Stadt Kempen Der Schöpfer des Großmagiers steckt gerade mitten im Abitur

Stadt Kempen · Der 17-jährige Phil Becker aus Kempen hat einen Fantasy-Roman geschrieben. Da geht es um Zauberer, böse Monster und Zauberschwerter. Ab Herbst möchte der Jungautor in München Jura studieren.

 Phil Becker hat das Buch "Der letzte Großmagier" geschrieben. Der nächste Band ist schon in Planung.

Phil Becker hat das Buch "Der letzte Großmagier" geschrieben. Der nächste Band ist schon in Planung.

Foto: heiner deckers

Phil Becker ist 17 Jahre alt, wohnt in Kempen, besucht die Liebfrauenschule in Mülhausen und steckt gerade mitten im Abitur. So ganz nebenbei hat der Noch-Schüler einen Roman geschrieben: "Der letzte Großmagier" heißt das über 500 Seiten dicke Buch.

Die Entstehungsgeschichte begann vor ungefähr sechs Jahren. Die Familie lebte damals, durch den Beruf des Vaters bedingt, für drei Jahre in der Nähe von Chicago. Während der dortigen Ferien ging es immer für drei Monate nach Deutschland. Das Problem: Phils Freunde mussten zur Schule. Was den ganzen Tag tun? Bei Streaming-Diensten Serien gucken? "Nein, das wollte ich nicht. Ich wollte lieber schreiben", sagt Phil, der damals elf bis zwölf Jahre alt war. Das Ergebnis landete in einer Kladde, die er ein paar Jahre später wieder in die Hand nahm und überarbeitete, parallel zur Schule und ihren nicht geringen Anforderungen. Hat er damals schon geplant, einen so dicken Romans zu schreiben? "Nein, ich hatte eher Angst, dass ich keine 60 Seiten zusammenbekomme", sagt er rückblickend. Was er aber von Beginn an fest im Kopf hatte, war die Handlung des Romans. Phil hat sogar sorgfältig die verschiedenen Spannungsbögen geplant.

Er wusste auch von Anfang an genau, wie der Roman am Ende ausgehen sollte. Nun ja, eigentlich ist er noch gar nicht aus - es sind nämlich noch zwei Bände geplant, bis die Trilogie komplett ist. In ungefähr anderthalb Jahren soll der nächste Teil fertig sein. Den Inhalt hat Phil natürlich schon im Kopf. Die Geschichte vom letzten Großmagier spielt in Chicago, hat also durchaus Parallelen zu Phils Leben. Der ist zwar kein Magier, kennt aber die Örtlichkeiten in Chicago und kann authentische Eindrücke vermitteln. Der Hauptcharakter erzählt aus seiner Sicht die Geschichte seines Lebens. Nach einem Monsterangriff muss er mit einer Gruppe getreuer Freunde ganz bestimmte magische Schwerter finden, um die böse Brut nachhaltig zu vernichten. Wer am Ende triumphiert, muss jeder selber nachlesen.

Parallel zur Schriftstellerei möchte Phil demnächst studieren - im Idealfall Jura in München. Wie passt denn die Vorliebe für Fantasy zur eher spröden Juristerei? Bestens, befindet Phil: "Das ist ein cooles Fach." Der Hintergedanke ist, vielleicht später einmal in Chicago zu arbeiten. Die Verbindung dahin ist nie abgerissen, regelmäßig besucht Phil seine Freunde dort. Muss es unbedingt München als Studienort sein? "Wäre schön, das ist eine tolle Stadt, und ich habe Bekannte dort." Ende Juni soll die Bewerbung herausgehen.

"Der letzte Großmagier" ist in einem Self-Publishing-Verlag erschienen, wird also auf Anforderung gedruckt. Geeignet ist es für Kinder und Jugendliche von zwölf bis 15 Jahren. Phil will mit dem Buch dazu beitragen, in den Herzen seiner Freunde und Mitschüler die Magie zu erhalten. Bei seinem Bruder ist ihm das nicht ganz gelungen, der hat sich dem Fantasy-Sektor abgewandt. Bei seinen Eltern war es eigentlich vornherein aussichtslos: "Meine Mutter will das Buch gar nicht lesen", bedauert Phil. Trotzdem kann sie stolz sein auf ihren Sohn, den Schöpfer des Großmagiers.

"Der letzte Großmagier" ist online bei Amazon, aber auch in den Kempener Buchhandlungen erhältlich. Das Buch kostet 25,29.

(RP)
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