Stadt Kempen Betreten der Baustelle erwünscht

Stadt Kempen · In einer Woche beginnen die Bauarbeiten in der Kempener Judenstraße. Bis Mitte 2016 werden sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert. Die Arbeiten werden mit einer Vielzahl von Aktionen der Händler begleitet.

 Blicken zuversichtlich dem Start der Bauarbeiten in der Judenstraße entgegen (von links): Einzelhändler Stephan Bunse, Stadtwerke-Chef Siegfried Ferling, Anna Bunse, Bürgermeister Volker Rübo, Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder, Geschäftsfrau Silke Zander, Christian Heins (Stadtwerke) und Jürgen Hamelmann.

Blicken zuversichtlich dem Start der Bauarbeiten in der Judenstraße entgegen (von links): Einzelhändler Stephan Bunse, Stadtwerke-Chef Siegfried Ferling, Anna Bunse, Bürgermeister Volker Rübo, Tiefbauamtsleiter Torsten Schröder, Geschäftsfrau Silke Zander, Christian Heins (Stadtwerke) und Jürgen Hamelmann.

Foto: Kaiser

Eine kleine gelbe Plastik-Ente ist das Maskottchen, mit dem städtisches Tiefbauamt, Stadtwerke Kempen und die Händlergemeinschaft die etwa 14-monatige Bauzeit an der Judenstraße begleiten wollen. Die dringend notwendige Erneuerung der Leitungen in diesem sensiblen Bereich der Fußgängerzone in der Kempener Altstadt soll für die Geschäftsleute, deren Kunden, Anwohner und Passanten - trotz Behinderungen und Einschränkungen - zu einem großen Event werden. Mit einem speziellen Marketingkonzept, das vor allem Aktionen und Aktivitäten rund um die Bauarbeiten umfasst, wollen die Beteiligten für den Besuch der Judenstraße werben. Daher die klare Aufforderung: Betreten der Baustelle erwünscht!

In Kempen startet am kommenden Dienstag, 17. Februar, die auf viele Jahre angelegte Sanierung des Kanal- und Leitungsnetzes in der gesamten Altstadt. Und weil es auf dem nur 175 Meter kurzen Stück der Judenstraße durchaus nicht einfach ist, die neuen Ver- und Entsorgungsleitungen in die Erde zu bringen, ohne dass der Publikumsverkehr, die Anwohner und die Geschäfte der dort ansässigen Einzelhändler allzu sehr darunter leiden, werden die Bauarbeiten in zwei großen und mehreren kleinen Abschnitten bis zum kommenden Frühjahr vorgenommen.

Großes Gerät hat in der engen Straße kaum Platz. Also werden eher kleinere Bagger und Baufahrzeuge der mit den Arbeiten beauftragten Kempener Tiefbaufirma Hamelmann zu sehen sein. Dazu werden die "Hamelmänner" viel Handarbeit leisten müssen. Aber Firmenchef Jürgen Hamelmann sieht darin kein Problem. Da hat die vor allem regional und auch international tätige Firma schon ganz andere Herausforderungen gemeistert.

In zwei großen Abschnitten - zunächst von kommender Woche an bis August dieses Jahres vom Buttermarkt bis zur Patersgasse und danach bis März/April 2016 von der Patersgasse bis zur Kirchstraße - werden Rohre und Leitungen jeweils in 15-Meter-Abschnitten neu verlegt oder ausgetauscht. Mit diesen relativ kleinen Teilstücken soll zum einen der fußläufige Publikums- und Kundenverkehr weitgehend ohne größere Behinderungen sichergestellt werden. Aber auch aus Brandschutzgründen wird so gebaut, damit die Feuerwehr im Falle des Falles an jedes Haus an der Straße herankommt.

Die Geschäftsleute der Judenstraße - beim Neubau des Klosterhofs mit der damit verbundenen Sperrung der Orsaystraße in den vergangenen Jahren ohnehin stark belastet - ergreifen nun im Verbund mit Stadt, Stadtwerken und Baufirma Hamelmann die Initiative. Sie werben für den Besuch der Baustelle, begleiten sie mit Festen und anderen Aktivitäten. Kinder sind beispielsweise zu Malaktionen eingeladen. Immer dann, wenn Teilstücke fertiggestellt und provisorisch asphaltiert sind, können sich kleine - oder vielleicht auch große - Straßenmaler künstlerisch austoben.

Die gelbe Plastik-Ente, die die Stadtwerke bereits im Bade- und Saunazentrum "Aqua sol" erfolgreich als Werbemittel einsetzt, soll als Baustellenmaskottchen die Arbeiten in den nächsten Monaten begleiten. Die Interessengemeinschaft der Händler an der Judenstraße lobt dazu einen Namenswettbewerb aus, stellt verschiedene Enten-Versionen vor. Kunden können in teilnehmenden Geschäften diese Enten bekommen. Fürs nächste Jahr könnte es dazu eine Enten-Tauschbörse geben.

Neben den bekannten Stadtfesten soll es zur Baustelle spezielle Events geben. Geplant sind unter anderem ein Sommer-Baggerfest, ein Weinfest oder eine Foto-Ausstellung. Baustellenabsperrgitter werden mit bedruckten Bannern versehen, die optisch ansprechend auf die moderne Umgestaltung der Judenstraße hinweisen. An den bekannten Kempener Stadfesten beteiligt sich die Händlergemeinschaft der Judenstraße auch während der Bauzeit. Die Arbeiten werden allerdings zu St. Martin Anfang November bis Januar 2016 ausgesetzt, um das Weihnachtsgeschäft und den Kempener Weihnachtsmarkt nicht zu beeinträchtigen. Ob der Zugweg des nächsten Kempener Rosenmontagszugs 2016 verändert werden muss und - wenn ja - wie, steht derzeit noch nicht fest.

Im Frühsommer 2016 wird die Judenstraße dann ein neues, zur historischen Altstadt passendes Pflaster bekommen. Dazu wird die Stadtverwaltung in den kommenden Monaten Vorschläge erarbeiten, die dann von der Politik in den zuständigen Gremien ausgewählt werden. Die mit der Baubetreuung beauftragte Planungsfirma BFT aus Aachen wird regelmäßig Sprechstunden für Anwohner und andere Interessierte im Baubüro anbieten. Das wird in einem Baucontainer auf dem Kirchplatz eingerichtet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort