Kamp-Lintfort Träger baut Demenz-Kompetenzzentrum

Kamp-Lintfort · Das Sozialwerk St. Georg Niederrhein errichtet an der Goethestraße in Kamp-Lintfort ein Gebäude mit insgesamt drei Wohngemeinschaften für Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Fertigstellung soll Ende des Jahres sein.

 Das Demenz-Kompetenzzentrum entsteht an der Goethestraße 2 in Kamp-Lintfort.

Das Demenz-Kompetenzzentrum entsteht an der Goethestraße 2 in Kamp-Lintfort.

Foto: Klaus Dieker

Die Bauarbeiten an der Goethestraße haben bereits begonnen: Auf drei Etagen entstehen dort drei Wohngruppen mit 24 Einzelappartements. Der künftige Betreiber des Demenz-Kompetenzzentrums, das Sozialwerk St. Georg Niederrhein, stellte sich gestern im Ausschuss für Senioren und Soziales vor. Die Einrichtung, die ihren Stammsitz in Gelsenkirchen hat, betreibt ähnlich ausgerichtete Häuser bereits in Duisburg und in Neukirchen-Vluyn. In der Kamp-Lintforter Nachbarstadt betreut der Träger auch eine Gruppe für junge an Demenz Erkrankte. Die zukünftigen Bewohner sollen in den drei geplanten Wohngemeinschaften so selbstständig wie möglich leben und so viel Hilfe wie nötig bekommen. Dies erläuterten gestern Prokuristin Heike Perszewski und Geschäftsführer Thomas Kaczmarek vom Sozialwerk St. Georg das Konzept. "Es ist wichtig, dass Menschen mit Demenz so lange wie möglich in ihrer häuslichen Umgebung bleiben. Erst wenn die Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium ist, sollte der Umzug in die Wohngemeinschaft sein", erläuterte Heike Perszewski gestern.

An der Goethestraße werden in jeder Wohngruppe acht Menschen leben, die jeweils ein eigenes Appartement mit Bad haben und gleichzeitig die auf der Etage eingerichtete Gemeinschaftsräume mitnutzen. Betreut werden sie tagsüber von zwei Mitarbeitern, die als Alltagsbegleiter ausgebildet sind. Nachts ist im Haus ein Mitarbeiter eingesetzt, um für eine Rund-um-die-Uhr-Anwesenheit zu sorgen. Zum Konzept des Sozialwerks St. Georg gehört die Unterstützung von technischen Assistenzsystemen in den Häusern.

Eingesetzt werden beispielsweise Bewegungsmelder und Türkontakte, aber auch Orientierungslichter. "Sobald ein Bewohner sein Zimmer oder das Haus verlassen will, wird dies so den Betreuern gemeldet", erklärte Perszweski. Die Mitglieder des Ausschusses für Senioren und Soziales interessierten sich gestern vor allem auch für die Kosten. Laut Geschäftsführer Thomas Kaczmarek beträgt die Warmmiete 500 Euro. Die Betreuung kostet pauschal 1300 Euro im Monat.

"Wir sind zurzeit mit dem Kreis Wesel im Gespräch, um eine Leistungsvereinbarung abzuschließen", erläuterte der Geschäftsführer des Sozialwerks St. Georg. Gebaut wird auf einem bislang städtischen Grundstück. Es wurde bereits im Mai 2016 durch die GwB Gesellschaft für werthaltiges Bauen erworben. Die Wohneinheiten werden laut Verwaltung an den Träger aus Gelsenkirchen weiter veräußert. Das Sozialwerk St. Georg ist unter anderem korporatives Mitglied des Caritasverbandes und Mitglied im Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie. Der Ausschuss für Senioren und Soziales informierte sich darüber hinaus über den Sozialplan für die Bewohner der Bunten Riesen. Elke Stüning, Leiterin der Grafschafter Diakonie, die die Bewohner dabei unterstützt, neue Wohnungen zu finden, berichtete, dass aktuell noch elf Haushalte in der Wilhelmstraße 28 leben. Sie werden bis zum 31. Dezember dieses Jahres bei der Wohnungssuche von der Diakonie begleitet.

(RP)
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