Gemeinde Grefrath Aufbruchstimmung für Oedt

Gemeinde Grefrath · Seit vier Monaten sitzen Ratsvertreter, Verwaltung und ein externes Planungsbüro regelmäßig an einem Tisch, um Ideen für Oedt zu entwickeln. Zum Ortsjubiläum 2020 könnte einiges realisiert werden. Die Bürger können sich beteiligen.

 Auch für die Neugestaltung des Platzes am Niedertor in Oedt, auf dem der Gänsebrunnen steht, werden Ideen gesucht. Im Hintergrund ist die Baustelle für den Sparkassenneubau zu sehen.

Auch für die Neugestaltung des Platzes am Niedertor in Oedt, auf dem der Gänsebrunnen steht, werden Ideen gesucht. Im Hintergrund ist die Baustelle für den Sparkassenneubau zu sehen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Der Plan der Sparkasse Krefeld, in Oedt am Niedertor - dort steht auch der Gänsebrunnen - das alte Sparkassengebäude abzureißen und einen ortsbildprägenden Neubau zu errichten, war für Rat und Verwaltung sozusagen der letzte Anstoß, den Platz am Niedertor zu verändern. Für Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz ist die Ausgangslage klar: "Wir wollen Oedt ein Stück weiterentwickeln. Aber uns war recht schnell klar, dass wir das nicht allein schaffen können." Und so gibt es seit nunmehr vier Monaten eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung, Mitgliedern des Rates, der Quartiersmanagerin aus dem Altenzentrum, Nicole Geitner, und dem Planungsbüro HJPplaner aus Aachen. Der Kreis hat sich mehrfach getroffen und auch, so Pia Niclasen vom Planungsbüro, Gespräche mit Experten geführt. Wichtig bei dem Projekt: Die Bürger sollen in den Prozess einbezogen werden.

Nach Ansicht des Planungsbüros vollzieht sich in Oedt derzeit ein Wandel vom Arbeitsort zum Wohnort. Oedt ist, so die Planer, "ein typisches Straßendorf, aus dem man den fließenden Verkehr nicht verbannen kann". Festgestellt haben die Planer in den zurückliegenden Monaten auch, dass es in Oedt engagierte Bürger und Vereine und Gemeinschaften gibt. Deren Mithilfe ist gefragt, denn nur gemeinsam könne man das auf sechs bis acht Jahre angelegte Projekt verwirklichen. Da sind sich alle Beteiligten einig. Planer Frank Pflügler sieht Möglichkeiten, dass Teile des Projektes bis zum Oedter Jubiläum im Jahre 2020 - dann wird der Ort 850 Jahre alt - realisiert werden können. Als Beispiel wird der Platz am Niedertor genannt. Dietmar Maus (CDU) ist glücklich, dass die Politik "einen gemeinsamen Nenner" in der Sache gefunden hat. Roland Angenvoort (SPD) stellt fest: "Der Funke ist übergesprungen." Erfreulich für Maus ist die Tatsache, dass die "Gemeinde neue Wege geht".

Erarbeitet werden soll für Oedt ein Ortsteilentwicklungskonzept. Im Mittelpunkt stehen die Themen Funktionswandel, Qualitätsoffensive, Öffentlicher Raum und Ortsbild, gesteuerte Siedlungsentwicklung und die Pflege des Dorflebens. Aber auch eine Anbindung der Außenbereiche sei wichtig, so Planer Pflügler. Er erinnerte dabei an den Bereich der Burg Uda. Das Handlungskonzept, dass erarbeitet wird, soll die Grundlage dafür sein, dass die Gemeinde Grefrath Städtebaufördermittel für Oedt beantragen kann.

Schon nach den ersten vier Monaten der Zusammenarbeit sind alle Beteiligten davon überzeugt, dass die Schaffung einer neuen Ortsmitte mit wichtigen Funktionen und die Entwicklung des Immobilienbestandes nur zusammen mit den Anwohnern und durch gemeinsames Handeln vor Ort erreicht werden kann, so der Bürgermeister. Bei einer Pressekonferenz wurden auch die Leerstände der Oedter Geschäftslokale kurz thematisiert. Doch auch da ist man sich einig, dass dies kein Oedter Alleinstellungsmerkmal ist, sondern eine Vielzahl von Kommunen betrifft.

Auch die Themenbereiche Landschaft, Verkehr, Gemeinwesen, Öffentlicher Raum und Energie sollen in dem Planungskonzept berücksichtigt werden. Markant sei die Silhouette von Oedt mit Kirchturm, Schornstein Girmes und Wasserturm, so Planer Pflügler.

Oedt benötigt, um sich weiter zu entwickeln, auch ein Neubaugebiet. Grefraths Bürgermeister Lommetz bestätigte Gespräche, die dazu derzeit laufen. Er wollte jedoch nicht konkreter werden. Nach Informationen der Rheinischen Post könnte es sich um das Gebiet Färberstraße handeln.

Ab kommenden Donnerstag, 6. Juli, sollen die Bürger, darunter auch Kinder und Jugendliche, sowie Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer in das Vorhaben eingebunden werden. Dann findet ein dreitägiger Workshop "OEDTlive" im ehemaligen Schlecker-Markt am Niedertor statt.

(mab)
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