Stadt Kempen Burg: Landrat erfreut über das Votum des Kempener Stadtrates

Stadt Kempen · Im Viersener Kreishaus hat man die Entscheidung des Kempener Stadtrates für eine Übernahme der Burg mit Erleichterung und Freude aufgenommen. Landrat Andreas Coenen (CDU) begrüßte das Votum des Stadtrates, das ganz in seinem Sinne ist. "Die Übernahme der Burg durch die Stadt Kempen ist die beste Lösdung", sagte der Landrat gestern im Gespräch mit der Rheinischen Post. Er gab zu, sich daneben auch eine Privatisierung als zweitbeste Lösung hätte vorstellen können.

Coenen betonte, er sei immer an einem "geordneten Verfahren" interessiert gewesen und habe daher auch der Kempener Politik mehr Zeit für ihre Entscheidung eingeräumt als ursprünglich geplant. Coenen ist daran gelegen, dass die Burg unter den neuen Vorzeichen für die Kempener das Wahrzeichen bleibt, was es bislang schon ist - mit Feuerwerk zu St. Martin, Burgturmführungen oder Turmblasen.

Der Landrat will die Verhandlungen über einen Kaufvertrag mit der Kempener Stadtverwaltung nun zügig angehen. Er möchte "Klarheit" in der Sache haben, betonte er. Die Burgimmobilie hat nach Angaben des Kreises einen buchhalterischen Wert von etwa 274.000 Euro. Diesen Kaufpreis wird die Stadt allerdings nicht bezahlen müssen. Sie bekommt die Burg vom Kreis zunächst kostenfrei. Der Kaufpreis soll mit einer möglichen Mietzahlung verrechnet werden, die der Kreis für die beabsichtigte Unterbringung wichtiger Bereiche der Kreisvolkshochschule (VHS) in der ersten Etage des Denkmals zahlen müsste. Coenen will die VHS als Ankermieter für eine vertragliche Dauer von 20 bis 25 Jahren in der Burg etablieren. Die genauen Modalitäten müssten nun ausgehandelt werden. Von daher sei es verfrüht, jetzt schon über einen möglichen Mietobolus, den der Kreis an die Stadt künftig zu zahlen hätte, zu spekulieren.

Der Landrat kann sich durchaus vorstellen, dass die Übertragung der Burg an die Stadt schon vor dem Auszug des Kreisarchivs Anfang 2021 möglich sein könnte. Dann hätte die Stadt mehr Zeit, eine neue Nutzung des Gebäudes zu entwickeln. Der Landrat begrüßt Bestrebungen von Kempener Bürgern, das Burg-Projekt künftig mit einer noch zu gründenden Stiftung finanziell zu unterstützen. Entsprechende Diskussionen hat es in Kempen bereits gegeben.

Fest steht, dass die Ergebnisse der Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Kreis in jedem Fall von der Kempener Politik beraten und entschieden werden sollen.

(RP)
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