Kreis Viersen Bei dieser Hitze wächst die Waldbrandgefahr

Kreis Viersen · Das Sommerwetter hat auch Schattenseiten. Derzeit besteht akute Waldbrandgefahr. Grillen und Rauchen im Wald ist untersagt. Wer Brandgeruch wahrnimmt oder Rauch sieht, sollte sofort 112 rufen

Das warme und sonnige Wetter hat auch eine schlechte Seite: Mit zunehmender Hitze und vielen Sonnenstunden steigt auch die Waldbrandgefahr in der Region. "Aktuell herrscht eine hohe Waldbrandgefahr", sagt Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel aus Willich. Der Deutsche Wetterdienst hat gerade erst für den Kreis Viersen die Waldbrandstufe 4 festgestellt. Das bedeutet "hohe Gefahr". Die Skala reicht bis zur Stufe 5, die für "höchste Gefahr" steht.

Um zu verhindern, dass die Wälder in der Region in Brand geraten, appelliert die Feuerwehr an die Bürger: Es darf in den Wäldern weder geraucht noch gegrillt werden. Aber auch bis zu einem Abstand von mindestens 100 Metern sollte nach Angaben des Experten offene Feuer vermieden werden. Der Funkenflug kann Brände auslösen.

Wer im Wald spazieren geht oder wandert, sollten keine Abfälle wie etwa Scherben im Wald zurück lassen. Sie können unter Umständen wie ein Brennglas wirken. Außerdem sollten Waldwege und Zufahrten frei gehalten werden, um die Feuerwehren nicht zu behindern.

Kreisbrandmeister Riedel ruft zudem eindringlich dazu auf, bei Brandgeruch, Rauch oder Ähnlichem umgehend die Feuerwehr unter 112 zu kontaktieren. "Man muss bei solchen Beobachtungen dringend Hilfe rufen", sagt der Kreiswehrchef aus Willich. Die Gefahr sollte nicht unterschätzt werden.

Da die Waldbrandgefahr indes noch nicht die höchste Stufe erreicht hat, werden bisher keine größeren Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Das heißt konkret: Es werden derzeit keine Überwachungsflüge über potenziell bedrohte Gebiete durchgeführt. "Das Bewusstsein der Feuerwehr über die Gefahr ist aber gestärkt", so Riedel. Zudem werde der Zustand der Löschwasserentnahmestellen in den Waldgebieten kontinuierlich kontrolliert.

Auch die Feuerwehr in Nettetal sei jederzeit für den Ausbruch eines Waldbrandes gewappnet, sagt Leo Thoenissen, Leiter der Feuerwehr in der Seenstadt.

Das Löschen ist allerdings mit einigen Schwierigkeiten verbunden, die bei einem Brand im Stadtgebiet nicht auftauchen. "Oft ist das Feuer unzugänglich", sagt Thoenissen. "Man kommt einfach nicht ran und kann die Flammen daher nur mit Mühe ersticken." Zudem müssen - je nach Einsatzgebiet - die Schläuche über Hunderte von Metern verlegt werden. "Wir sind zwar gut trainiert, aber das Verlegen der Schläuche benötigt natürlich kostbare Zeit", so Thoenissen. Damit gehen entscheidende Minuten verloren, die es dem Feuer ermöglichen, sich weiter auszubreiten.

Wassermangel stellt in den entlegenen Waldgebieten allerdings kein Problem dar. Gibt es in dem betroffenen Gebiet keine Löschteiche, kommen Tanklöschfahrzeuge zum Einsatz - mit jeweils 4000 Liter Wasser. "Wir haben mehrere davon", so Thoenissen. Löschflugzeuge kommen in der Region zwar in der Regel nicht zum Einsatz, bei Bedarf können sie aber angefordert werden. Die nächstgelegene Anlaufstelle ist die Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel in Duisburg.

Bricht im Grenzgebiet ein Feuer aus, kooperieren die Feuerwehren der Kreise oder Gemeinden. "Die Verbindung untereinander funktioniert blendend", sagt André Erkens, Leiter der Feuerwehr Niederkrüchten. So arbeite man mit der Feuerwehr der Stadt Roermond zusammen und führe gemeinsame Übungen durch. Bei Bränden können beide ausrücken und problemlos kooperieren. Das gelte auch für die Feuerwehren der Gemeinde Roerdalen und des Kreises Heinsberg, die für den Nationalpark De Meinweg verantwortlich sind.

(RP)
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