Kreis Viersen Christliche Werte gegen Hassparolen

Kreis Viersen · Der CDU-Bundestagsabgeordnete Uwe Schummer aus Neersen blickt auf ein politisch ereignisreiches Jahr zurück. Das Wohl der Bürger liegt dem Christdemokraten sehr am Herzen. Soziale und innere Sicherheit sind wichtige Themen für ihn.

 Uwe Schummer ist viel im Kreis Viersen und am Niederrhein unterwegs. Auch mit Arbeitsmarktexperten wie dem Regionalleiter der Agentur für Arbeit in Krefeld, Dirk Strangfeld tauscht er sich regelmäßig aus.

Uwe Schummer ist viel im Kreis Viersen und am Niederrhein unterwegs. Auch mit Arbeitsmarktexperten wie dem Regionalleiter der Agentur für Arbeit in Krefeld, Dirk Strangfeld tauscht er sich regelmäßig aus.

Foto: Büro Schummer

Uwe Schummer ist nicht der Typ von Politiker, der sich nach vorne drängelt, um seine Sicht der Dinge zur Lage der Nation vor laufenden Kameras in Dutzende von Mikrofonen zu verlautbaren. Der 59 Jahre alte Neersener ist nicht derjenige unter den christdemokratischen Bundestagsabgeordneten, die ständig von einer Talkshow zur anderen tingeln. Schummer hat als Sportler gelernt, was es heißt, einen langen Atem zu haben. Der ehemalige Leichtathlet, der einst in jungen Jahren auf der 400-Meter-Stadionrunde zu den besten Läufern Deutschlands zählte, weiß um seine Stärken. Schummer will fundierte Arbeit leisten für die Bürger, deren Vertreter er ist. Seit 2002 gehört der CDU-Politiker aus Neersen als direkt gewählter Abgeordneter des Kreises Viersen dem Deutschen Bundestag an.

Der damals 45-Jährige trat kein leichtes Erbe an. Sein Vorgänger Julius Louven war in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gut vernetzt, glänzte viele Jahre als sozialpolitischer Sprecher seiner Fraktion. In der Sozialpolitik hat auch Schummer seine Wurzeln. Das Wohl der Benachteiligten in der Gesellschaft liegt ihm sehr am Herzen. Das soziale Engagement hat seinen beruflichen Werdegang geprägt. Schon als Mitarbeiter der Christlich-Demokratischen Arbeiternehmerschaft (CDA) in der Bonner CDA-Bundesgeschäftsstelle unter dem damaligen CDA-Bundesvorsitzenden und langjährigen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm hat Schummer die soziale Gerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft als politische Maxime anerkannt.

 Der CDU-Abgeordnete Uwe Schummer ist seit 14 Jahren im Deutschen Bundestag tätig. Seit 2002 wurde er stets direkt in das Parlament gewählt. Der 59 Jahre alte Neersener möchte im Herbst 2017 wieder gewählt werden.

Der CDU-Abgeordnete Uwe Schummer ist seit 14 Jahren im Deutschen Bundestag tätig. Seit 2002 wurde er stets direkt in das Parlament gewählt. Der 59 Jahre alte Neersener möchte im Herbst 2017 wieder gewählt werden.

Foto: Robert Schlesinger

Seit 2005 ist der Neersener stellvertretender Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, seit 2014 zudem Beauftragter seiner Fraktion für Menschen mit Behinderung. Integration und Inklusion sind für Schummer alles andere als Worthülsen. Als Landesvorsitzender der Lebenshilfe in Nordrhein-Westfalen setzt er sich für konkrete Projekte ein, bei denen beispielsweise Menschen mit einem Handicap der Einstieg ins Berufsleben erleichtert wird. Das "Käffchen am Steinkreis" im Viersener Neubaugebiet Robend ist ein solches Projekt, das sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt hat. Ein weiteres Vorhaben soll bald in Nettetal umgesetzt werden. Neben der beruflichen Bildung liegt Schummer auch die allgemeine Lebenssituation der Behinderten am Herzen. "Und da hat die Lebenshilfe im Kreis Viersen schon einiges bewegt", sagt der Neersener. Erinnert sei an das jüngste Wohnprojekt an der Vorster Straße in Kempen.

