Stadt Kempen Die Preise fürs Wohnen steigen weiter

Stadt Kempen · Gute Immobilien verkaufen sich derzeit fast wie von selbst. Der Grundstücksmarktbericht für den Kreis Viersen sieht die Stadt Kempen in vielen Segmenten vorne. In Grefrath ist es hingegen vergleichsweise günstig.

 Weiterhin kräftig gebaut wird in Kempen im Neubaugebiet "An der Kreuzkapelle". Im Vergleich zu den anderen Kommunen im Kreis Viersen sind die Baugrundstücke in der Thomasstadt am teuersten.

Weiterhin kräftig gebaut wird in Kempen im Neubaugebiet "An der Kreuzkapelle". Im Vergleich zu den anderen Kommunen im Kreis Viersen sind die Baugrundstücke in der Thomasstadt am teuersten.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wohnen in Kempen ist nach wie vor beliebt - aber auch immer noch teuer. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses des Kreises Viersen hervor. So rangiert die Stadt Kempen im Vergleich zu den acht anderen Städten und Gemeinden auf den Spitzenplätzen der untersuchten Teilbereiche. Ein Beispiel: Das teuerste, vor 1949 erbaute freistehende Einfamilienhaus, das im Jahr 2016 einen neuen Käufer fand, steht in Kempen und wechselte für stolze 3690 Euro pro Quadratmeter den Besitzer. Zum Vergleich: Das Günstigste kostete nur 860 Euro pro Quadratmeter und steht in der Kreisstadt Viersen.

Die Gemeinde Grefrath hingegen findet sich meist am unteren Ende der Ranglisten des Berichts. So wechselten im vergangenen Jahr dort nur 71 bebaute Grundstücke für insgesamt 16,1 Millionen Euro den Besitzer. Nur in Brüggen gab es mit 66 noch weniger Käufe. Dort wurden aber immerhin insgesamt 17,1 Millionen Euro umgesetzt. Spitzenreiter im Kreis ist die Stadt Viersen mit 284 Kauffällen, bei denen 69,1 Millionen Euro umgesetzt wurden. In Willich waren es zwar nur 177 Käufe, doch dort zahlten die Käufer insgesamt sage und schreibe 80,3 Millionen Euro für die bebauten Grundstücke. Die Zahlen für Kempen: 136 Käufe, Gesamtumsatz 48,1 Millionen Euro - im Schnitt zahlten die Käufer also 354.000 Euro für ein bebautes Grundstück, womit Kempen eines der teureren Pflaster in diesem Segment ist. In Grefrath liegt der Schnitt bei 227.000 Euro, in Willich bei 454.000 Euro.

Den größten Anteil im Segment der bebauten Grundstücke machen die Ein- und Zweifamilienhäuser aus, weshalb der Gutachterausschuss auf diesen Teilmarkt detaillierter eingeht: Die Häuslekäufer zahlten in Kempen im Schnitt 244.000 Euro für ihr Eigenheim, in Grefrath nur 192.000 Euro. In Willich und Tönisvorst griffen die Käufer mit 284.000 beziehungsweise 250.000 Euro tiefer in die Tasche - wobei die beiden Städte seit Jahren von ihrer Nähe zu Düsseldorf und Krefeld profitieren. Die Spitzenposition nimmt die Stadt Kempen bei den im Jahr 2016 verkauften gebrauchten Eigentumswohnungen ein: 183.000 Euro kostete eine Solche im Schnitt. Da können auch Willich mit 138.000 Euro und Tönisvorst mit 164.000 Euro nicht mithalten. In Grefrath kostete eine Eigentumswohnung im Schnitt 133.000 Euro. Billiger war es nur noch in Niederkrüchten mit 93.000 Euro.

Doch nicht nur gebrauchte Immobilien spielen im Grundstücksmarktbericht eine wichtige Rolle, sondern auch Baugrundstücke. Und auch hier nimmt Kempen (ohne St. Hubert und Tönisberg) eine Spitzenposition ein. Hier waren Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr von bis zu fünf Prozent feststellbar.

Und nur in der Thomasstadt gibt es überhaupt "beste Lagen", die mit 340 Euro pro Quadratmeter zu Buche schlagen. Im Jahr 2014 wies der Bericht übrigens noch 300 Euro für die besten Lagen aus, 2015 waren es 320 Euro. Bei den "guten Lagen" liegt Alt-Kempen 2016 mit 280 Euro gleichauf mit Tönisvorst, Grefrath liegt mit 185 Euro pro Quadratmeter auf dem vorletzten Platz vor Niederkrüchten mit 155 Euro. Selbst Grundstücke in "mäßigen Lagen" kosten in Kempen noch 225 Euro pro Quadratmeter, in Grefrath sind sie für 140 Euro zu haben. Schlusslicht auch hier: Niederkrüchten mit 125 Euro - allerdings gleichauf mit Brüggen. In St. Hubert und Tönisberg gibt es übrigens keine "guten Lagen". "Mittlere" und "mäßige Lagen" kosteten 2016 dort 190 beziehungsweise 170 Euro pro Quadratmeter.

Konstant geblieben sind laut Grundstücksmarktbericht 2016 die Bodenpreise für gewerbliche Bauflächen. Sie liegen in Willich-Schiefbahn bei 85 Euro - die Spitzenposition im Kreis Viersen. Am niedrigsten liegt der Wert in Niederkrüchten und Brüggen-Bracht mit je 35 Euro für den Quadratmeter. In Kempen und St. Hubert sind 50 Euro fällig, in Tönisberg 45. In Grefrath kostet der Quadratmeter 40, in Oedt 35 Euro.

Einen deutlichen Preisanstieg gibt es hingegen erneut bei den Ackerflächen, die im östlichen Kreis Viersen, also in Kempen, Grefrath, Willich und Tönisvorst, im Vergleich zum Vorjahr 15 Prozent teurer waren. Bereits 2015 war eine Preissteigerung von zehn Prozent zu verzeichnen gewesen. In Kempen und Tönisvorst kostete der Quadratmeter im vergangenen Jahr 5,80 Euro, in Willich sogar 6,70 Euro. In Grefrath ist er für 5,20 Euro zu haben - billiger ist es im Kreis Viersen nirgends, die Stadt Viersen und die Gemeinde Schwalmtal liegen gleichauf.

(RP)
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