Gemeinde Grefrath Der Sport, das Grefrather Aushängeschild

Gemeinde Grefrath · Die zurückgehende Zahl an Kindern und die Ganztagsschule bereiten den Vereinen Probleme. Hinzu kommt, dass die Sportstätten in die Jahre kommen. Trotzdem hat der Sport einen hohen Stellenwert in der Niersgemeinde.

 In Halle an der Bruckhauser Straße werden die verschiedensten Sportarten betrieben.

In Halle an der Bruckhauser Straße werden die verschiedensten Sportarten betrieben.

Foto: wolfgang kaiser

Als am 18. Mai 1981 im Krefelder Seidenweberhaus der Gemeinde Grefrath vom Landessportbund NRW offiziell der Titel "Sportliche Gemeinde" verliehen wurde, hatte Grefrath längst eine Sporthalle, zwei Bäder und das Eisstadion als Vorzeigeobjekt. Inzwischen sind die Sportanlagen in die Jahre gekommen. Die Eissportanlage ist über 40 Jahre, das Hallenbad wird im kommenden 50 Jahre alt, das Freibad ist noch weit älter. Die kleine Turnhalle geht auf die 60 zu, die große Halle ist auch mehr als ein Vierteljahrhundert alt.

Die Oedter Turnhalle ist über 40 Jahre, weit über 50 Jahre das Reitstadion im Heitzerend. Die Nierskampfbahn ist mehrfach saniert worden, doch auch sie ist viele Jahrzehnte alt. Der Sportplatz in Vinkrath ist rund 90 Jahre alt, wird jedoch in diesem Jahr aufgegeben. Der Hundesportplatz in Oedt hat einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Das Oedter Lehrschwimmbecken wurde aufgegeben und liegt seit Jahren brach. Die Nordkanalkampfbahn ist zum attraktiven Neubaugebiet geworden. Die sportliche Heimat des SV Grefrath und ab der neuen Saison 2015/2015 ist der Sportpark Auf dem Heidefeld, der dann auch über einen Kunstrasen, neben dem Naturrasen verfügen wird und ein höchst attraktives Clubheim, das jetzt auch die Oedter Borussia hat. Die Doppelsporthalle hat jetzt einen neuen Hallenboden bekommen.

 Auf dem Flugplatz Niershorst haben die Vereine keine Nachwuchssorgen. Fliegen macht auch jungen Leuten Spaß.

Auf dem Flugplatz Niershorst haben die Vereine keine Nachwuchssorgen. Fliegen macht auch jungen Leuten Spaß.

Foto: stefan finger

Die vorhandenen Sportstätten hätten Grefrath zur Sport- und Freizeitgemeinde gemacht, sagt Herbert, Vorsitzender des Gemeindesportverbands. Es sei eine wichtige Aufgaben, diesen Beinamen zu behalten: "Wenn auch die Sportstätten teilweise nicht mehr ganz neu sind, wird in ausreichendem Maße für eine laufende Unterhaltung gesorgt", betont Kättner. Bei den regelmäßig stattfindenden Begehungen überzeuge sich der Verband gemeinsam mit Politikern von einem ordnungsgemäßen Zustand. Dabei würden immer wieder Sachmängel festgestellt, die es abzustellen gilt. Die seien durchweg geringerer Natur und störten nicht das Gesamtbild des guten Zustands der Grefrather Sportstätten.

Die Gemeindewerke als Eigentümer der Bäder tun das, was ihre finanziellen Möglichkeiten hergeben. Ohne sie könnte sich Grefrath die Bäder nicht leisten. Jetzt werden die Vereine auch an den Unterhaltungs- und Energiekosten beteiligt, die in Grefrath jedoch längst nicht die Höhe erreichen, die beispielsweise in Kempen als Hallenbenutzungsgebühren zu entrichten sind. Der Gemeindesportverband ist seit 38 Jahren aktiv und unterstützt die Vereine, wo er kann, kann jedoch keine finanziellen Leistungen erbringen.

 Auf der Nierskampfbahn tragen die Fußballer von TuS Oedt ihre Heimspiele aus. Der Platz hat so manches sportliche Drama erlebt.

Auf der Nierskampfbahn tragen die Fußballer von TuS Oedt ihre Heimspiele aus. Der Platz hat so manches sportliche Drama erlebt.

Foto: wolfgang kaiser

Viele Sportvereine haben Nachwuchssorgen. Einer der Gründe ist das große Freizeitangebot heutzutage, das sich gravierend verändert hat. Hinzu kommen die Angebote in der Ganztagsschule und der Rückgang bei den Geburten. Beispiel: Im Jugendfußball hat sich in einem runden Jahrzehnt die Zahl der Mannschaften halbiert. Die Turnerschaft konnte erstmals keinen Nachwuchs bei den A- und B-Junioren melden.

Relativ stabil ist der Nachwuchs bei der DLRG. Auch die Tennisclubs, die inzwischen Schnupperstunden anbieten, kämpfen um junge Mitglieder. Beim Eisschnelllaufclub kommt der Nachwuchs aus dem gesamten Kreis Viersen.

 Die sportliche Heimat des SV Grefrath ist das Heidefeld, hier spielt man auf Naturrasen.

Die sportliche Heimat des SV Grefrath ist das Heidefeld, hier spielt man auf Naturrasen.

Foto: wolfgang kaiser

Darüber hinaus werden im Eisstadion auch Eishockey und Eiskunstlaufen betrieben. In allen Bereichen, so Geschäftsführer Bernd Schoenmackers, finde intensive Jugendarbeit statt. Ebenso gebe es Juniorenklassen und Erwachsenensport. "In allen Bereichen werden Laufschulen angeboten, um neue Leute an den Eissport heranzuführen und dafür zu begeistern."

Im Bereich Eishockey finde sich ein durchgängiges Angebot von den Bambini bis hin zu den Senioren. "Somit hat jeder Sportler in seiner Altersstufe die Perspektive, in die nächst höhere Altersklasse wechseln zu können, was für den langfristigen Verbleib im Verein sehr wichtig ist", sagt Schoenmackers. Im Eisschnelllauf habe man die Besonderheit, sogar Bundesleistungsstützpunkt für den Nachwuchs zu sein. Dies erfordere die Bereitstellung von ausreichend Trainingsmöglichkeiten und -zeiten. Der Eiskunstlauf mache sich neben der Förderung des Breitensports auch für die Inklusion geistlich benachteiligter Kinder stark.

Nicht unzufrieden mit der Entwicklung des Nachwuchses sind der RV Graf Holk und der Luftsportverein Grenzland auf dem Flugplatz Niershorst. Der Kanuwanderclub trainiert heute im kleinen Becken des Hallenbads, wo auch der Schwimmclub und die DLRG ihre sportliche Heimat haben. Das Hallenbad ist jedoch nur stets von Ende September bis Ende April geöffnet. Der Bügelclub hat zwei sehr gute Bahnen zur Verfügung.

Wer sich in Grefrath sportlich betätigen möchte, der kann das in mehr als zwei Dutzend Sportarten tun, hat also reichlich Auswahl zur Verfügung. Wo sonst kann man in einer so kleinen Gemeinde wie Grefrath schon Segelfliegen, Eislaufen und Kanu fahren? "Sport ist das Aushängeschild unserer Gemeinde", sagt Bernd Bedronka, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender und Vorsitzender des Sportausschusses.

Man müsse auf die veränderte Gesellschaftssituation reagieren, sagt Bedronka weiter: "Sport wird nicht nur in Schulen und Vereinen betrieben, Walken und Radfahren kann man auch allein." Man müsse für alle das in Schuss halten, was man habe, statt Neuanlagen für wenige zu bauen.

(mab)
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