Stadt Kempen Die Fußballer sorgen sich um ihre Zukunft

Stadt Kempen · Im Sportausschuss stellte die Stadtverwaltung ihre Grobplanungen für die Sportstätten in St. Hubert und Tönisberg sowie für einen Sport-, Bewegungs- und Freizeitpark vor. Im Herbst soll entschieden werden.

Als Jens Grundei, Vorsitzender des VfL Tönisberg, und Volker Müllers Junior, Vorsitzender der Fußball-Abteilung des TuS St. Hubert, am Dienstag die Sportausschuss-Sitzung verließen, waren sie nicht viel schlauer. Auf der Tagesordnung stand eine Grobplanung einer Sportstättenentwicklung für die Fußballplätze An Eulen und Stendener Straße in St. Hubert sowie an der Schaephysener Straße in Tönisberg. Ferner wurde die Planung für einen Sport-, Bewegungs- und Freizeitpark im Bereich St. Hubert diskutiert.

Die umfangreiche Vorlage der Verwaltung bereitete den Politikern reichlich Kopfzerbrechen. Entsprechend lange wurde beraten. Der Tennenplatz (Asche) An Eulen besitzt keine Zukunft mehr. Da waren sich alle einig. Eine Sanierung würde 300.000 Euro verschlingen. Ein zusätzlicher Platz an der Stendener Straße ist nicht möglich, da dort das Buschhüter-Haus im Wege ist. Der vorhandene Rasenplatz könnte in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Den könnten die beiden Vereine TuS und FC dann auch in den Wintermonaten nutzen. Das ist seit der Änderung des Bundesimmissionsgesetzes von Oktober 2016 möglich. Diese Maßnahme würde einschließlich Umkleide, Parkplatzsanierung und Lärmschutz 1,6 Millionen Euro kosten. Allerdings reicht derzeit ein Platz in St. Hubert für die Anzahl der Mannschaften nicht aus.

In Tönisberg würde die Umwandlung von Asche auf Kunstrasen ohne Laufbahn 650.000 Euro und mit Laufbahn für die Leichtathleten des VfL 800.000 Euro kosten. Die Verwaltung beziffert die Gesamtkosten für beide Projekte auf 1,55 bis 2,4 Millionen Euro. Dabei sind Eigenleistungen der Vereine und Verkaufserlöse der Baugrundstücke An Eulen nicht berücksichtigt. Allerdings machte Sportdezernent Michael Klee den Politikern wenig Hoffnung auf einen großen Erlös: "Die Sanierung des Geländes ist sehr teuer." Er betonte, dass alle angegebenen Kosten bisher nur auf Erfahrungswerten basieren. Kostenvoranschläge gibt es bisher nicht.

Die notwendige Kapazität in St. Hubert könnte in Verbindung mit dem Sport-, Bewegungs- und Freizeitpark im Ortskern gedeckt werden, in dem dort auch ein Sportplatz errichtet wird. Allerdings hat die Verwaltung in der Vorlage vor dieser Maßnahme die Worte "und/oder" gesetzt. Damit konnten sich die Politiker aber nicht anfreunden. Das Wort "oder" wurde in dem abschließenden Planungsauftrag an die Verwaltung gestrichen. Denn die Politik fordert in allen Punkten der Vorlage eine Planung. Auch der Vorschlag, den Freizeitpark nur im Bereich St. Hubert zu errichten, stieß bei den Ausschussmitgliedern auf Gegenwehr. Denn Dezernent Klee deutete an, dass für einen Park von rund 35.000 Quadratmetern andernorts keine städtischen Grundstücke vorhanden seien. Daher soll nun vorrangig für St. Hubert geplant werden. Denn mit dem Vorschlag, den Planungsprozess für den Freizeitpark nicht weiter zu verfolgen, falls in St. Hubert in absehbarer Zeit keine Fläche vorhanden ist, war kein Politiker einverstanden. Aufgrund der Dinglichkeit wird es im Herbst eine zusätzliche Sportausschuss-Sitzung geben.

Sein Debüt im Sportausschuss gab Winand Lange, der neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes (SSV) Kempen. Er bat darum, ab 2018 Mittel für die Geschäftsführung des SSV in Form eines 450-Euro-Jobs plus Nebenkosten bereit zu stellen. Bis zum Jahresende will der SSV die Kosten selber tragen. Dezernent Klee sagte dazu: "Wir haben hier in der Vergangenheit immer einen starken Stadtsportbund gefordert. Der SSV braucht eine professionelle Geschäftsstelle. Die Verwaltung ist bereit, das in die Haushaltsplanungen für 2018 aufzunehmen." Er bat die Politiker um ein Stimmungsbild, die das jetzt in den Fraktionen beraten werden.

(RP)
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