Gemeinde Grefrath Die Rinderzüchter sehen sich auf einem guten Weg

Gemeinde Grefrath · Bei der Generalversammlung in Grefrath wurden erfolgreiche Züchter geehrt. Probleme bereitet nach wie vor der Milchpreis.

Im Jahr 1984 wurde in der Europäischen Union die Milchquote eingeführt, als Reaktion auf Milchseen und Butterberge. Die Produktionen von Milcherzeugnissen überstieg damals die Nachfrage bei weitem. Diese Quotenregelung war eines der Instrumente zur Überwindung dieser strukturellen Übersch 2015 lief diese Quotenregelung aus. Dadurch konnten die europäischen Landwirte flexibler auf die wachsende Nachfrage in Europa und auf dem Weltmarkt reagieren. In Deutschland kam es zu einem Preisverfall bei den Milchprodukten.

Auf der Generalversammlung des Rinderzuchtverein Viersen-Krefeld-Ruhrgroßstädte in Grefrath sprach Kreistierzuchtberater Theo Lenzen, bezogen auf den Milchpreis des Jahres 2016, vom "schlechtesten Jahr aller Zeiten". Die Zahl der Mitgliedsbetriebe sank um zehn Prozent auf jetzt 133. Es gebe jetzt zwar wieder eine Kostendeckung, aber: "Diese Kostendeckung ist immer noch nicht ausreichend, um beispielsweise Investitionen zu tätigen." Es ist, wie in vielen Bereichen, auch bei der Milch so, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Es sei vielfach so, so Lenzen weiter, dass die Molkereien abhängig vom Einzelhandel seien. Aber Lenzen stellte auch fest, dass es die Verbraucher sind, die Anforderungen an den Einzelhandel stellen.

Die Rinderzüchter selbst hatten sich im vergangenen Jahr in Norditalien über die Arbeitsweise der dortigen Kollegen informiert und werden es in diesem Jahr in Belgien tun. Lenzen sah die Rinderzüchter auf einem guten Weg - unter anderem wegen der züchterischen Erfolge, der besseren Haltung und der Lebensleistung der Kühe. Sein Fazit: "Wir machen unsere Hausaufgaben."

Bei der Versammlung gab es Wahlen und Ehrungen. Nach 28-jähriger Vorstandstätigkeit schied Beisitzer Hugo Gather aus Tönisvorst aus dem Vorstand aus. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Bernd Steves aus Anrath wiedergewählt. Die Goldmedaille der Landwirtschaftskammer NRW ging an den Betrieb Peter Rademacher (Willich) für die Elite I Kuhfamilie "Antonie." Urkunden der Rinder-Union-West für Zuchtelitekühe gingen an folgende Betriebe: Peter Rademacher (Willich), Heinrich Driehsen (Tönisvorst) und Peter Thönes (Grefrath). Urkunden für eine 100.000-Liter-Lebensleistung der Kühe gingen an: Bernd Steves (Betrieb Steves in Willich), Frank Schönkes (Viersen), Michael Baaken (Nettetal), Rainer Geurden (Krefeld) und Heinrich Driehsen (Tönisvorst). Ehrenpreise für besondere Herdenleistungen, kombiniert mit Milchqualitätskriterien, sowie züchterische Faktoren des Kreisrinderzuchtvereins gingen an folgende Betriebe: Tenhaef (Vinkrath), Steves (Willich), Michael Baaken (Nettetal), Willi Achten (Kempen), Dahmen ( Tönisvorst) und Peter Rademacher (Willich).

(mab)
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