Stadt Kempen Altenhilfe sucht dringend Freiwillige

Stadt Kempen · Die Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen ist auf der Suche nach neuen Bufdis. Bislang liegen keine Bewerbungen für den Bundesfreiwilligendienst vor. Geschäftsführer Thomas Blazek macht sich Sorgen.

Der Ordner mit dem Vermerk "Bewerbungen Bufdis" auf dem Schreibtisch von Thomas Blazek ist leer. Bislang sind beim Geschäftsführer der Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen keine Bewerbungen für den Bundesfreiwilligendienst, kurz BFD genannt, eingegangen. Künftige Bundesfreiwilligendienstler, die Bufdis, wie sie genannt werden, fehlen. "Momentan haben wir noch zwei Bufdis, aber einer der Beiden hört Anfang August auf, dann ist sein Jahr rum. Ich würde gerne wieder auf insgesamt vier Bufdis aufstocken. Das heißt, wir bräuchten drei neue dazu", sagt Thomas Blazek.

Warum es in diesem Jahr mit den Bewerbungen bislang nicht läuft, kann sich Blazek nicht erklären. Er hat nur Vermutungen und eine davon ist, dass viele Schüler direkt nach dem Abitur einen Studienplatz bekommen und daher keine Zeit mehr für soziales Engagement haben.

Dabei ist die Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen besonders im Bereich ihres Fahrdienstes auf Hilfe angewiesen. Die Bufdis werden fast ausschließlich dort eingesetzt. Allerdings müssen sie dafür zwei Voraussetzungen erfüllen. Sie benötigen den Führerschein und müssen 19 Jahre alt sein. Beides trifft auf Patrick Mertens zu. Der 19-Jährige startete im August vergangenen Jahres als Bufdi bei der Senioren-Initiative. "Ich wusste nach dem Abitur noch nicht so genau, in welche Richtung es gehen sollte. Ein Jahr als Bufdi erschien mir als eine gute Alternative", sagt Mertens, der bei der Senioren-Initiative zunächst den Personenbeförderungsschein machte, um in den Fahrdienst einzusteigen. Ihm bereitet die Arbeit im Fahrdienst viel Freude. Es sei schön zu sehen, wie dankbar die Senioren für das Angebot seien, fügt der junge Mann hinzu.

"Das Lächeln im Gesicht der Senioren ist das schönste Dankeschön", schließt sich Rolf Nickel an. Er gehört zu den Bufdis, die Ü 27 sind. Ab einem Alter von 27 Jahren kann der BFD auch in Teilzeit von mehr als 20 Stunden pro Woche erfolgen. "Jeder Mensch hat Hilfe verdient. Ich helfe nicht nur, sondern mir selber hilft die Arbeit als Bufdi auch, denn ich bin nach einer Selbständigkeit in die Arbeitslosigkeit gerutscht", berichtet Nickel, der im Januar seine Tätigkeit im BFD bei der Senioren-Initiative aufnahm. Für ein Jahr möchte er dabei sein.

"Das ist mittlerweile die maximale Zeit. Früher konnte nach einem Jahr um ein weiteres halbes Jahr verlängert werden, aber das ist jetzt nicht mehr möglich", informiert Altenhilfe-Geschäftsführer Blazek. Er hofft nun, dass Bewerbungen eingehen, denn sonst ist es schlecht um den Fahrdienst bestellt. "Wir haben zwar auch ehrenamtliche Helfer, aber sie alleine können den Fahrdienst nicht stemmen. Wir sind nach Wegfall des Zivildienstes einfach auf die Bufdis angewiesen. Wir haben sonst einen Stillstand", betont Blazek.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort