Kamp-Lintfort Unesco-Schüler sind Third-Spaces-Preisträger

Kamp-Lintfort · Kamp-Lintforter Schüler haben sich am Projekt "Third Spaces Kunstpädagogik" beteiligt und das Museum DKM besucht.

 Der Besuch im Museum DKM in Duisburg war für die kunstinteressierten Schüler aufschlussreich.

Der Besuch im Museum DKM in Duisburg war für die kunstinteressierten Schüler aufschlussreich.

Foto: Schule

Die Unesco-Gesamtschule Kamp-Lintfort ist Preisträger bei dem Modellprojekt "Third Spaces Kunstpädagogik" der Universität Gießen: Aus diesem Grund sind im Rahmen des Kunstunterrichts drei Oberstufen-Gruppen nach Duisburg in die private Sammlung DKM gefahren. Ziel des Modellprojektes ist es, kunstpädagogisch vorbildlich konzipierte Unterrichtsvorhaben zu entwickeln.

Das Modellprojekt war als Wettbewerb für Schulen ausgeschrieben worden; der Projektvorschlag der Unesco-Schule wurde als einer von sieben Einreichungen prämiert. Jedes Projekt wird finanziell unterstützt, etwa hinsichtlich von Eintritts- oder Materialkosten. Der Grundgedanke des Wettbewerbs ist: Kulturen sind nicht als gegeneinander abgegrenzte und sich bekämpfende Inseln zu verstehen, sondern verändern sich ständig und befinden sich in stetigen Austauschprozessen.

Was gab es in Duisburg zu sehen? Die Sammlung versteht sich auch als Ort der Begegnung verschiedener Kulturen, beispielsweise zwischen zeitgenössischer Avantgardekunst und fernöstlichen Kulturtraditionen, die bis zu fast 5000 Jahre zurückreichen. Es gibt etwa einen Sammlungsraum mit Statuen und Reliefs aus Gandhâra aus dem ersten bis vierten Jahrhundert. Der Kulturraum von Gandhâra, heutiges Grenzgebiet zwischen nördlichem Afghanistan und Pakistan, ist durch seine Lage an der Seidenstraße und dementsprechend vielen Handelsreisenden geprägt gewesen: Durch die vielfältigen Einflüsse mischten sich für heutige Betrachter teilweise sehr anschaulich antik-griechische und asiatische Einflüsse. Es werden in der Sammlung DKM auch Werke der zeitgenössischen Kunst gezeigt, wie etwa von Ai Weiwei. Die Schüler fanden es gut, weitere Werke von Ai Weiwei zu sehen, den sie schon aus dem Kunstunterricht kannten. Als Beispiel seien die "Coloured Vases" aus dem Jahr 2006 genannt: 39 von Ai Weiwei knallbunt bemalte Vasen, beziehungsweise in schnöde Industriefarbe getunkt, obwohl mehrere Tausend Jahre alt.

Einigen Schülern hat ein monumentaler Buddha-Kopf aus Marmor (550-577 n. Chr.) in einem verdunkelten Raum sehr gefallen. Andere waren beeindruckt von einem zeitgenössischen chinesischen Landschaftsbild mit dem Titel "Morning Overcoast" von Qiu Shihua. Eine andere Schülerin fand die im Museum zu sehenden Industriefotografien von Bernd und Hilla Becher interessant, auf denen Zechengebäude abgebildet waren.

(RP)
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