Stadt Kempen Bilderbuch-Doppel auf Leipziger Messe

Stadt Kempen · Annette Feldmann und Mareike Engelke legen mit "Vor den 7 Bergen" ihre erste Gemeinschaftsproduktion vor.

 Illustratorin Mareike Engelke (links) stammt aus Orsoy, Texterin Annette Feldmann wuchs in Wesel auf. "Vor den 7 Bergen" ist das erste gemeinsame Buch der beiden.

Illustratorin Mareike Engelke (links) stammt aus Orsoy, Texterin Annette Feldmann wuchs in Wesel auf. "Vor den 7 Bergen" ist das erste gemeinsame Buch der beiden.

Foto: Uwe Plien

"Kunstanstifter", heißt der Verlag, den Annette Feldmann und Mareike Engelke für ihr Buch gefunden haben. Ein Bilderbuch. Am vergangenen Wochenende waren die Texterin und die Illustratorin auf der Leipziger Buchmesse und betätigen sich als Anstifter im besten Sinne. Gespräche wurden geführt, Fragen zum Buch beantwortet - jede Menge Rummel um die Geschichte "Vor den 7 Bergen". Das Buch trägt den Untertitel "Davon, wie Schneewittchens Enkel in die Berge wollen und alles schiefgeht".

Es geht, kurz zusammengefasst, um eine alleinerziehende Mutter mit sieben Kindern. Ali, Uli, Lola, Baby & Co wünschen sich nichts sehnlicher, als zur Großmutter in die Berge zu reisen - in den Schnee. Weil es zu Hause immer nur regnet. Doch bis die Familie es wirklich bis zur Oma schafft, dauert es. Weil wirklich alles schiefgeht: Die Kinder kriegen die Windpocken, die Mama muss arbeiten, das Auto geht kaputt. Viel Frust, aber am Ende wird alles gut. Dank Eismann Bo, der den Schrottwagen an seinen Bus hängt und die ganze Bagage über die Berge abschleppt. So kommen sie doch noch wohlbehalten zur Oma. Bis es soweit ist, blättern sich die Leser - Kinder ab vier Jahren - durch Seiten mit wunderbaren Illustrationen, gedruckt auf hochwertigem Kunstdruckpapier. Auf dem Buchdeckel gibt es sogar Glanzeffekte.

Journalistin und Buchautorin Annette Feldmann (41), in Wesel geboren und aufgewachsen und heute in Kempen zu Hause, sowie Illustratorin Mareike Engelke (38), die aus Orsoy stammt und heute in Duisburg lebt und arbeitet, haben sich vor ein paar Jahren eher zufällig kennengelernt. "Über eine Werbeagentur, für die wir beide gearbeitet haben", erzählt Annette Feldmann. Schon bei der ersten Begegnung war klar: Die Chemie zwischen den beiden stimmt. "Und wir hatten beide schon länger vor, ein Bilderbuch zu machen", so Mareike Engelke. So legten sie bald los mit der Geschichte von Schneewittchen und den sieben Bergen. "Text und Bilder sind parallel entstanden", erinnert sich Feldmann. "Das war so ein Ping-Pong-Effekt. Wir haben uns die Bälle zugespielt, und so ist die Geschichte nach und nach gewachsen." Und mit ihr die Figuren.

Annette Feldmann achtete sehr genau auf die Schlichtheit der Sprache. "Es muss sofort klar sein, worum es geht, die Kinder müssen alles verstehen können", sagte sie. "Wichtig ist in einem Bilderbuch für Kinder, dass die Kinder in der Geschichte selbst die Lösung herbeiführen und nicht die Erwachsenen." Unterdessen arbeitete Mareike Engelke mit eigensinnigen Perspektiven, wilden Linien, witzigen Details und handgemachten Schriften. Malerei und Zeichnung - das lässt sich bei der Illustratorin nicht trennen. "Ich habe eine Collagentechnik angewandt", sagt sie. "Ich habe zunächst einzelne Elemente - ein Bein, einen Kopf, einen Baum - gezeichnet und gemalt und dann eingescannt. Am Rechner habe ich diese Teile dann zusammengesetzt. Buntstiftfarben, Aquarelle, Gouache - bei der Verwendung der Materialien ist die Künstlerin offen.

2000 Exemplare gibt es in der Startauflage. Feldmann und Engelke sind froh, mit "Kunstanstifter" für ihr erstes Buch (in dem es an Anspielungen auf den Niederrhein nicht mangelt) gleich einen renommierten Verlag gefunden zu haben. Das Ergebnis fällt edel aus. Und das Buch gefällt den Kindern. Als die Autorinnen es jetzt in privater Runde vorstellten und Annette Feldmann Kindern daraus vorlas, waren diese sofort gebannt. Mehr Anerkennung geht nicht.

(up)
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