Gemeinde Grefrath Die Eissporthalle ist eine Großbaustelle

Gemeinde Grefrath · Donnerstag in einer Woche ist die Weltpremiere der neuen Show von "Holiday on Ice" in Grefrath. In der Halle wird seit Montag alles aufgebaut. Morgen beginnen die Proben für das Stück "Passion". Es soll drei Jahre weltweit laufen.

 50 Handwerker und Designer aus 28 Nationen arbeiten derzeit in der Grefrather Halle am Aufbau der neuen Show von „Holiday on Ice“ mit.

50 Handwerker und Designer aus 28 Nationen arbeiten derzeit in der Grefrather Halle am Aufbau der neuen Show von „Holiday on Ice“ mit.

Foto: Kaiser, Wolfgang

Von einer glatten, allseits bekannten und einladenden Eislauffläche zur Großbaustelle mit rund 50 Handwerkern und Designern aus 28 Nationen ist es nur ein kleiner Schritt. In der Grefrather Eissporthalle, wo normalerweise überwiegend deutsch gesprochen wird, ist die Umgangssprache in diesen Tagen englisch. Wer seit Montag in die Halle schaut, der sucht vergebens nach einer Eisfläche. Die Halle gleicht einer Großbaustelle. Alles wird vorbereitet für Donnerstag kommender Woche, wenn den wohl rund 10 000 Zuschauern eine perfekte Weltpremiere der neuen Show "Passion" geboten werden soll. Eine Show, die drei Jahren laufen wird und in die die Macher von "Holiday on Ice" einige Millionen Euro investiert haben.

Am Montag sind im kleinsten Gastspielort der Welttournee von "Holiday on Ice", in der Niersgemeinde Grefrath, sechs 40-Tonnen-Sattelschlepper aus den Niederlanden angekommen. In Utrecht hat "Holiday on Ice" seinen Sitz. In den Lastwagen befand sich das komplette Material für die neue Show. Peter Koschmieder aus Nürnberg leitet den Aufbau. Seit 19 Jahren ist er dabei. Jan Lankes von der Grefrather Sport- und Freizeit gGmbH ist beeindruckt vom Können und Wissen Koschmieders. Der hat sich am Montag bei den Aufbauarbeiten schon eine Platzwunde an der Stirn zugezogen, die genäht werden musste. Koschmieder freut sich selbst über den Aufbau, der erstmals in Grefrath komplett erstellt wird. Die Halle in Utrecht reicht für einen Komplettaufbau nicht aus, berichtet er.

All das, was derzeit auf dem Grefrather Hallenboden steht, wird bis zum morgigen Donnerstag hoch gehievt. "Dann werden rund 19,8 Tonnen an der Decke hängen", erklärt Koschmieder. Man müsse sich immer wieder auf andere Hallen mit unterschiedlichen Größen und Höhen einstellen, sagt Koschmieder. Er spricht von einer angenehmen und entspannten Atmosphäre in Grefrath. Als Leiter des Aufbaus arbeitet er eng mit dem Choreographen, mit dem Lichtdesigner und Tontechniker zusammen. Allein 13 Kilometer Kabel müssen verlegt, 120 Scheinwerfer installiert werden. Im Bereich der Bühne werden verschiedene Vorhänge montiert.

"Ab Donnerstag gibt es nur noch Verschönerungsarbeiten", sagt Koschmieder. Denn dann beginnen die Proben der Aktiven für die neue Show. Hinter dem Vorhang muss beispielsweise ausreichend Platz gelassen werden für die Künstler, die auf ihren Auftritt warten. Es wird geschraubt, gesteckt, gemessen, verlegt, probiert, geschaltet, gehämmert. Es fällt auf, dass alles ohne Hektik Hand in Hand geht. Verzichtet wird inzwischen von "Holiday on Ice" auf LED-Licht. Wichtig sei, so Koschmieder, "dass räumlich alles passt". Der technische Aufbau reicht bis zur Einspielung von Videos, enthält aber auch Elemente, die während der Show auf der Eisfläche ferngesteuert werden müssen.

Unter den 50 Mitarbeitern des Aufbauteams sind vier Frauen. Alle Handwerker sind gut behelmt. Nicht nur Techniker begleiten die neue Show, die drei Jahre laufen wird, sondern auch zwei Garderobieren. Ihre Aufgabe ist es, die rund 300 Kostüme in einem einwandfreien Zustand zu halten. Die Kostüme hängen in speziellen Schutzhüllen, denn sie dürfen nicht knittern.Priorität bei der Auswahl der Kostüme genießt der optische Aspekt. Alle Künstler schminken sich selbst.

Koschmieder lobt das sehr gute Verhältnis zu den Verantwortlichen der Grefrather Halle. Für die sind dieser erstmalige Aufbau einer Show und die Probenwoche Neuland. Bernd Schoenmackers, Geschäftsführer des Eissport- und Eventparks: "Es ist schon faszinierend, die Show hier vor Ort so wachsen zu sehen. Das ist ein einmaliges Erlebnis."

(mab)
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