Gemeinde Grefrath Die neuen Kartoffeln sind da

Gemeinde Grefrath · Bei Norbert Erkens und Wilhelm Thönes hat die Kartoffelernte begonnen. Als erste Sorte ist Gloria reif. Besonders beliebt bei den Kunden sind die Schmörkes, die in der Pfanne gebraten werden.

 Norbert Erkens (l.) und Wilhelm Thönes aus Oedt haben mit der Ernte der neuen Kartoffeln begonnen. Sie haben schon probiert und finden sie "richtig lecker".

Norbert Erkens (l.) und Wilhelm Thönes aus Oedt haben mit der Ernte der neuen Kartoffeln begonnen. Sie haben schon probiert und finden sie "richtig lecker".

Foto: wolfgang kaiser

Anfang April gingen schon die ersten Anrufe bei Norbert Erkens und Wilhelm Thönes ein. "Unsere Kunden wollten wissen, ob es schon neue Kartoffeln gibt", sagt Erkens und muss dabei ein wenig schmunzeln. Auch wenn die beiden Oedter Landwirte Spezialisten für den frühen Kartoffelanbau sind - das war nunn wirklich zu früh. Ein bisschen mussten sich die Kunden noch gedulden, aber jetzt ist es soweit. Die ersten erntefrischen Kartoffeln sind da und sie sind, wie Erkens und Thönes bemerken, "einfach nur lecker". Beide haben sie bereits in Form von Bratkartoffeln mit Salat genossen. "Die neuen Kartoffeln haben keine Schale. Man braucht sie nur waschen, etwas ankochen und gibt sie danach in die Pfanne. Vielleicht noch einen Zweig Rosmarin hinzu. Das ist einfach köstlich", sagt Andrea Erkens.

Die Frühkartoffeln, die jetzt gerodet werden, sind Anfang Februar in die Erde gekommen. "Wir haben sofort gehäufelt, die Frostberegnung installiert und die doppelten Folien aufgelegt", berichtet Thönes. Die Frostberegnung war dabei wichtig. Zwar war der Winter mild, aber sie lief doch einige Male. Noch vor knapp zwei Wochen musste sie erneut angestellt werden, weil es Nachtfrost gab. Wenn der Wetterbericht Nachttemperaturen meldet, die gegen Null gehen, bauen Erkens und Thönes am Abend die Pumpe an den Kartoffelfeldern auf und schließen die Beregnung an.

Mitten in der Nacht schrillt dann der Wecker und es geht aufs Feld, um vor Ort die Temperatur festzustellen. Wird es kritisch, geht die Pumpe in Betrieb und die Kartoffeln erhalten den Schutz der Frostberieselung. Das Wasser wirkt wie eine Schutzschicht für die äußerst frostempfindlichen Kartoffeln. Einen kleinen Kälteschock bekamen die Kartoffeln kurz vor Ostern, als der Sturm einen Teil der wärmenden Schutzfolien mit sich riss. Thönes und Erkens mussten aufs Feld, um die Folien zu richten.

Danach wurde es aber wieder ordentlich warm unter den Folien und die frühe Sorte Gloria, die etwas schneller wächst als ihre Kollegin Annabelle, bewegte sich mit großen Schritten in Richtung Ernte. Dass die Frühkartoffeln erntereif sind, zeigen sie durch ihr Grün an. Wenn das nicht mehr senkrecht nach oben steht, sondern ein bisschen einfällt, kann die Ernte beginnen. Mit dem Roder geht es derzeit auf die Felder, um für den Hofverkauf zu ernten. Auf drei Hektar wachsen Gloria und Annabelle. Während Gloria bei der Nachreifung mehlig wird und daher nicht lange gelagert werden kann, kann Annabelle problemlos bis in den Sommer verkauft werden. Geschmacklich kommen sowohl Gloria und, in rund zwei Wochen, auch Annabelle frisch, fest und gelbfleischig daher. Bei beiden Sorten gilt, dass täglich frisch ausgemacht und nur soviel geerntet wird, wie gebraucht wird. "Wir fahren täglich mehrmals mit dem Roder raus und ernten nach Bedarf", sagt Erkens.

Für den Kunden im Hofladen bedeutet das wirkliche Frische. Ein Qualitätsmerkmal ist die Erde, die noch an den Kartoffeln pappt, wenn sie in den Hofverkauf gehen. Sie werden weder gewaschen noch zwischengelagert. Es geht lediglich auf die Waage, um entsprechend nach Kilogramms eingetütet zu werden. Sehr beliebt sind auch die Schmörkes, auch Drillinge oder Schreumännchen genannt. Es handelt sich um die kleinen Kartoffeln, die, kurz angekocht, als ganze Kartoffel in die Pfanne gehen.

Wer im Hofladen an der Tönisvorster Straße 5 in Oedt kauft, der stößt aber nicht nur auf frische Kartoffeln. Kunden, die bis donnerstags telefonisch (02158/952736) bestellen, können sich am Wochenende auf frischen Spargel und Erdbeeren freuen. Das besondere im Hofladen, der montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr und samstags von 8 bis 16 Uhr öffnet, ist seit dem vergangenen Jahr das Einkaufen ohne Bedienung. "Es klappt prima. Die Kunden sind absolut ehrlich. Sie nehmen ihre Ware und geben das entsprechende Geld in die Kasse", berichtet Andrea Erkens.

(tref)
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