Serie Unsere Stadtwerke (6) Blick hinter die Kulissen der Wasserwelt

Kempen · Wer sorgt dafür, dass im Schwimmbad alles funktioniert? In diesem Teil der Serie für Grundschüler stellen die Fachangestellten für Bäderbetriebe ihren Arbeitsplatz im Kempener "Aqua Sol" vor.

 Stefan Lotz ist einer der guten Geister, die auch hinter den Kulissen dafür sorgen, dass im Kempener Schwimmbad alles reibungslos funktioniert. Hier untersucht Lotz gerade eine Wasserprobe auf Schmutz oder Keime.

Stefan Lotz ist einer der guten Geister, die auch hinter den Kulissen dafür sorgen, dass im Kempener Schwimmbad alles reibungslos funktioniert. Hier untersucht Lotz gerade eine Wasserprobe auf Schmutz oder Keime.

Foto: Kaiser

KEMPEN Lange bevor die ersten Badegäste kommen, sind die Fachangestellten für Bäderbetriebe, auch Schwimmmeister genannt, schon in der Kempener Sauna- und Wasserwelt "Aqua Sol" unterwegs. Die Frühschicht beginnt um 6 Uhr. Um 14 Uhr kommen die Kollegen der Spätschicht. So ist im Kempener Schwimmbad jeden Tag 16 Stunden lang jemand im Einsatz und sorgt dafür, dass alles funktioniert.

Für die Mitarbeiter, die in der Frühschicht eingeteilt sind, beginnt der Tag mit einem Sicherheitscheck. Sind die Schrauben am Sprungbrett festgedreht? Ist der Chlorgehalt im Wasser optimal? Liegen Scherben auf dem Boden? Sind die Umkleidekabinen trocken? All diese Sachen werden auch im Laufe des Tages immer wieder kontrolliert, aber morgens, bevor die Badegäste kommen, können die Schwimmmeister sich ganz auf diese Aufgabe konzentrieren.

Denn ist das Schwimmbad erst mal geöffnet, gibt es noch viel anderes zu tun. Im Mittelpunkt steht dann die Aufsicht. Die Schwimmmeister überblicken vom Beckenrand oder aus ihrer Kabine heraus die Wasseroberfläche und die Bereiche drumherum. Haben sie den Eindruck, jemand braucht Hilfe, sind sie sofort zur Stelle. Auch Konflikte zu schlichten und darauf zu achten, dass sich jeder Besucher an die Baderegeln hält, gehört zu ihren Aufgaben.

Sollte doch mal ein Unfall passieren, haben die Schwimmmeister alle Möglichkeiten, Erste Hilfe zu leisten. Regelmäßig werden sie in diesem Bereich geschult. Wenn jemand ausrutscht oder einen Schwindelanfall hat, wenn jemand zu viel Wasser geschluckt oder sich verletzt hat - die Mitarbeiter wissen, was zu tun ist.

Und alle nötigen medizinischen Utensilien haben sie auch zur Hand. Und wenn mal ein Fingernagel einreißt, helfen die Schwimmmeister mit einer Nagelschere aus. Außerdem erteilen sie Schwimmunterricht und leiten das Sportangebot im Bad. So gibt es im "Aqua Sol" etwa das Aqua-Biking, also das Fahrradfahren unter Wasser, und die Aqua-Fitness. Zum Beruf des Fachangestellten für Bäderbetriebe gehört außerdem, Spielnachmittage und besondere Veranstaltungen wie kürzlich die Familien-Sommerparty zu organisieren.

Hin und wieder muss der Schwimmmeister sich aber auch mal in sein Büro setzen und schriftliche Arbeit erledigen. So werden die Wasserwerte regelmäßig aufgeschrieben, die Besucherzahlen vermerkt, besondere Vorfälle werden notiert, Termine gemacht und Sachschäden gemeldet. Außerdem sind die Mitarbeiter für die Technik im Schwimmbad zuständig. Sie müssen sich also auskennen mit Lüftung und Heizung, Wasseraufbereitungsanlagen und der Elektrik im Haus.

Sind die letzten Badegäste gegangen, hat die Spätschicht noch immer viel zu tun. Jetzt heißt es Böden putzen, Duschen ausspritzen, die Technik auf den Nachtmodus umstellen und die Wasserstaubsauger ins Becken lassen, die über Nacht die Schmutzpartikel aus dem Wasser filtern, damit die Badegäste am nächsten Morgen wieder unbeschwert im Wasser schwimmen, toben und sich treiben lassen können.

(WS03)
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