Stadt Kempen Burg: Große Skepsis gegenüber Verkauf an einen privaten Investor

Stadt Kempen · Kein einheitliches Meinungsbild ergab der CDU-Bürgerdialog am Samstag an der Kempener Burg. Das Wahrzeichen soll öffentlich zugänglich bleiben.

 Kempener CDU-Mitglieder diskutierten am Samstag an der Burg mit Bürgern über die Zukunft des Wahrzeichens.

Kempener CDU-Mitglieder diskutierten am Samstag an der Burg mit Bürgern über die Zukunft des Wahrzeichens.

Foto: Wolfgang Kaiser

Zweigeteilt sind die Meinungen, wenn es um die Planungen für die Kempener Burg geht, nicht nur bei Politikern, sondern auch bei den Bürgern, wie sich am Info-Stand der CDU am Samstag an der Burg zeigte. Es gibt eigentlich nur eine Sache, in der sich alle einig sind: Die Burg soll als Wahrzeichen Kempens erhalten bleiben. "Wo soll denn sonst das Feuerwerk zu St. Martin stattfinden", meinte eine Besucherin ganz pragmatisch. O b das alte Gemäuer in den Besitz der Stadt übergehen soll, war die hauptsächlich diskutierte Frage. Einige Kempener würden sich über eine öffentliche Nutzung freuen. Es gab Vorschläge, dass doch zum Beispiel ein Teil des Museums in die Burg ausgelagert werden könnte. Eine Begegnungsstätte, wo man Räume mieten kann, wäre doch eine gute Idee, meinte ein Besucher.

Andere sahen sehr wohl, dass die Stadt die Finanzierung für Sanierung und Umbau im Moment eigentlich gar nicht finanzieren kann. Aus Steuermitteln sei dies gar nicht möglich, so Uwe Lohberg. Zumal die Stadt von Ausbau der Kindertagesstätten über die Schulsanierung bis hin zum Rathauserweiterungsbau langfristig genug Ausgaben zu leisten habe. Die Idee, jeder Bürger solle mit einer Spende sich beteiligen, hielt er für absurd.

Sorgen machten sich manche Besucher über eine eventuelle Veränderung des Gebäudes, wenn die Burg an einen privaten Investor geht. Irgendwelche Anbauten, um eine Nutzung rentabler zu machen, will eigentlich keiner. Dies ginge nicht so leicht, erklärte Josef Lamozik (CDU). Denn die Burg ist denkmalgeschützt und jeder Umbau geht nur mit Genehmigung der Denkmalbehörden. Häufig hörte man am CDU-Stand die Befürchtung, dass die Burg, wenn sie einem privaten Eigentümer gehören würde, den Kempenern selbst nicht mehr zugänglich sei. "Ich habe doch immer die Burgbesteigungen mit dem herrlichen Blick über die Stadt so geliebt", fasste dies eine Besucherin zusammen.

Ob durch die Befragung mehr Klarheit über die Zukunft Kempens Wahrzeichen gefunden wurde, wird sich erst in den kommenden politischen Beratungen zeigen. Aber die Zeit drängt, denn das Thema ist im Moment allgegenwärtig in der Stadt. Auch das wurde deutlich.

(sr)
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