Buttermarkt in Kempen 100 Fahrräder wechseln die Besitzer beim Fahrradflohmarkt

Stadt Kempen · Der Fahrradflohmarkt auf dem Kempener Buttermarkt war wieder gut besucht. Polizei und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub boten einen besonderen Service, um sicherzustellen, dass keine geklauten Räder verkauft wurden.

 Drahtesel für kleine wie große Radler gab es am Samstag auf dem Fahrradflohmarkt zu kaufen.

Drahtesel für kleine wie große Radler gab es am Samstag auf dem Fahrradflohmarkt zu kaufen.

Foto: Achim Hüskes

Ob High-Tech oder Hausfrauenrad, Kinder- oder Sportrad: Am Samstag konnte jeder beim Fahrradflohmarkt auf dem Buttermarkt fündig werden. Offizieller Beginn war um 10 Uhr, aber wie immer waren schon viele Händler und Käufer vorher auf dem Markt unterwegs. Da allerdings mussten sie auf den Service von Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) und Polizei noch verzichten. Ab 10 Uhr waren die Mitglieder des ADFC unterwegs und teilten Kaufverträge aus. Diese werden mit Namen von Käufer und Verkäufer ausgefüllt sowie dem ausgemachten Kaufpreis. Eine Zweitschrift des Vertrages wandert dann sofort an die Vertreter der Polizei.

Die Verträge werden bei einer Abteilung für Raddiebstähle geprüft, so Hans-Peter Scheike von der Polizei. Damit kann geprüft werden, ob alles seine Richtigkeit mit dem Verkauf hat. Aber, so Scheike, gab es da bislang nie Schwierigkeiten. Das Verfahren schrecke wohl Diebe ab, gestohlene Räder auf dem Markt zu verkaufen. Das bestätigte auch Hartmut Genz vom ADFC. Bis zum Ende des Flohmarktes hatten er und seine Mitarbeiter rund 75 Kaufverträge gesammelt. Weniger Verkäufer als im letzten Jahr seien es gewesen, meinte er. Das bestätigte auch Heinz Puster vom Umweltreferat der Stadt. Wahrscheinlich lag das am schlechten Wetterbericht für den Morgen, vermuteten beide. Aber glücklicherweise blieb es ja trocken und sonnig. So bummelten viele Neugierige über den Markt.

Schnell entspannen sich Fachsimpeleien an den Ständen. Da wurde schon genau geprüft und geguckt, bevor ein Rad gekauft wurde. Feilschen gehörte auch mit dazu. Zum größten Teil waren aber die Räder in einem super gepflegten Zustand, da fanden viele Käufer es gar nicht nötig, den Preis herunterzu-handeln. Einige Verkäufer gaben auch bereitwillig zu, am Vortag noch mal kräftig geputzt zu haben. Erstaunlich war, dass viele hochpreisige Räder im Angebot waren. Da wurden dann teils erst einmal Telefonnummern ausgetauscht, um sich den Kauf noch einmal zu überlegen.

So ein teures Rad hatte Carmen Breitzke im Angebot. Ein Mountain-Bike, in Spezialausführung für Frauen. Aus gesundheitlichen Gründen kann sie es nicht mehr nutzen. 1800 Euro wollte sie für das gute Stück haben. Reinhard Hieg vom ADFC bestätigte den guten Zustand des Rades. Viel Geld hatte auch Claudia Rankers für ihr E-Bike angelegt. Ein traumhaftes Gefährt in Hellblau und Weiß, mit Blumen verziert. Ganz stolz war sie auf ihre richtig schöne Neuerwerbung, die immerhin 2000 Euro kostete. Aber sie braucht aus gesundheitlichen Gründen ein E-Bike und freut sich darauf, damit demnächst wieder mobil zu sein.

Preiswerter war da schon der Kauf eines kleinen silbernen Flitzers. Über den kann sich der sechsjährige Johann demnächst freuen. Sein Opa hatte das Rad gerade erworben. Und musste schnell zugreifen, denn es gab noch andere Interessenten. Noch eine glückliche kleine Radfahrerin gab es gleich daneben: Eila ist fünf und bekam ein buntes Kinderrad. Davon trennte sich Florian (8 Jahre) nicht richtig gerne. Schließlich ist er mit dem Teil gern um den Entenweiher am Waldschlösschen gerast. Aber es gab ja ein neues, größeres Rad für ihn. Seine Eltern hatten das bereits auf dem Flohmarkt gekauft. Das sei wie mit Schuhen, die Kinder wüchsen schnell aus der Radgröße hinaus, so die Mutter.

Bettina Heisters und Lothar Messerschmidt freuen sich derweil noch kurz vor Schluss, für 50 Euro ein gutes Damenrad erstehen zu können. Damit wird Bettina Heisters demnächst zur Arbeit fahren. Zwar hat sie es nicht weit, aber da sie in einem Supermarkt arbeitet, ist sie froh, nun für den Hin- und Rückweg eine bequeme Fahrmöglichkeit zu haben.

In der Zwischenzeit war das hellblau-weiße E-Bike am Stand der Polizei angekommen. Schnell noch die Registrierung erledigen, damit das gute Stück nicht wegkommt. Rund hundert Räder seien es wohl gewesen, die sie an diesem Tag registriert haben, meint Polizist Scheike. Zufrieden waren auch Puster und Genz. Für Genz ist der Kempener Flohmarkt sowieso seit Jahren der beste in der Region.

(sr)
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