Kempen Das Niveau des Wettbewerbs ist nach wie vor sehr hoch

Kempen · "Jugend musiziert" - Der 53. Rundgang in der Musikschule und im Haus Erholung in Mönchengladbach.

Problemlos liefen die Vorbereitungen zum 53. Wettbewerb "Jugend musiziert". "Wir sind inzwischen ein eingespieltes Team engagierter Mitarbeiter", sagen übereinstimmend die beiden Musikschulleiter Christian Malescov und Ralf Holtschneider. Und trotzdem, stellt Malescov fest, "kann man die allgemeine Spannung regelrecht spüren".

Seit Jahren führen die beiden Musikschulen der Stadt Mönchengladbach und des Kreises Viersen den Wettbewerb gemeinsam durch. Hat sich in den letzten Jahren etwas verändert? "Das Niveau", sagt Holtschneider, "ist nach wie vor sehr hoch; das bestätigen uns auch die Juroren. Doch in den höheren Jahrgängen sind die Anmeldungen etwas zurückgegangen. Die Schulzeitverkürzung und der damit verbundene Lernstress machen sich bemerkbar."

Die jüngeren Jahrgänge bieten Beachtliches. Am ersten Tag steht im Carl-Orff-Saal die Solowertung für Perkussion auf dem Programm. Abwechselnd auf die Pauke und auf die Schenkel schlägt sich Carlotta Luise Oltmanns. Sie trommelt raffinierte Rhythmen und zeigt sich auf der Marimba genau so sicher wie bei den abrupt wechselnden Klängen in "Ratatatatam", einer Komposition ihres Lehrers Veit Kloeters. Wie sie gehört auch Sebastian Schaffer zur Gruppe der Elf- bis Zwölfjährigen. Und der beeindruckt ebenfalls durch seine Sicherheit in den Kategorien Pauken, kleine Trommel, Mallets (Marimba/Vibraphon) und Drum Set (kombiniertes Schlagwerk). Sein Vater ist Solopaukist der Niederrheinischen Sinfoniker, natürlich hat ihn das inspiriert, bei Günther Schaffers Kollegen Ralf Baumann Unterricht zu nehmen. Viel hat er schon gelernt. Er darf zum Landeswettbewerb fahren; Mitglied des Landeskinderorchesters NRW ist er schon.

Ein Berufsmusiker als Vater kann fürs Musiklernen förderlich sein, notwendig ist es nicht. Unter dem Stichwort Integration sollte nicht übersehen werden, dass sich unter den Teilnehmern auch ein geigendes Flüchtlingskind befindet. Und der zehnjährige Mahilan Dietze fand als Kind eingewanderter Tamilen den Weg zum Schlagzeug-Unterricht.

In den Altersgruppen III (13 -14 Jahre) und IV (15 - 16) begegnet man erfreulichen Leistungen auf der Geige. Isabell Veith (III) ist griff- und intonationssicher; Georgia Apostolidou (IV) bewältigt im schweren Virtuosenkonzert von Karol Lipinski beachtliche technische Schwierigkeiten - sowohl für den Bogen wie für die linke Hand.

Wer auf dem Flur hört, wie sich die Blechbläser einspielen, kommt schnell zu dem Entschluss, sich das Vorspiel nicht entgehen zu lassen. In der Altersgruppe der 11- bis 12-Jährigen erweisen sich Adrian Fallschessel (Trompete) und Maximilian Hauke (Klavier) als tadellos eingespieltes Duo. Jazziges klingt genau so stilsicher wie ein romantisches Andante.

Wenn der 7-jährige Johannes Otto nach vorn kommt, will man nicht glauben, dass er Kontrabass spielt. Natürlich braucht er ein deutlich verkleinertes Modell; sein Instrument hat die Größe eines Cellos. Von sich aus äußerte er den Wunsch, Kontrabass zu lernen. Und den bringt er schon erstaunlich gut zum Klingen, egal, ob Menuett oder Reggae auf dem Programm steht. Lisa Koenen aus der Altersgruppe der 11- bis 12-Jährigen ist schon bemerkenswert sicher, im Spielen wie im Auftreten.

Begeistert sind die Zuhörer vom Duo Luisa Friebel (Klarinette) und Viktoria Poder (Klavier). Seit drei Jahren lernt Viktoria, erst seit eineinhalb Jahren Luisa Friebel ihr Instrument. Mühelos bewältigen beide einen sehr hohen Schwierigkeitsgrad. "Dieses Duo ist so gut", legt sich Holtschneider schon jetzt fest, "dass es auf jeden Fall beim Preisträgerkonzert dabei sein wird.

Das Preisträgerkonzert ist am 28. Februar um 11 Uhr in der Viersener Sparkasse. Das Preisträgerkonzert in der Mönchengladbacher Sparkasse findet eine Woche früher statt: um 11 Uhr am 21. Februar.

(tr)
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