Gemeinde Grefrath Albert Mooren: Der größte Sohn Oedts

Gemeinde Grefrath · Eine der schönsten Straßen in Oedt trägt den Namen des größten Bürgers - die Albert-Mooren-Allee. Auch die Veranstaltungshalle ist nach dem Augenarzt benannt. Er war Leiter der ersten Düsseldorfer Augenklinik.

Es gibt in einer Kommune Straßen, die haben geschichtlich gesehen, eine hohe Aussagekraft.Das sind Straßen, die Menschen erinnern an herausragende Persönlichkeiten, die den Namen der Heimatgemeinde weit über die Ortsgrenzen hinaus getragen haben. Ein herausragendes Beispiel dafür ist Prof. Dr. Albert Mooren. Wenn sein Name fällt, dann leuchten die Augen der Vorstandsmitglieder des Heimatvereins, denn Albert Clemens Maria Hubert Mooren ist zweifelsohne der größte und bekannteste Oedter.

Er wurde am 26. Juli 1828 in Oedt geboren und starb am 31.Dezember 1899 im Alter von 71 Jahren in Düsseldorf. In einem Ehrengrab auf dem Düsseldorfer Nordfriedhof wurde er beigesetzt. Nach ihm ist in Oedt nicht nur die Albert-Mooren-Halle benannt worden, sondern auch die Albert-Mooren-Allee. Die ist eine der schönsten in Oedt und bereits vor Jahrzehnten verkehrsberuhigt ausgebaut worden. An ihr liegen zahlreiche schmucke Häuser, an ihr liegen auch die Gärten der Anwohner der Hochstraße. Ferner grenzt das Altenzentrum (früher das Krankenhaus) an die Mooren-Allee.

Professor Mooren ist stets in aller Munde, auch weit mehr als ein Jahrhundert nach seinem Tod. Zudem ist er allgegenwärtig im Heimatmuseum im Rathaus. Vor einigen Jahren hat der Heimatverein dem großen Sohn der Gemeinde Oedt eine große Ausstellung gewidmet. Er hat das Thomaeum in Kempen und das Marzellengymnasium in Köln besucht. 1850 hat er sein Abitur gemacht und danach in Bonn und Berlin studiert. Er promovierte 1854 und widmete sich der Augenheilkunde. 1855 erhielt er seine Approbation als praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Er hat zunächst im elterlichen Haus an der Hochstraße praktiziert. Dort ist auch heute eine Bronzetafel angebracht. Schon sehr früh machte er sich einen Namen als Augenheilkundler. Er hat einmal bilanziert, dass er in vier Jahrzehnten rund 143 000 Patienten behandelt und gut 23 000 Operationen durgeführt hat. Er hat sich zudem in Oedt als "Arzt der Armen" einen Namen gemacht. 1862 folgte er dem Ruf nach Düsseldorf, wo er in der ersten Düsseldorfer Augenklinik Leiter wurde. Er galt als Begründer der modernen Augen heilkunde. 1880 wurde er nach der Behandlung seines 100 000 Patienten mit einem Fackelzug der Bürger gefeiert. Erst vier Jahre vor seinem Tod wurde er Professor. Bei den Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag verlieh ihm die Stadt Düsseldorf die Ehrenbürgerrechte.

Wie es in Oedt eine Allee gibt, die nach ihm benannt wurde, so gibt es in Düsseldorf ein Denkmal auf dem Mooren-Platz, das vor 105 Jahren eingeweiht wurde. Mooren wurde vielfach ausgezeichnet und hat 16 Bücher geschrieben, die sich unter anderem mit der "gehinderten Tränenleitung", den "sympathischen Gesichtsstörungen" oder der "medizinischen und operativen Behandlung kurzsichtigen Störungen" beschäftigen.

Oedt hat seinen größten Sohn nicht vergessen und ihm auch im Heimatmuseum einen Ehrenplatz zugewiesen. Die Albert-Mooren-Allee ist in der Gemeinde Grefrath die einzige Straße, die sich Allee nennt. Das ist eine Art Alleinstellungsmerkmal für den Herrn Professor, der den Menschen so viel Gutes getan hat.

(mab)
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