Kempen Birkenhof-Fleischwerk in Viersen schließt Ende dieses Monats

Kempen · Rund 80 Arbeitsplätze gehen verloren. Die Mitarbeiter sollen in eine Transfergesellschaft wechseln.

In 25 Tagen gehen die Lichter im Viersener Birkenhof-Fleischwerk für immer aus, verlieren rund 80 Arbeitnehmer ihre Jobs. In einer fünfstündigen finalen Verhandlung einigten sich gestern Eigentümer Edeka und der Betriebsrat auf die Rahmenbedingungen für einen Sozialplan und einen Transfersozialplan. Der Einigung waren bereits zwei zähe Verhandlungsrunden vorausgegangen.

Der Birkenhof war eine Tochter von Kaiser's Tengelmann. Die drei Fleischwerke belieferten bislang die rund 450 Kaiser's-Supermärkte. Das Viersener Fleischwerk war im Übernahmepoker von Kaiser's Tengelmann "geopfert" worden. Die Gewerkschaft NGG stimmte einer Schließung während der Übernahme-Verhandlungen zu - zum Ärger des Betriebsrats. Am 1. Januar hatte Edeka das Viersener Fleischwerk übernommen. Es ist der einzige von drei Birkenhof-Standorten, der geschlossen werden soll. Das ostdeutsche Fleischwerk in Perwenitz (jetzt Rewe) und das süddeutsche Werk in Donauwörth (jetzt Edeka) sollen hingegen erhalten bleiben. Nach Informationen unserer Redaktion wurde bei den Verhandlungen ein Kompromiss erzielt. Edeka beharrte auf einer Art Eintrittsgeld für Mitarbeiter, die in die Transfergesellschaft wechseln - bemessen an der Höhe der Abfindung. Das aber hätte ältere Arbeitnehmer benachteiligt. Dieses "Eintrittsgeld" soll nun abgemildert, die Abfindung erhöht werden. Durchsetzen konnte sich Edeka bei der Wahl der Transfergesellschaft. Während der Betriebsrat lieber ein Unternehmen aus der Region gewählt hätte, beharrte Edeka auf einer Firma mit Verwaltungssitz in Potsdam.

Am Montag soll das Verhandlungsergebnis bei einer Betriebsversammlung vorgestellt werden.

(mrö)
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