Gemeinde Grefrath Der Parkplatz, der gar keiner ist

Gemeinde Grefrath · An der Mülhausener Straße in Grefrath sorgt ein neu angelegtes Baumbeet für Aufregung. Karl-Heinz Goebel fühlt sich von der Gemeinde Grefrath nicht ernst genommen.

 Passt irgendwie nicht so richtig. Das findet auch Karl-Heinz Goebel, Anwohner der Mülhausener Straße.

Passt irgendwie nicht so richtig. Das findet auch Karl-Heinz Goebel, Anwohner der Mülhausener Straße.

Foto: wolfgang kaiser

Die Baumbeete an der Mülhausener Straße sehen nicht nur schön aus, sie sorgen mit ihrem Grün auch ein stückweit für ein besseres Stadtklima. So wurde jetzt nach einem Abriss von zwei alten Häusern und Neubau eines Gebäudes im oberen Teil der Straße, nahe der Kreuzung Schanzenstraße / Umstraße gelegen, ein neues Baumbeet angelegt. Die alte Anlage hatte aufgrund der Umbaumaßnahmen weichen müssen. Wo es einst lag, befindet sich jetzt die Zufahrt des Neubaus zu den Garagen beziehungsweise Stellplätzen hinter dem Haus.

Als die Mitarbeiter der Gemeinde Grefrath den Platz für die Neuablage festlegten stutze Karl-Heinz Goebel, der in unmittelbarer Nähe wohnt. "Mir erschien die Stelle, wo es angelegt werden soll, etwas ungünstig. Ich dachte mir, man könne das optimieren, um drei, anstelle von zwei hintereinanderliegenden Parkflächen zu schaffen. Dafür hätte man das Beet etwas mehr nach rechts legen und ein wenig verkleinern müssen", sagt der Grefrather. Das vorgesehene Beet lag nur wenige Meter von der Zufahrt des Neubaus entfernt. Bedingt durch den Abstand zur folgenden Pflanzanlage in Richtung stadtauswärts entstanden zwei Parkbuchten dazwischen. An der Straße gibt es zwei Größen, für die neuen war die größere Variante vorgesehen.

Goebel wandte sich an das Bauamt der Gemeinde Grefrath und trug seine Anregung vor. "Bei der Gemeinde ist man überhaupt nicht auf meinen Vorschlag eingegangen. Es hieß nur, das ginge nicht und das Beet müsse die gleiche Größe haben wie früher", erzählt Goebel. Er empfand dies als Sturheit. Er hätte es gut gefunden, wenn ein Mitarbeiter der Gemeinde mit ihm zusammen vor Ort die Lage einmal begutachtet hätte. So aber fühlte er sich "abgeblockt", wie es der Grefrather beschreibt. Zumal er beobachten konnte, wie nach der Fertigstellung der Beeteinfriedung die Autofahrer die wenigen Meter zwischen Zufahrt und Baumbeet beparkten und aufgrund der Enge über die Steineinfassung in die Erde fuhren beziehungsweise direkt davor standen. Je nach Fahrzeuglänge ragte das Heck trotzdem in die Zufahrt hinein.

Die Fläche sei doch als Parkplatz viel zu klein, kommentiert Goebel. Damit hat er zweifellos recht. Aber es handelt sich bei diesem Stück um gar keinen Parkplatz. Dies scheint den Anwohnern und Besuchern der Straße aber nicht klar zu sein. Bei der Gemeinde Grefrath gibt es indes logische Erklärungen. "Wir haben schon auf die Anregung von Herrn Goebel reagiert, aber es gibt dort keine andere Möglichkeit", sagt Berhan Kepeneck. Der Mitarbeiter des Bauamtes war selber vor Ort und hatte sich alles vor der Herstellung des Beetes nochmals angeschaut. Die Gemeinde ist bei der Anlage solcher Parkflächen an die Richtlinie für die Längsaufstellung gebunden. Die besagen, dass eine Stellfläche sechs Meter lang sein muss. Die Fläche an der Mülhausener Straße reicht damit für zwei Parkflächen mit einer Gesamtfläche von zwölf Metern aus. Für 18 Meter und damit drei Stellflächen ist zu wenig Platz vorhanden, da das Baumbeet seine Größe von 4,20 Meter Länge und zwei Meter Breite braucht. "Die kleineren Beete an der Mülhausener Straße sind zu klein. Ein Baum braucht Platz", sagt Kepeneck.

Die für eine Bepflanzung vorgesehene Fläche konnte auch nicht näher an die Zufahrt gelegt werden. Vielmehr wurde sie gerade mit dem aktuellen Abstand angelegt, damit die Autofahrer, die ihren Wagen von den Garagen- und Stellplätzen auf die Mülhausener Straße fahren, gute Sicht und viel Platz beim Einbiegen auf die Straße haben. Unfälle sollen so verhindert werden. Die Fläche zwischen Zufahrt und Beet war daher nie als Parkfläche vorgesehen. "Wenn wir dort jetzt die Problematik bekommen, dass geparkt wird, muss das Ordnungsamt eingeschaltet werden", informiert Kepeneck. Notfalls müssen dort eventuell Absperrpfosten oder Bügel gesetzt werden, um ein Parken zu unterbinden.

Jetzt aber geht es erst einmal an die Bepflanzung. Die Gemeinde wird dort einen Kugeltrompetenbaum und als Unterpflanzung rosa Zwergspieren setzen. Übrigens, die Schaffung des Baumbeetes war eine Auflage für den Bauherrn des Neubaus. Die Kosten werden nicht von der Gemeinde getragen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort