Mit der Einigung setze die Koalition die MIT-Forderung nach Abschaffung der Arbeitslosenbeiträge für beschäftigte Rentner um. "Damit wird diese Strafabgabe für ältere Arbeitnehmer abgeschafft, die gar keinen Sinn ergibt", so Giesen. Als Rentner konnten die Betroffenen gar nicht mehr arbeitslos werden und trotzdem mussten die Arbeitgeber für sie Abgaben in die Arbeitslosenversicherung zahlen. Giesen: "Wir werden damit den Anreiz erhöhen, dass diejenigen, die im Alter noch arbeiten können und arbeiten wollen, von ihren Arbeitgebern weiter beschäftigt werden."

Bereits seit Juli 2014 gelten die arbeitsrechtlichen Erleichterungen der "Flexi-Rente", die auf Initiative der der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung eingeführt worden waren. Danach können ältere Beschäftigte über das Renteneintrittsalter hinaus befristet weiter beschäftigt werden mit mehrfachen Verlängerungen. Für die MIT ist die "Flexi-Rente" das Gegenmodell zur Rente mit 63. Giesen: "Wir wollen den Mentalitätswandel: Arbeit im Alter muss keine Bürde sein, sondern bedeutet Teilhabe, Sinnstiftung und persönliche Kontakte." Die MIT fordert deshalb unter anderem nicht mehr von "Renteneintrittsalter" zu sprechen, sondern von "Rentenbezugsalter". Wenn man die Rentenversicherungsleistungen bekommt, heißt das nicht, dass man "nur Rentner" ist, sondern man soll weiter arbeiten können. Auch will die MIT auf ihrem bevorstehenden Bundesmittelstandstag beschließen, die starren Pensionsgrenzen im Beamtenrecht, die bei Bund und Ländern unterschiedlich geregelt sind, zu lockern. "Gerade jetzt bei der Flüchtlingskrise wären wir froh, wenn bei uns am Niederrhein Beamte weiter mithelfen können, statt im starren Pensionsalter in den Zwangsruhestand geschickt zu werden", meint Maik Giesen.