Interview: Serie Senioren-Begegnungsstätten In Kempen Alle freuen sich auf den wöchentlichen Berger Treff

Kempen · Einmal in der Woche verwandelt sich das katholische Pfarrheim in Tönisberg in den Berger Treff. Dahinter verbirgt sich ein Angebot für Senioren mit Kaffee, Kuchen, Spielen und Erzählen.

 Um die Besucher des Berger Treffs kümmern sich (v.l.) Gaby Spetzius, Christel Rosen und Magdalena Hegger. Sie bieten den Senioren ein buntes Programm.

Um die Besucher des Berger Treffs kümmern sich (v.l.) Gaby Spetzius, Christel Rosen und Magdalena Hegger. Sie bieten den Senioren ein buntes Programm.

Foto: wolfgang kaiser

Auf den Tischen im großen Gruppenraum des katholischen Pfarrheims steht das Mensch-ärgere-dich-nicht-Brett und ein Stückchen weiter sind es die eckigen Karten vom Spiel Eckolo, die den Tisch bedecken. 13 Frauen würfeln, rücken Figuren und tüfteln, wie sie Spielkarten gut anlegen können. Der Duft nach frischem Kaffee und Kuchen liegt in der Luft. "Ich freue mich immer auf die Dienstage", meint Aline Thissen lächelnd. Man käme mal von Zuhause weg, schalte ab und habe gemeinsam einfach nur Spaß. Zudem schmecke der selbstgebackene Kuchen sehr gut, schließt sich Margret Meuser an.

Das, worauf sie sich einmal in der Woche alle freuen und was ihren großen Spaß bereitet, ist der Berger Treff in Tönisberg. Im nunmehr vierten Jahr gibt es das Angebot für Senioren bei dem gemeinsam Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und gespielt wird. Den Anstoß für den Berger Treff, wobei Berg einfach nur die Abkürzung für Tönisberg ist, gab dabei die Stadt Kempen. Sie wollte etwas für Senioren in der äußersten Ecke der Thomasstadt ins Leben rufen, um älteren Menschen, die nicht mehr so mobil sind, auch eine Begegnung im eigenen Stadtteil zu ermöglichen.

"Die Stadt ist damals an den Pfarrer herangetreten und der hat wiederum einige von uns angesprochen, ob wir es uns nicht vorstellen könnten, ein Seniorenangebot ehrenamtlich zu begleiten", berichtet Gabi Spetzius.

Gemeinsam mit der Stadt überlegte man dann, wie das Angebot genau aussehen sollte. Der Berger Treff entstand, wobei die Stadt Kempen die Räumlichkeiten im Pfarrheim für den Nachmittag anmietet und die Ehrenamtlerinnen den Ablauf organisieren. Das Pfarrheim bietet sich hervorragend an, weil es barrierefrei ist und sogar über eine behindertengerechte Toilette verfügt. Wer mit Rollator oder im Rollstuhl kommt, hat so keine Probleme. Ein insgesamt zwölfköpfiges Team ist es heute, das den Begegnungsnachmittag ehrenamtlich begleitet und sogar Kuchen backt. "Wir sind meistens zwei bis drei Ehrenamtlerinnen, die jeweils vor Ort sind und entsprechend Kuchen mitbringen", sagt Christel Roosen. Drei Euro bezahlen die Senioren dabei für Kaffee, Kuchen und Wasser. Das Geld kommt in eine Kasse, aus der die anfallenden Unkosten bestritten werden. Zudem wird die Kasse durch Bingo spielen weiter aufgefüllt. Mit diesem Spiel startet eigentlich jeder Nachmittag im Berger Treff. Zehn Cent kostet ein Spiel. Preise gibt es nicht, aber "wer fünfmal gewinnt erhält ein Freispiel", verrät Magdalena Hegger vom Team. Mit dem so eingenommenen Geld realisiert das Ehrenamtlerinnenteam das gemeinsame Essen im Herbst, den Grillnachmittag im Sommer, die Karnevalsveranstaltung, die Weihnachtsfeier und das St. Martin Treffen. "Wir würden auch gerne einmal im Jahr einen kleinen Ausflug mit den Senioren machen, aber dafür fehlen uns leider die Fahrgelegenheiten", erzählt Spetzius. Ansonsten gab es schon Mundartnachmittage, Krimilesungen und historische Fotopräsentationen im Berger Treffer. Allesamt vom Ehrenamtlerinnenteam organisiert, denen es wichtig ist, dass ältere Menschen nicht vereinsamen.

(tref)
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