Stadt Kempen Bei Alarm geht es nach oben

Stadt Kempen · Die neue Kinderfeuerwehr Kempen ist gestartet. Die 35 jungen Teilnehmer kamen jetzt zum ersten Gruppentreffen im Gerätehaus in St. Hubert zusammen.

 Die Jungen und Mädchen der neuen Kempener Kinderfeuerwehr mit ihren Betreuern vor einem Fahrzeug des Löschzugs St. Hubert.

Die Jungen und Mädchen der neuen Kempener Kinderfeuerwehr mit ihren Betreuern vor einem Fahrzeug des Löschzugs St. Hubert.

Foto: Norbert Prümen

"Hat jeder ein Namensschild?", möchte Nadine Heckes wissen und blickt in die Runde von Kindern, die sich im großen Gruppenraum des St. Huberter Gerätehauses an der Bendenstraße eingefunden hat. Ein allgemeines Nicken ist die Antwort. Alle 35 Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und zehn Jahren tragen ein Klebeband mit Namen. "Das dauert noch ein bisschen, bis wir alle Namen kennen", sagt die Erzieherin lächelnd. Die Mitglieder der neu gegründeten Kinderfeuerwehr haben sich zum ersten Gruppentreffen im Gerätehaus des Löschzuges St. Hubert der Freiwilligen Feuerwehr Kempen eingefunden und die Aufregung ist entsprechend groß.

Und gleich zu Beginn lernen die Kinder das Wichtigste: "Wenn einer von uns das Wort Feueralarm ruft, dann lasst ihr alles stehen und liegen, was ihr gerade macht und geht sofort langsam und ruhig in den Gruppenraum hinauf", erklärt Simon Hoogen. Warum das so wichtig ist, verdeutlicht der Hauptbrandmeister und Leiter der Kinderfeuerwehr Kempen sofort. "Wir sind in einer richtigen Feuerwache und da kann es jederzeit passieren, dass wir ausrücken müssen und dann seid ihr am sichersten im Gruppenraum untergebracht. Von hier könnt ihr verfolgen, wie alles abläuft", erklärt Hoogen.

Wie eine Alarmierung über den Piepser abläuft, wissen einige der Kinderfeuerwehrmitglieder bereits, denn von etlichen sind Eltern oder Verwandte in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Nichtsdestotrotz geht der Piepser einmal rund, damit ihn jeder sehen kann und danach darf der Piepser auch einmal schrillen.

Wenn man mit vielen Menschen in einer Gruppe zusammen ist, braucht man auch Regeln und die werden gemeinsam erstellt. Emily wünscht sich so, dass niemand absichtlich nass gespritzt wird und Moritz findet es wichtig, dass man sich nicht gegenseitig anrempelt. Ole liegt das gegenseitige Zuhören am Herzen und auch Janik bringt vor, dass andere ausreden lassen ein ganz bedeutsamer Punkt ist. Stück für Stück schreibt Nadine Heckes die gemeinsamen Regeln auf. "Ganz wichtig ist uns, dass ihr uns immer ansprechen könnt. Auch wenn es euch einmal nicht so gut geht oder ihr vielleicht auch gar keine Lust auf die Gruppenstunde habt", betont Unterbrandmeister Dirk Puhlemann, bevor drei kleinere Gruppen gebildet werden.

Die eine Gruppe erhält zunächst einmal ihre Ausrüstung in Form von blauen T-Shirt mit dem Logo der Kinderfeuerwehr Kempen, einem kleinen Feuerwehrmann, der neben einem Hydranten steht und den Schlauch in den Händen hält. Dazu kommt die passende Kappe. Für die zweite Gruppe ist nochmals überlegen angesagt, denn Kathrin Liebens, die als Lehrerin mit zum insgesamt 15-köpfigen Betreuerteam aus Feuerwehrleuten, Erzieherinnen und Müttern gehört, will wissen, was die Kinder sich künftig an Aktivitäten für die Gruppenstunden wünschen. Monika Hetges kommt mit dem Schreiben fast nicht nach. Experimente machen, Feuer löschen, Funkübung, mit Schläuchen arbeiten, andere Gerätehäuser angucken - die Kinder haben jede Menge Ideen.

Gruppe Nummer drei fängt dagegen mit dem Spannendsten an. Mit Unterbrandmeister Stefan Heckes geht es ins Gerätehaus zu den Fahrzeugen. Unterbrandmeister Thomas Jenkes zieht zur Demonstration seine Arbeitskluft an, und die Mädchen und Jungen dürfen auch einmal einen Helm auf den Kopf setzen und in eine Jacke schlüpfen. Aber es wird noch aufregender. Heckes zeigt nämlich nicht nur die Fahrzeuge in den Hallen, sondern alle dürfen ins "HLF 20" einsteigen. Für Fiona und Leon ein besonderes Erlebnis, denn die beiden nehmen auf Fahrer- und Beifahrersitz des großen Löschfahrzeuges Platz, während die restliche Truppe hinten einsteigt. Zusammen überlegen alle, woher Fiona denn wissen könnte, wohin sie fahren muss, wenn es in einen richtigen Einsatz geht.

Eins ist schon jetzt klar, die sieben Mädchen und 28 Jungen der neuen Kinderfeuerwehr Kempen werden in Zukunft bei den zweimal im Monat stattfindenden Gruppentreffen weitere spannende und informative Dinge kennenlernen und langweilig wird es nie werden. Freuen können sich zudem auf die neuen Räume für die Kinder- und Jugendfeuerwehr, die in der ersten Etage des Gerätehauses in St. Hubert entstehen und die zur "FireNight" fertig gestellt sein sollen.

(tref)
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