Stadt Kempen Bunte Party zur Eröffnung von "Gleis 3"

Stadt Kempen · Der neue Treffpunkt für Kempener Jugendliche in der ausrangierten Straßenbahn wurde am Samstag mit einem Fest eröffnet. Er soll zu einem besonders attraktiven Anziehungspunkt im Sportpark an der Berliner Allee werden.

 Bei der Eröffnungsparty gestalteten die Besucher am Samstagnachmittag auch die zweite Seite der Straßenbahn mit Graffitis. Die erste Front war bereits vor einiger Zeit bei einem Sprayer-Workshop im Krefelder Straßenbahndepot von Kempener Jugendlichen bemalt worden.

Bei der Eröffnungsparty gestalteten die Besucher am Samstagnachmittag auch die zweite Seite der Straßenbahn mit Graffitis. Die erste Front war bereits vor einiger Zeit bei einem Sprayer-Workshop im Krefelder Straßenbahndepot von Kempener Jugendlichen bemalt worden.

Foto: Pr�men, Norbert

Es war gegen 17 Uhr und eine Menge los im Sportpark an der Berliner Allee. Zu dieser Zeit waren es etwa 100 Besucher, die sich an der Skateranlage trafen. Mit einer Party und mit viel Bewegung wurde dort der neue mobile Jugendtreff, eine ausrangierte Straßenbahn, offiziell den Kempener Jugendlichen übergeben.

Stadt Kempen: Bunte Party zur Eröffnung von "Gleis 3"
Foto: André Fitzner, stadt Kempen

Der elfjährige Jannick zog sich den Einweg-Overall, die Schutzbrille und die leichte Atemschutzmaske an, suchte sich eine Sprayflasche mit einem kräftigen Blau aus und legte los. Die professionellen Sprayer Nils Sprenger (28) und Michael Verhoeven (27) hatten die Umrisse der großen Buchstaben und der Zahlen aufgetragen, die die Jugend fantasievoll ausmalte. "G L E I S 3" war zu lesen. Diesen Namen hatten die Jugendlichen ihrem neuen Treff gegeben, "Nicht zu dicht ran, immer ruhig deine Hand von rechts nach links bewegen", war der Tipp von Michael Verhoeven an Yannick. Die 13-jährigen Niklas und Amjad sprayten schon einige Zeit, hatten sich die Farben orange und grün ausgesucht. Mädchen machten nicht mit, unterstützten aber als Zuschauerinnen die Spray-Kolonne. So die 15-jährigen Lara und Ramona, die wegen ihrer Freunde Nick und Jonas vom St. Huberter Jugendtreff "Calimero" gekommen waren.

Jugendliche von den Einrichtungen "Campus" in Kempen, "Mounty" in Tönisberg und von der "Alten Post" im Hagelkreuz waren auch da - neben Bürgermeister Volker Rübo, Sozialdezernent Michael Klee und Jugendamtsleiterin Heike Badberg. Das Trio von der Stadt stand gerade am Rand der Skater-Anlage, die ebenfalls von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Beschlag genommen wurde. Der Kempener Tim Lintermanns (26), der im vergangenen Jahr mit seinem Skate-Board Stadtmeister geworden war, zeigte mit seiner Gruppe waghalsige Manöver. "Hier bin ich aufgewachsen, hier fühle ich mich zuhause", sagte der gelernte Metallbauer Tim.

Auf einer Bank schauten sich indes die beiden Freundinnen Marlies Hüsges (77) und Jutta Krahl (72) das Treiben an. "Das ist schon klasse, was der Jugend heute geboten wird, wir wollten uns das mal anschauen", sagte Jutta Krahl, die seit nahezu 50 Jahren in Kempen wohnt und sich noch an die Zeit erinnerte, als ihre mittlerweile 40-jährige Tochter Inga in einigen Jugendheimen in der Thomasstadt mitarbeitete.

Die Straßenbahn war zwar der Hingucker, aber sie war noch nicht ganz fertig. "In der nächsten Woche wird rund herum erst einmal gepflastert und werden in die Bahn Elektroleitungen und Wärmestrahler an den Decken installiert, außerdem müssen wir noch einiges abmontieren, um Platz für die Theke oder den Kicker zu schaffen", sagte Stadtjugendpfleger Andre Fitzner.

Fitzner war für kurze Zeit mal weg. Er musste Sängerin und Pianospielerin Julika Lüer (15) vom Bahnhof abholen. Neben Julika Lüer trat am Abend auch die 20-jährige Süchtelnerin Mareen Müller auf. Für den fetzigen Sound, egal ob HipHop oder aktuelle Charts, sorgten die DJs Dirty Deckz und Thomas Rathmakers. Als die Dunkelheit hereinbrach, trat mit seinen Fackeln der Jongleur-Künstler Tobias Grün aus Köln auf.

Das Jugendamt zeigte sich als guter Gastgeber, der sich auch beim leiblichen Wohl etwas hatte einfallen lassen. So gaben unter anderen die Mitarbeiterinnen Sandra Müller und Brigitte Siemes mit den jungen Leuten Mick (17) und Abira (22) Bockwürstchen, Erbseneintopf oder eine leckere Hähnchensuppe mit Curry und Kokos aus. "Wir kommen wieder", sagten viele der junge Gäste der Eröffnungsparty einig.

(wsc)
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