Serie - Beginn der Fahrradsaison Die grüne Biergartentour durch Krefeld

Kempen · Im Umland Krefelds wird oft unterschätzt, wie viel Natur die Seidenstadt zu bieten hat - und wie attraktiv sie für Radfahrer ist.

 Biergarten am Stadtwaldhaus -eines der besten Ausflugsziele in Krefeld. Hier startet und endet unsere grüne Radtour durch Krefelds Biergartenlandschaft. 20,4 Kilometer radeln und erfrischen.

Biergarten am Stadtwaldhaus -eines der besten Ausflugsziele in Krefeld. Hier startet und endet unsere grüne Radtour durch Krefelds Biergartenlandschaft. 20,4 Kilometer radeln und erfrischen.

Foto: Thomas Lammertz

Krefeld Es gibt viele gute Gründe, aufs Rad zu steigen: Klima schonen, Fitness verbessern, Natur genießen - eine der schönsten Motivationen aber bleibt die Belohnung durch Pause und Verpflegung. Die wohl beste Tour, die Krefeld für Freunde von gepflegter Biergartenkultur zu bieten hat, ist die durch den grünen Krefelder Norden. Rund 25 Kilometer ist unsere Tour lang, gut eineinhalb Stunden würde man dafür brauchen...; wenn, ja wenn nicht die vielen schönen Biergärten wären.

Unsere ausgewählte Krefelder Biergarten-Tour ist eine für Entdecker. Eine beschilderte Route gibt es nicht. Es empfiehlt sich deshalb, sie vorher einmal auf einer Karte oder mit Hilfe einschlägiger Internetportale wie Bikemap.net vorzuplanen. Natürlich kann man auch diesen Artikel in die Radtasche packen.

Wir starten unsere Radtour am Stadtwaldhaus (Hüttenalle 108) im Stadtteil Bockum, wo sich ausreichend Parkplätze finden. Das Stadtwaldhaus ist aber auch vom Krefelder Hauptbahnhof gut über Ostwall und Moerser Straße erreichbar.

Hier lässt sich der Tag später mit Snack und Getränk in einem der größten Biergärten NRWs beenden. Doch vor dem Essen kommt die Arbeit in Form von Pedaltritten: Wir fahren zunächst in westliche Richtung, bis hinter einer Gabelung die Deußstraße auftaucht. In die biegen wir nach rechts in Richtung Norden ab, immer geradeaus durch den Wald. Eine Brücke erlaubt das Überqueren des Europarings. Schon befinden wir uns auf dem Hermann-Kresse-Weg, dem wohl schönsten Stückchen Radweg in Krefeld. Rechts und links liegt hier das Naturschutzgebiet Niepkuhlen. Glücklich ist, wer hier ein Fernglas zur Hand hat. Im Wasser lassen sich seltene Vogelarten beobachten. Es gibt spezielle Aussichtsplattformen, an denen sich eine Rast einlegen lässt - ein kleines Paradies, und das so citynah. Nach rund zwei Kilometern führt der Hermann-Kresse-Weg auf die Moerser Landstraße, der wir in östliche Richtung folgen. Wir biegen nach links in den Buscher Holzweg ein und folgen dem Verlauf des Weges. Über den Kirschkamper Weg erreichen wir den Egelsberg mit seiner Heidelandschaft, der zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Die Erhöhung als Berg zu bezeichnen, mag auf Fremde wie ein Scherz wirken. Aber im an Hügeln armen Krefeld reichen schon einige Meter Höhenunterschied, um herausragend zu sein. Wer mag, kann eine Rast im Flugplatzrestaurant inklusive Biergarten (Lilienthalweg 12) einlegen und den Piloten beim Starten und Landen zusehen. Lohnenswert!

Per Rad lässt sich der Flugplatz umrunden, man blickt auf die hübsche Egelsbergmühle und kommt nun an der Straße "Zum Egelsberg" aus, die man durchfährt, am Ende links abbiegt, bis sie zum Hohenforsterweg wird. Den fahren wir durch in Richtung Süden durch bis zur Maria-Sohmann-Straße, biegen nach rechts in diese Straße ein. Sie wird zum Papendyk, trifft dann auf die Nieper Straße, die wir in nördliche Richtung fahren. Hier lädt das Gasthaus Lous Bell (Nieper Straße 242) mit hübscher Außenterrasse zum Verweilen ein.

Wir fahren nach links in den Lousbilldyk, der zum Talring wird. Kurz danach nach links auf den Rennstieg fahren. Jetzt sind wir an der zweiten großen Krefelder Erhebung angekommen: Der Hülser Berg ist für sein Seifenkistenrennen populär und ein Paradies für Kinder. Direkt neben dem Gasthaus Bergschänke am Rennstieg 1 (natürlich mit Biergärten) gibt es einen Spielplatz. Wer einen Spaziergang machen will, kann Wildtiere wie Wildschweine und Damwild sehen. Die Radtour führt weiter über den Rennstieg, der auf den Hohlweg trifft. Hier nach links abbiegen. Die Straße wird zum Boomdyk. Nun kann man seine Radtour entweder nach Hüls fortsetzen und auf dem schönen Marktplatz eine Rast eingelegen, oder man biegt nach links in den Langen Dyk ab. Auf geht's durch das schöne Hülser Bruch mit seiner weitläufigen Wiesenlandschaft und einem prächtigen Baumbestand. In Höhe des Steeger Dyks kurz nach links, dann rechts auf die Straße Vobis, durchfahren bis zum Hökendyk, dort nach links abbiegen. Die Allee führt entlang von Wiesen auf die Moerser Straße.

Einkehr kann man hier bei Marcelli im Biergarten machen - ein schönes Fleckchen inmitten einer Hofanlage. Weiter geradeaus geht es über die Heyenbaumstraße zurück auf den Hermann-Kresse-Weg, den wir dann nach rechts in südliche Richtung wieder bis zur Hüttenallee fahren. Dort biegen wir nach links ab und sind wieder am Auto angekommen. Der Autofahrer kann nun im großen Stadtwald-Biergarten Antialkoholisches trinken. Die glücklichen Mitfahrer belohnen sich mit einem großen Glas eines Getränks ihrer Wahl.

(RP)
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