"camera Obscura" Stellt Im Foyer Des Kempener Rathauses Aus Der besondere Blick auf die Natur

Kempen · Der Titel "Wildes Deutschland" weckt die Erwartung von vielleicht furchterregender Wildnis. Und das mitten in Deutschland? Aber die Fotogruppe "Camera Obscura" hat dieses Motto bewusst für die neue Fotoausstellung gewählt, die jetzt im Kempener Rathaus am Buttermarkt zu sehen ist. Zum wiederholten Male stellen Walter Nork, Wiebke Bulgrin, IngridDierdorf und RainerDeling in Kempen aus.

 Walter Nork (l.), Wiebke Bulgrin und Rainer Deling mit ihren Werken bei der Ausstellungseröffnung im Kempener Rathaus.

Walter Nork (l.), Wiebke Bulgrin und Rainer Deling mit ihren Werken bei der Ausstellungseröffnung im Kempener Rathaus.

Foto: Kaiser

Der Titel "Wildes Deutschland" weckt die Erwartung von vielleicht furchterregender Wildnis. Und das mitten in Deutschland? Aber die Fotogruppe "Camera Obscura" hat dieses Motto bewusst für die neue Fotoausstellung gewählt, die jetzt im Kempener Rathaus am Buttermarkt zu sehen ist. Zum wiederholten Male stellen Walter Nork, Wiebke Bulgrin, Ingrid Dierdorf und Rainer Deling in Kempen aus.

Wild heißt in diesem Falle, dass die vier sich unberührte Natur als Motiv ausgesucht hatten. Entstanden sind dabei Aufnahmen, die vor allem durch stille Beschaulichkeit bestechen. Die Gruppe legte bei der Auswahl Wert auf zwei Dinge. Es sollte sich nur um in Deutschland entstandene Bilder handeln und es keines der Bilder durfte in Parks oder Zoos entstehen. Dass es hauptsächlich Tierbilder geworden sind, liegt vor allem daran, so Walter Nork in seiner Begrüßungsansprache zur Eröffnung der Ausstellung, dass es kaum noch Landschaften gibt, die nicht von Menschenhand geformt sind. Die Gruppe wollte auch zeigen, dass man für eindrucksvolle Naturaufnahmen längst nicht nach Afrika oder Asien reisen muss. Und Nork wies ausdrücklich darauf hin, dass die Bilder den Moment zeigen und nicht wissenschaftlich dokumentieren wollen.

Schon bei vielen Titeln fällt dem Betrachter auf, mit wie viel Liebe das Thema angegangen wurde. So gibt es bei Ingrid Dierdorf ein Bachtölpelpärchen, wo ein "Werbegeschenk", eine kleine Blume, übergeben wird. Oder Vögel nehmen auf einem abgestorbenen Ast im See ein "Sonnenbad".

Wiebke Bulgrin hat drei Aufnahmen zusammen gefügt. Eine Baumhöhle, in der zunächst ein Nest entsteht, dann kleine gierige Schnäbel hinaus ragen und schließlich die groß gewordenen Vögel zu sehen sind. Aber sie ist zum Beispiel dann auch im heimischen Umfeld fündig geworden. "Schöne Aussichten" gibt es für eine Katze, die eine Maus im Visier hat.

Rainer Deling hat seinen scharfen Blick auf ganz kleine Tiere geworfen. Da turnt eine Libellenlarve am Ast oder eine Schnecke wandert gemütlich durch das Bild. Bei Walter Nork gibt es "Essen auf Flügeln", ein Vogel mit Futter für den Nachwuchs im Schnabel. Das kleine Insekt Heupferd kämpft sich "Ganz schön schräg" auf einer Holzlatte entlang.

Bei vielen Bildern bleibt der Hintergrund bewusst im Unscharfen. Es wird ganz deutlich, wer hier die Hauptrolle spielt. Dadurch vermitteln die Fotografien sehr viele Ruhe. Dies wurde auch immer wieder von den vielen Besuchern, die gleich zur Ausstellungseröffnung kamen, angemerkt.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 16. Oktober - zu den normalen Öffnungszeiten des Rathauses.

(sr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort