Kamp-Lintfort Unternehmen stellen sich Schülern vor

Kamp-Lintfort · Gestern hatten viele Firmen Schüler zu Gast, die sich über die jeweiligen Berufe informierten. Der Grafschafter besuchte den Tag der Ausbildung bei McDonald's und den Boy's Day im Seniorenzentrum.

 Franchisenehmerin Melinda Rogall, Azubi Kai Weitz, Bezirksleiter Erdogan Cetinkaya berichteten über die Ausbildung bei McDonald's.

Franchisenehmerin Melinda Rogall, Azubi Kai Weitz, Bezirksleiter Erdogan Cetinkaya berichteten über die Ausbildung bei McDonald's.

Foto: Klaus Dieker

McDonald's hat es nicht leicht, seine Ausbildungsplätze zu besetzten. Das ist bundesweit nicht anders als am Niederrhein. "Wir bieten zum 1. September 16 Ausbildungsplätze an, in jedem unserer Restaurants vier", sagt Melinda Rogall. "Wir haben aber erst fünf Interessenten." Sie ist Franchisenehmerin des Systemgastronomen. Als solche ist sie verantwortlich für die McDonald's-Restaurants am Königlichen Hof in Moers, im Gewerbegebiet Süd in Neukirchen-Vluyn, an der Prinzenstraße in Kamp-Lintfort und im Gewerbegebiet Rheinberg-Winterswick, in denen insgesamt 150 Personen arbeiten. Außerdem gehört Rogall dem Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer Duisburg an, der die dreijährige Ausbildung zur Fachperson für Systemgastronomie oder die zweijährige zur Fachkraft für Gastronomie abnimmt.

Um diese Berufsbilder bekannter zu machen und Auszubildende zu gewinnen, luden McDonald's und Melinda Rogall zum Tag der Ausbildung ins Kamp-Lintforter McDonald's-Restaurant ein. "Wir bieten eine erstklassige Ausbildung an", versicherte sie 20 Schülern der achten Klasse der Hauptschule am Niersenberg. Auch mehrere Vertreter der Arbeitsagentur, des Jobcenters und des TÜV Nord gekommen, um zu sehen, wie zum Beispiel Salate zubereitet und Hackfleischscheiben für Hamburger gebraten werden.

"Jeder Tag ist anders", berichtete Kai Weitz. "Der Beruf ist abwechselungsreich. Es macht Spaß, Menschen zu bedienen und zu führen." Der Kamp-Lintforter gehört zu den untypischen Auszubildenden, die für die vier McDonald's Restaurants in der Grafschaft typisch sind. Nach seinem Realschulabschluss begann er eine Lehre als Automobilverkäufer, die er abbrach. Anschließend war er zwei Jahre Soldat bei der Bundeswehr. 2012 begann er eine Ausbildung als Fachmann für Systemgastronomie. "Vorher habe ich schon ein Jahr bei McDonald's gearbeitet", berichtete er. "Hauptschüler haben gute Chancen, wenn sie motiviert, zuverlässig und freundlich sind. Vor einer Ausbildung sollten sie einige Wochen bei McDonald's gearbeitet haben, um zu sehen, ob es etwas für sie ist."

Zum zweiten Mal beteiligte sich das Kamp-Lintforter Seniorenzentrum St. Josef am Jungen-Zukunftstag, dem Boy's Day. "Der gute Erfolg vom letzten Jahr war ausschlaggebend", sagt Einrichtungsleiter Matthias Labza. "Wir konnten uns bei jungen Menschen präsentieren und haben dadurch einen Auszubildenden gewonnen. Dustin Schwarzer fängt im Oktober bei uns an."

Nach einer Inforunde über die Arbeit in der Altenpflege machten sich 19 Jugendliche im Alter von zwölf bis 14 Jahren zu den Senioren auf den Weg. "Wir zeigen, wie unsere Bewohner gewogen werden und ihr Blutdruck gemessen wird. Die Jungen werden auch das Mittagessen ausgeben", erzählen Robin Schwahn (21) und Michael Mnochy (19), die eine der Gruppen betreuen. Ein ganz normaler Ablauf in einem Seniorenzentrum steht auf dem Plan. "Wir haben eigentlich noch keine Vorstellungen davon", sagt Leon Harksen (14). Dass sie sich für das Seniorenzentrum entschieden haben, statt einen Handwerksbetrieb zu besuchen, bereuen die Achtklässler nicht. In einer Gruppe lässt sich Bewohnerin Sophie Leder den Blutdruck messen. Pfleger Christoph Seeger erklärt, worauf es ankommt und welche Werte gemessen werden. Für Ben Beier (12) ein spannender Tag. "Die Bewohner sind nett zu uns, hören uns zu und interessieren sich für uns", sagt er.

Das Angebot, ein Seniorenzentrum kennenzulernen, hat sein Ziel erreicht, wie Einrichtungsleiter Labza findet: "Altenpfleger haben Zukunft." Neben jeder Menge Information "können wir auch mit Irrtümern aufräumen, die beispielsweise das Gehalt betreffen. Ein Auszubildender in der Altenpflege erhält im dritten Jahr 1138 Euro. Dazu kommen die üblichen Zuschläge."

(RP)
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