Stadt Kempen 2017 wieder vier Sonntage verkaufsoffen

Stadt Kempen · Probleme mit den verkaufsoffenen Sonntagen - wie in anderen Städten - sieht die Stadtverwaltung für Kempen nicht. Unklar ist aber, in welcher Form größere Märkte in der Peripherie ihre Läden an diesen Tagen öffnen.

Die landesweite Diskussion um die verkaufsoffene Sonntage hat auch Auswirkungen auf Kempen. Während es im kommenden Jahr wieder vier verkaufsoffene Sonntage in Kempen und zwei in St. Hubert geben wird, ist unklar, ob und in welcher Form Händler in den Außenbezirken an diesen Tagen ihre Geschäfte öffnen. Nachdem der zuständige Ordnungsausschuss das Thema in der vergangenen Woche bereits diskutiert hatte, befasste sich am Dienstagabend auch der Haupt- und Finanzausschuss damit.

Der Erste Beigeordnete Hans Ferber wies im Vorfeld der Beratungen im Ordnungsausschuss auf die verschiedenen Prozesse in anderen Städten gegen die verkaufsoffenen Sonntage hin. In Kempen werde jedoch die maximal mögliche Anzahl von vier Sonntagen sowie die vorgeschriebene Anbindung an ein lokales Großereignis eingehalten. Bedenken gab es aber auch für Kempen von der Gewerkschaft Verdi. Auch die Evangelischen Kirchengemeinde äußerte sich kritisch, möchte es aber jedem selbst überlassen, wie er seinen Sonntag verbringt. Günter Solecki (Linke) verwies auf den Sonntag als Ruhetag. Außerdem störte ihn, dass am verkaufsoffenen Sonntag auch Geschäfte in der Peripherie teilnehmen, ohne mitten im Festgeschehen zu sein. Da gebe es bereits Gespräche vom Werbering mit den entsprechenden Unternehmen, dort auch Aktivitäten im Rahmen der Feste anzubieten, so Ferber. Vorstandsmitglieder des Kempener Werberings bestätigen dies. Allerdings sehen sie es mittlerweile differenzierter, drängen in Gesprächen mit den Händlern in den Außenbezirken auf eine Lösung, die die eigenen Aktivitäten in der Altstadt nicht gefährden, wenn die Gewerkschaft Verdi doch gegen die Planungen in Kempen gerichtlich zu Felde zieht. Der Kempener Werbering bittet die Händler in den Außenbezirken um ein Konzept, in dem sich darlegen, wie sie sich mit eigenen Aktivitäten an den verkaufsoffenen Sonntagen beteiligen wollen. Einige Händler außerhalb der Altstadt haben inzwischen ihren Verzicht auf eine Ladenöffnung an den verkaufsoffenen Sonntagen erklärt. Zu den Terminen von Stadtfesten im kommenden Jahr - mit oder ohne verkaufsoffenen Sonntagen: Erstmals wird es am 1. und 2. April ein Frühlingsfest mit verkaufsoffenem Sonntag geben. Dieses Fest löst das bisherige Kunst- und Schokoladenfest ab und wird sich mit verschiedenen Themenstraßen, Moden- und Produktschauen sowie Attraktionen für Kinder sowie einem Bühnenprogramm auf dem Buttermarkt quer durch die Altstadt ziehen. Vom 5. bis 7. Mai gibt es wieder das beliebte Altstadtfest, das bereits am Freitagabend mit Bühnenprogramm beginnt. Nächster Termin ist dann der Handwerkermarkt im Oktober, ebenfalls verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Nur dreimal findet im nächsten Jahr der Weihnachtsmarkt statt, da der vierte Advent und Heiligabend auf einen Tag fallen. So ist ausnahmsweise in Kempen der 10. Dezember schon verkaufsoffener Sonntag.

In St. Hubert wird am 23. und 24. September das traditionelle Kürbisfest gefeiert. Aus diesem Anlass sind dort am 24. September die Geschäfte geöffnet. Trotz des nahen Weihnachtsfestes bleibt der Bürger- und Werbering St. Hubert beim dritten Advent als Datum für den Weihnachtsmarkt. Daher ist dort auch am Sonntag, 17. Dezember, verkaufsoffen angesagt.

Generell begrüßt die Politik die Regelung in Kempen, die sich seit Jahren bewährt habe. Man müsse auch sehen, dass der Einzelhandel durch sein Engagement für die Feste viele Besucher und damit nicht nur Umsatz mache, sondern auch zur Gewerbesteuer beitrage.

(sr)
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