Stadt Kempen Am Ende steht der Vogel Phönix

Stadt Kempen · In der Kempener Galerie ArteDos fand jetzt die Vernissage zur Ausstellung "Die Asche des Osiris" statt. Im Mai schließt die Galerie ihre Pforten. Die Künstlerinnen möchten neue Wege gehen.

 "Die Asche des Osiris" ist die letzte Ausstellung in der Galerie ArteDos. Präsentiert wird sie von (v.l.) Karin Heissen, Mariana Eliana Schwarzenberg und Ingrid Filipcuyk.

"Die Asche des Osiris" ist die letzte Ausstellung in der Galerie ArteDos. Präsentiert wird sie von (v.l.) Karin Heissen, Mariana Eliana Schwarzenberg und Ingrid Filipcuyk.

Foto: achim hüskes

Es wird die letzte Ausstellung von ArteDos sein. "Die Arbeit hier kommt zum Abschluss, aber es wird für uns alle in anderer Form weiter gehen", sagt Karin Heissen, eine der vier ausstellenden Künstlerinnen. Der Titel der Ausstellung "Die Asche des Osiris" ist vor diesem Hintergrund zu verstehen. Denn der mythische Vogel Phönix, der sich selber entzündet und vergeht, um dann aus der Asche des ägyptischen Gottes des Jenseits, Osiris, neu emporzusteigen, ist ein Symbol für Vergänglichkeit und Wiedergeburt, Abschluss und Neuanfang.

Zu diesem Thema zeigen Ingrid Flilpcuyk, Karin Heissen, Maria Eliana Schwarzenberg und Nanni Wagner in den Räumlichkeiten der Moosgasse 1 bis zum 11.5. Donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr Malerei, Grafik, Fotografie und Acrylglas-Skulpturen. Es sind ältere Werke ausgestellt, die thematisch passen, und extra zu dem Titelthema neu konzipierte, so die Wandinstallation von Ingrid Flilpcuyk. Sie trägt denselben Namen wie die Ausstellung.

Es sind schwarze, quadratische Gestaltungselemente, die durch Kohleabrieb auf Altpapier entstanden sind. Sie kleben auf der Wand. Ihre Anordnung folgt einem binären Code, nämlich der Maßzahl des goldenen Schnittes. "Alles auf dieser Wand ist berechnet, binär dargestellt und am Ende löst es sich auf, da es ins Unendliche geht", erklärt Ingrid Flilpcuyk. Auch ihre Kohlezeichnungen die den Titel "Versöhnung" tragen, sind berechnet. "In diesen Zeichnungen ist der goldene Schnitt versteckt und die Mittensymmetrie", sagt die Künstlerin.

Von Nanni Wagner zeigt die Ausstellung eine Zwölfer-Serie auf Leinwand, bei der man sehen kann, dass sie gerne mit Materialien experimentiert. Bei den ausgestellten Exponaten hat sie zum Beispiel mit Tusche, Nähten, gebranntem Ton und Granit gearbeitet.

Mitten im Raum stehen die sechs Skulpturen von Karin Heissen. Sie sind aus Acrylglas. "Ein sehr flexibles Material, das im Moment auf meine Intention eingeht", sagt die Künstlerin, die erst seit Herbst bei ArteDos ist. Drei Skulpturen zeigen die Kardinaltugenden "Glaube", "Liebe" und "Hoffnung". Die anderen titeln mit "Feuer unter der Asche", "Verflechtung" und "Verletzung".

Das Gemälde "Natura 21" von Maria Eliana Schwarzenberg ist zweigeteilt, gegensätzlich. Im unteren Bereich ist das 120 mal 120 Zentimer große Gemälde dynamisch, unruhig, energisch. Es scheint, dass Feuerfunken in allen möglichen Rotfacetten durch die Luft stieben. Der obere Bereich ist einfarbig. Rotorange. Ruhig. Die drei Werke zu dem Titel "Nestbrand Triptychon" mit Acryl auf Leinwand gemalt, rufen die Assoziation von anfänglichem, dann loderndem und wieder erlöschendem Feuer hervor.

ArteDos wurde 2007 von Maria Eliana Schwarzenberg und Karin Cerva gegründet. Letztere blieb zwei Jahre dabei. Seitdem ist Maria Eliana Schwarzenberg die Hauptträgerin des Ateliers. "Wir haben ein sehr umfangreiches Archiv und wir hatten immer sehr viele Ausstellungen. Jetzt ist Zeit für etwas Neues", sagt die Gründerin ohne Wehmut. Wie es genau weitergehen soll, verrät nur Ingrid Flilpcuyk: Ihr Neuanfang wird in Räumlichkeiten in Kempen stattfinden.

(sola)
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