Stadt Kempen Alle lieben Pippilotta und ihre Abenteuer

Stadt Kempen · Der Kempener Stadtbibliothek ist am Samstag mit einem liebevoll umgesetzten Astrid-Lindgren-Tag eine gute Werbung fürs Vorlesen und das eigene Lesen sowie für das Medienangebot des Hauses gelungen.

 Eine runde Sache war der Astrid-Lindgren-Tag in der Stadtbibliothek. Yann, Leonie als Pippi, Klaus Wollersheim als Kapitän Efraim Langstrumpf und Ursula Wiltsch mit einem Kleinen Onkel aus Plüsch.

Eine runde Sache war der Astrid-Lindgren-Tag in der Stadtbibliothek. Yann, Leonie als Pippi, Klaus Wollersheim als Kapitän Efraim Langstrumpf und Ursula Wiltsch mit einem Kleinen Onkel aus Plüsch.

Foto: ACHIM HÜSKES

Pippi Langstrumpf lebt und das gleich in vielfacher Ausführung. Denn zum Astrid-Lindgren-Tag am Samstag in der Kempener Stadtbibliothek kamen viele kleine Mädchen als Pippi Langstrumpf verkleidet. Selbst Bibliotheksmitarbeiterin Andrea Coenen-Brinkert kam an diesem Tag als große Pippilotta zum Dienst.

Dieser ganze Tag stand im Zeichen der schwedischen Dichterin, die am 14. November 1907 auf dem Hof Näs in Södra Vi bei Vimmerby geboren wurde. Die Kindheit auf dem Hof lieferte später die Vorlage für die Geschichten um die Kinder aus Bullerbü. Damit wurde in vielen Köpfen der Leser das klassische Bild schwedischer Dörfer mit den ochsenblutrot gestrichenen Häusern unter großen Birken geprägt.

Aber die bekannteste Figur ist sicherlich Pippi Langstrumpf. Lindgren erzählte diese Geschichte ursprünglich ihrer Tochter, als diese krank im Bett lag. Eine bunte Geschichte voller Fantasie um ein Mädchen, dass selbstbewusst alleine seinen Weg durchs Leben geht. Mit dem Affen Herrn Nilsson und ihrem Apfelschimmel Kleiner Onkel lebt das kleine Mädchen alleine in einer verwunschenen Villa. Generationen von Kindern haben diese Geschichte voller Abenteuer und Poesie geliebt. Und offensichtlich ist das heute noch so. Mancher Besucher stimmte sofort mit ein, wenn er jemanden summen hörte "Zwei mal drei macht vier, widewidewitt und drei macht Neune".

Schon an der Tür wurden die Besucher ganz offiziell von Kapitän Efraim Langstrumpf, der im wahren Leben Klaus Wollersheim heißt, begrüßt. Natürlich stilecht in Uniform. Der kleine Onkel war auch mit dabei, und Enkelin Leonie natürlich als Pippi Langstrumpf gekommen. Wer genau hinschaute, konnte in ihrer Tasche sogar einen Herrn Nilsson entdecken, der den Weg aus dem Kinderzimmer in die Bibliothek gefunden hatte. Weil der Kapitän ja im Taka-Tuka-Land lebte, konnte man hier zum Piraten werden. Dazu gab der Kleine Onkel dann immer wieder anerkennendes Lob mit Wiehern. Nur ein paar Schritte konnte man sich den passenden Button zum Anstecken machen, entweder durch Ausmalen vorgefertigter Bilder oder ganz nach eigener Fantasie. Klar, auch hier war Pippi die Favoritin bei der Wahl des Motivs. Herbert Türker malte und bastelte derweil Lesezeichen mit Kindern für die Lindgren-Bücher. Wahre Kunstwerke entstanden hier auch. Und weil so viel Schauen und Basteln Hunger macht, ging es ein paar Schritte weiter direkt zum Schokokusswettessen - natürlich nicht mit der Hand, sondern direkt vom Teller in den Mund. Daniel (neun Jahre) hätte mit 20 Sekunden fast Museumsmitarbeiterin Coenen-Berkert geschlagen. Aber die schaffte es in zehn Sekunden. Sie hätte vorher schon mal geübt, sagte sie lachend. Sven Troschke, der den Stand betreute, erzählte, dass sich Daniel den ganzen Morgen über gesteigert hätte. Aber jetzt beim dritten Versuch wäre wohl Schluss. Irgendwann passt halt nicht noch ein Schokokuss in den kleinen Bauch. Etwas ruhiger ging es dann ein paar Meter weiter zu. Denn hier wurde in der gemütlichen Sitzecke vorgelesen. Und nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsene waren wie verzaubert von den Geschichten der schwedischen Autorin. Überhaupt glänzten bei vielen die Augen, wenn sie von ihren Astrid-Lindgren-Erinnerungen erzählten. Alle hatten sofort ihre Lieblingsfiguren vor Augen. Manchmal war es die mutige Ronja Räubertochter, der dicke Karlsson vom Dach, der fliegen konnte, oder Michel aus Lönneberga, der immer ganz viel Unsinn im Kopf hatte.

Gleichzeitig präsentierte sich damit der Förderverein der Bibliothek, der sich fleißig den ganzen Tag über engagierte. Dem Förderverein kam auch der Erlös des Tages zu Gute.

(sr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort