Kreis Viersen Bund will strengere Regeln für Heilpraktiker

Kreis Viersen · Nach den Todesfällen im Brachter Krebszentrum erwägt die Regierung, die Zulassung zu verschärfen.

 Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU)

Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU)

Foto: dpa

Der Tod von drei Patienten, die im Krebszentrum in Bracht behandelt wurden, hat den Beruf des Heilpraktikers in Verruf gebracht. Die Bundesregierung erwägt nun strengere Regeln für Heilpraktiker. Die Regierung nehme die Todesfälle zum Anlass für eine kritische Prüfung, schreibt Gesundheitsstaatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen. Demnach sollen die Zulassungsprüfungen anspruchsvoller werden. Zum Hintergrund: Die drei Patienten waren Ende Juli gestorben, kurz nachdem der Heilpraktiker des alternativen Krebszentrums in Bracht ihnen Infusionen mit 3-Bromopyruvat verabreicht hatte. Die Staatsanwaltschaft Krefeld ermittelt wegen fahrlässiger Tötung. Das Kreisgesundheitsamt hat dem Betreiber des Brachter Zentrums bis zum Abschluss der Ermittlungen die Berufserlaubnis entzogen.

Vor allem die Zulassungsregeln für neue Heilpraktiker sollen nun verschärft werden. Bisher müssen Anwärter 25 Jahre alt sein und einen Hauptschulabschluss haben. Darüber hinaus müssen sie medizinische Grundkenntnisse nachweisen und das Wissen um die Grenzen ihres Könnens. Die Grünen-Gesundheitsexpertin Kordula Schulz-Asche sagte der Zeitung "Die Welt": Die Antwort der Regierung zeige, dass es erhebliche Lücken in der Regulierung des Berufs gebe. Man müsse mit den Berufsverbänden für hochwertige und verbindliche Ausbildungsstandards sorgen. Es gebe viele gute Heilpraktiker, doch müsse eine Melde- und Dokumentationsverpflichtung durchgesetzt werden. Bundesweit gibt es rund 43.000 Heilpraktiker. Zuständig für die Prüfung und Überwachung der praktizierenden Heilpraktiker sind die Länder.

(RP)
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