Stadt Kempen Asyl: Umbau von Via Stenden beginnt

Stadt Kempen · Mitte September sollen die ersten von bis zu 300 Asylbewerbern in dem ehemaligen Hotel untergebracht werden. Deshalb beginnen jetzt die Umbauarbeiten. Ein Betreiber wird derzeit noch gesucht.

 Via Stenden aus der Luft betrachtet: Auf dem Gelände rücken jetzt die Handwerker an - der Umbau beginnt.

Via Stenden aus der Luft betrachtet: Auf dem Gelände rücken jetzt die Handwerker an - der Umbau beginnt.

Foto: gerhard Seybert

Seit Ende 2010 steht das ehemalige Tagungshotel Via Stenden - unmittelbar an der Kerkener Ortsgrenze zu Kempen gelegen - leer. Und der Zahn der Zeit hat in der großen Anlage bereits deutliche Spuren hinterlassen. Eingeschlagene Scheiben und aufgesprühte Graffitis zeugen vom Vandalismus am Objekt - mit dem es jetzt aber bald vorbei sein wird. Denn laut Kerkens Bürgermeister Dirk Möcking sollen Anfang dieser Woche, wahrscheinlich sogar schon heute, die Instandsetzungsarbeiten an der Via Stenden beginnen.

Wie mehrfach berichtet, plant die zuständige Bezirksregierung Arnsberg in Stenden eine "zentrale Unterbringungseinrichtung", wie es im Amtsdeutsch korrekt heißt. Dabei handelt es sich um eine Durchgangsunterkunft, in der vor allem Flüchtlinge aus Krisengebieten wie Afghanistan und derzeit vor allem Syrien untergebracht werden und zur Ruhe kommen sollen, ehe sie auf Asylunterkünfte im Land weiterverteilt werden. Die bis zu 300 notleidenden Menschen, oft sogar ganze Familien, werden wohl nur wenige Tage in Stenden bleiben, ehe weitere Flüchtlinge nachfolgen.

Bis es soweit ist, muss das Ex-Hotel allerdings erst auf Vordermann gebracht werden. "Wenn ein solch' großes Gebäude einige Jahre ohne Heizung leergestanden hat, dann gibt es natürlich einiges zu tun", erklärt Dirk Möcking. Dann spricht der Kerkener Bürgermeister von Arbeiten im Sanitärbereich, von Schreinerarbeiten im Innenbereich, von Fenstern, die ausgetauscht werden müssen und von den Anforderungen an den Brandschutz. Auch die gesamte Elektrik wird wohl überholt werden müssen.

"Außerdem werden größere Räume für ganze Familien eingerichtet. Die normalen Zimmer dagegen werden mit zwei Doppelstockbetten für dann bis zu vier Personen ausgestattet", so Möcking weiter, der damit rechnet, dass Mitte September die ersten Flüchtlinge hier ihr Kurzzeit-Quartier beziehen können. Wer allerdings dann als Betreiber der Unterkunft verantwortlich ist, konnte weder der Bürgermeister noch die Bezirksregierung Arnsberg erklären. Gut möglich, dass hier erst noch eine Ausschreibung gemacht werden muss. In Bad Berleburg, wo eine solche Einrichtung bereits besteht und von deren Erfahrungen die Kerkener Verwaltung bereits profitiert, ist übrigens das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Träger der Unterkunft.

Gefreut hat sich Bürgermeister Dirk Möcking über die bisherige Anteilnahme der Bevölkerung an dem Vorhaben. Auch aus der Nachbarstadt Kempen sollen schon Hilfsangebote eingegangen sein. "Einige Personen haben schon Begleitdienste und Sprachunterricht angeboten", so Möcking, der allerdings auf das Erlernen der deutschen Sprache wird verzichten müssen. "Das bringt in den wenigen Tagen nichts", ist sich der Bürgermeister sicher. Dagegen wird die Gemeinde auf das eine oder andere Spendenangebot, das bereits gemacht worden ist, gerne zurückkommen. "Es wird sicherlich Spielzeug benötigt, damit die Kinder sich beschäftigen können", ahnt Bürgermeister Dirk Möcking schon voraus. Und auch Kicker, Tischtennisplatten oder Kleidung für alle Altersklassen dürfte irgendwann dringend gebraucht werden.

(RP)
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