Stadt Kempen Ausstellung: Flucht hautnah erleben

Stadt Kempen · Die Interkulturellen Wochen sind in Kempen angelaufen. Dazu gehört die Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht", die noch bis Ende September im Kulturforum Franziskanerkloster zu sehen ist.

Provisorisch aufgebaute riesige Zeltstädte inmitten von Nichts, überfüllte Seenotrettungsschiffe, Erwachsene, die mit Rucksäcken bepackt und Kinder an der Hand haltend entlang von Landstraßen gehen, kilometerlange Stacheldrahtzäune, Menschen, denen die Erschöpfung am Gesicht ablesbar ist - wer die erste Etage des Kulturforums Franziskanerkloster betritt, der wird mit dem Thema Flucht konfrontiert. Im Rahmen der Interkulturellen Woche unter dem Titel "Vielfalt verbindet", die bundesweit vom 7. September bis zum 15. Oktober läuft, hat Kempen mit der Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" den Startschuss gegeben. Die von der Organisation "Pro Asyl" erstellte Schau ist durch den Arbeitskreis "Asyl und Menschenrechte" sowie dem Multi-Kulturellen Forum nach Kempen geholt worden.

Es sind 37 Einzelplakate in DIN-A 1-Größe, die nachdenklich machen und verdeutlichen, was es heißt, ein Flüchtling zu sein - von dem Moment an, wo die Entscheidung fällt, die Heimat zu verlassen über die Gefahren der Flucht an sich bis hin zum Ankommen in Ländern, die teilweise sehr deutlich machen, dass diese Menschen nicht erwünscht sind. Dem schließt sich an, was es heißt, als Flüchtling in einem fremden Land zu leben. "Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Freiheit und Würde - und darauf, Schutz vor Verfolgung zu finden" heißt es in der von "Pro Asyl" initiierten Ausstellung. Wie jeder dazu beitragen kann und was engagierte Menschen bereits geleistet haben, zeigt die Schau ebenfalls. "Die Ausstellung beleuchtet das Thema Flucht von allen Seiten. Es ist eine mehr als nur eindrucksvolle Präsentation", sagt Dr. Michael Stoffels vom Flüchtlingsrat NRW und vom Arbeitskreis "Asyl und Menschenrechte" in Kempen. Die Plakate haben aussagekräftige Fotografien von Menschen zum Inhalt, arbeiten mit Zahlen, stellen Länder vor und verfügen über erläuternde Texte. Die Schau beschäftigt sich mit Ursachen, zeigt Fluchtrouten auf, beleuchtet das Thema rassistische Gewalt, informiert über Asylverfahren sowie Gesetze und stellt die deutsche Flüchtlingspolitik vor. Bilder sprechen von Momenten der Hoffnung, verdeutlichen aber ebenso den Ausverkauf der Menschenrechte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. September, dem "Tag des Flüchtlings", allen Besuchern offen. Schulen haben zudem die Möglichkeit, Führungen durch die Ausstellung zu buchen. "Falls das Interesse der Schulen groß sein sollte, können wir die Ausstellung bis in den Oktober verlängern", erklärt Michael Stoffels. Der Eintritt zur Ausstellung "Asyl ist Menschenrecht" in der ersten Etage des Kulturforums Franziskanerkloster ist frei. Schulen und Gruppen können eine kostenfreie, begleitende Führung zur Ausstellung buchen. Kontakt: Dr. Michael Stoffels, Telefon: 02152 2405.

(tre)
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