Stadt Kempen Das Deutsche Rote Kreuz wehrt sich

Es war vorbildlich, was in der Via Stenden durch ehrenamtliche Kräfte geleistet wurde. Die Spendenflut war für die neue Zentrale Unterbringungs-Einrichtung so groß, dass sie teilweise gestoppt werden musste. Vor wenigen Tagen hat nun das Deutsche Rote Kreuz Steffi Tilch-Wagner als Ansprechpartnerin für freiwillige Helfer im Haus installiert. Das brachte Bürger auf den Plan, die vermuten, dass ehrenamtliches Engagement vor Ort in der ehemaligen SPD-Tagungseinrichtung nicht mehr gewollt sei.

Dem traten zwar die neue Mitarbeiterin Tilch-Wagner und die neue DRK-Leiterin im Haus, Claudia Burghans, entgegen. Jedoch machten sie deutlich, dass Ehrenamtliche in einem Haus dieser Art zum Teil eingeschränkt werden müssten. "Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass wir hier eine Zentrale Unterbringungs-Einrichtung sind", betont die Leiterin und macht deutlich: "Die Bewohner sind - je nachdem wie lange ihre Aufnahmeverfahren dauern - manchmal nur wenige Tage hier. Das bedeutet, dass wir ihnen effizient die notwendigsten Dinge besorgen müssen." Claudia Burghans kommt schnell auf ein Beispiel, das gerade die Ehrenamtler bewegt: die Kleiderkammer. Die freiwilligen Helfer seien in der Regel nur zweimal in der Woche und dann auch nur für zwei Stunden in der Kleiderkammer gewesen. Dann hätten sich lange Schlagen gebildet, was für Unruhe gesorgt habe. "Unsere Aufgabe ist es aber, die Ankömmlinge so schnell wie möglich mit dem Notwendigsten zu versorgen. Dann können wir nicht darauf warten, dass gerade zufällig die Kleiderkammer geöffnet ist", meint die DRK-Mitarbeiterin.

Sie nennt noch einen wichtigen Punkt: Die Mitarbeiter des DRK sind nicht nur für das Wohlergehen der Bewohner, sondern auch für die Sicherheit zuständig. "Ich muss einfach wissen, wer sich wann hier im Haus - auch als Ehrenamtler - bewegt", erklärt Burghans. Und das sei in der Vergangenheit so nicht gewesen. Sie verweist auch auf bauliche Mängel, die es in der Via Stenden gegeben habe, die auch erst im Laufe der Zeit beseitigt worden seien. Auch ein Bettenlager im geplanten Spielzimmer habe eingerichtet werden müssen, weil zusätzliche Bewohner angekündigt waren. Mittlerweile sei in einem Ex-Seminarraum eine Spielstube eingerichtet worden. "Natürlich wurden auch Fehler gemacht, und es ist vielleicht nicht alles optimal gelaufen", gibt die neue Haus-Leiterin zu. Doch das soll sich nun alles mit der Hilfe von Steffi Tilch-Wagner ändern.

(stk)
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