Schummer betont die erfolgreiche Arbeit der Bundesregierung für die Integration behinderter Menschen. Dieser Erfolg sei hart erkämpft worden - auch gegen Widerstände in der eigenen Fraktion. Dafür habe er zahlreiche Gespräche geführt, sei bundesweit viel unterwegs gewesen. Am Ende seien die Bundesmittel erhöht worden, und davon profitierten nun auch die Bürger im Kreis Viersen.

Zu denen hat der Neersener im Laufe der 14 Jahre, die er den Kreis Viersen als stets direkt gewählter Bundestagsabgeordneter in Berlin vertritt, durch vielfache Kontakte eine - wie er meint - besonders intensive Beziehung aufgebaut. Schummer war nie kommunalpolitisch an führender Stelle aktiv, musste erst lernen, wie wichtig es ist, auch die Vertreter von Vereinen und Verbänden vor Ort mit ihren Sorgen und Nöten ernst zu nehmen. Heute ist das alljährliche Willicher Schützenfest für Schummer nicht nur ein reiner Pflichttermin. Es ist ihm eine persönliche Ehre und Freude mitzufeiern. Als CDU-Parteivorsitzender in seiner Heimatstadt Willich setzt er mit seinen Parteifreunden auch kommunalpolitisch Akzente.

Als er zu Beginn seiner Arbeit im Bundestag 2002 auf besondere Transparenz seiner Abgeordnetentätigkeit Wert legte, wurde er auch in der eigenen Partei dafür belächelt. Schummer ist heute stolz darauf, gegen den damals vorherrschenden Trend seine Devise vom "gläsernen Abgeordneten" durchgehalten zu haben. Rund 2000 Besucher aus dem Kreis Viersen empfängt Schummer jährlich in Berlin. Für diese Form des Berlin-Tourismus wird er zuweilen belächelt oder sogar kritisiert. Er hält diese Besuche aber immer noch für wichtig. "Zum einen können die Berlin-Besucher einen hautnahen Einblick in das politische Geschehen im Bundestag erhalten. Zum anderen erfahre ich als ihr Abgeordneter bei den zahlreichen Gesprächen, wo den Bürgern der Schuh drückt", sagt Schummer im Gespräch mit der Rheinischen Post.

Gerade in den vergangenen Wochen hat er zu vielen der Besucher, aber auch zu Funktions- und Mandatsträgern im Kreis Viersen den Kontakt gesucht. Rund 1500 personalisierte Weihnachtsbriefe wurden von seinem Wahlkreisbüro an der Goetersstraße in Viersen verschickt.

In diesen Briefen geht Schummer auch auf die aktuelle Stimmungslage in Deutschland ein. Trotz wirtschaftlich und sozial besonders guter Rahmenbedingungen, Errungenschaften wie die Mütterrente oder die anstehende Rentenerhöhung sei die Stimmung schlecht, gibt er unumwunden zu. "Hassredner provozieren gegen unsere parlamentarische Demokratie. Wir dürfen nicht zulassen, dass unser schönes Land heruntergeredet wird. Christliche Demokraten sind Mutmacher, keine Miesmacher. Wir bauen Brücken, führen zusammen", sagt Schummer.

Insofern sei es wichtig, dass die CDU zeige, dass sie auf Bundesebene das Heft des politischen Handelns weiterhin in der Hand habe. "Wir müssen immer wieder deutlich machen, dass wir die Lage im Griff haben", so Schummer. Diese Botschaft sei eine derjenigen, die im bevorstehenden Wahljahr besonders eindringlich zu vermitteln seien. Die Themenfelder innere und äußere Sicherheit würden weiterhin diskutiert. Hier müsse die CDU auch den europäischen Gedanken stärker kommunizieren. "Wir brauchen ein starkes Europa", sagt Schummer. Auch die soziale Sicherheit werde Thema im Wahlkampf sein. Einzelne Kampagnen würden aber wohl erst nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai entwickelt.

Schummer will zudem mit seinem Team eigene Schwerpunkte erarbeiten. Die heiße Phase bis zur Bundestagswahl im September starte wohl erst nach den Sommerferien. Insgesamt werde man im Wahlkampf stärker als früher auch die sozialen Netzwerke in den Blick nehmen müssen. Auftritte bei Veranstaltungen oder den Straßenwahlkampf vor Ort werde man darüber aber nicht vernachlässigen, meint der CDU-Bundestagsabgeordnete, der im September gerne wieder gewählt werden möchte.

(RP)
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