Kamp-Lintfort Zeche: Keine Zustimmung für das Sicherungsbauwerk

Kamp-Lintfort · Im Vorfeld der Sondersitzung des Stadtrates lehnen FDP und Linke das Bauwerk auf dem Bergwerksgelände ab.

Die RAG Montan Immobilien habe bei den Bürgern hohe Erwartung geschürt, wie eine Nachnutzung der Bergwerksflächen in Kamp-Lintfort aussehen könne, erklärt die FDP in ihrer Stellungnahme zum vorgelegten Sanierungsplan der RAG Montan Immobilien: "Nachdem die Entscheidung für die Ausrichtung der Landesgartenschau gefallen ist, sieht man, was von den Lippenbekenntnissen übrig ist. Die RAG sucht nach der für sie wirtschaftlich günstigsten Lösung. Und wie schon beim Eyller Berg muss Kamp-Lintfort nahezu ohne Mitwirkungsmöglichkeit den Verhandlungen zwischen einem Betreiber und einem Regierungspräsidium zusehen."

Für bergrechtliche Maßnahmen ist Arnsberg zuständig, erklärt die FDP und fragt: "Wer vertritt die städtebaulichen Interessen Kamp-Lintforts?" Sie fordert die RAG auf, Verantwortung für Kamp-Lintfort zu zeigen. Die RAG profitiere auch von einer modernen Gestaltung der Fläche, die zum Mittelpunkt der Stadt zähle. "Der geplante Sarkophag würde bisher getrennte Ortsteile weiter trennen und den Neustart unserer Stadt in unverantwortlicher Art und Weise beschweren. Auch der Wohnwert auf dem Areal wäre deutlich eingeschränkt. Eine solche Narbe mitten in unserer Stadt muss verhindert werden."

Auch die Linken in Kamp-Lintfort lehnen das geplante Sicherungsbauwerk ab. Auch wenn Stadt und SPD dafür plädierten, es so klein wie nur möglich zu halten, sei dies für die Linke nicht tragbar. "In verschiedenen Drucksachen der Stadt wird eine Gefährdung des Menschen und des Grundwassers ausgeschlossen. Das Beispiel Eyller Berg zeigt aber deutlich, dass man sich zu 100 Prozent nie sicher sein kann. Deshalb lehnen wir als Fraktion ein Sicherungsbauwerk so strikt ab", so Sidney Lewandowski, Fraktionsvorsitzender. Dazu komme, dass das Bauwerk sehr zentral gelegen sei und somit die Umgebung dominieren und überladen wirken werde. Außerdem wären die Gestaltungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt, finden die Linken in Kamp-Lintfort.

Die Fraktion kritisiert, dass der Standort nach der Landesgartenschau im Jahr 2020 dadurch sowohl für Wohnen als auch Gewerbe unattraktiv würde. "Wir sehen weiterhin eine Gefährdung der Landesgartenschau. Fälschlicher Weise behaupten die Stadt und die Stadtspitze genau das Gegenteil", heißt es in der Pressemitteilung. Die Linksfraktion wundere es nicht, dass dieses Thema jetzt hochkocht, denn schon vor zwei Jahren haben die Fraktion auf das große Problem der Altlasten hingewiesen. Dieser Einwand sei von der SPD als jugendlicher Leichtsinn abgestempelt und von der Stadtspitze nicht ernst genommen worden, erklärt Lewandowski.

"Ich hoffe, dass einige Fragen nun geklärt werden können, denn die Bevölkerung muss ausreichend informiert werden. Dazu freut es mich sehr, dass die CDU ihren zurückgenommenen Antrag wieder auspackt und diesen wieder stellt. Wir als Linksfraktion werden der von der CDU vorgeschlagenen Resolution zustimmen", betont der Fraktionsvorsitzende Lewandowski.

(RP)
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