Stadt Kempen Die Sauna als Handwerkertreff

Stadt Kempen · Im Saunabereich des Aqua Sol herrscht momentan Hochbetrieb. Die Grundreinigung mit Reparaturarbeiten hat begonnen. Die Handwerker geben sich die Klinke in die Hand, damit am 1. August der Saunabetrieb wieder läuft.

 Wolfgang Werthschulte ist Betriebsleiter des "Aqua Sol".

Wolfgang Werthschulte ist Betriebsleiter des "Aqua Sol".

Foto: Kaiser

Der Blick von Wolfgang Werthschulte ist auf den Bodenbelag im Außenbereich der Sauna gerichtet. "Der Holzboden ist uneben geworden. Er wölbt sich nach innen. Zudem müssen auch die Bodenplatten angeglichen werden. Sie kippeln und wir haben im Übergang zum Holz eine Stolperkante bekommen", erklärt der Betriebsleiter der Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol dem aufmerksam zuhörenden Handwerker neben sich. Zur Beweislage stellt sich Werthschulte auf eine der großen Fliesen, die entsprechend seiner Gewichtsverlagerung nachgibt und so für ein Wippen sorgt.

 Sebastian Kluck (l.) und Marco Raem schleifen das Holz auf den Saunabänken ab. Durch den Nebel der Aufgüsse dunkelt es in diesem Bereich besonders nach.

Sebastian Kluck (l.) und Marco Raem schleifen das Holz auf den Saunabänken ab. Durch den Nebel der Aufgüsse dunkelt es in diesem Bereich besonders nach.

Foto: wolfgang kaiser

Die Ursache ist klar. Nach den ersten anderthalb Jahren der neuen Sauna im Aqua Sol hat sich der Untergrund unter dem Bodenmaterial gesetzt, was die aktuellen Folgen ausgelöst hat. Im Falle des Meydeckbodens, einem Gemisch aus Holz- und Kunststoff, löst dies allerdings nachdenkliche Gesichter aus und das auch bei Rainer Schlenkermann, seines Zeichens Bauleiter des Architekturbüros Jäger, das sich für die Planung der Saunalandschaft auszeichnet.

Gemeinsam mit den Handwerkern wird nach einer Lösung gesucht, die das Problem der sich nach innen wölbenden Bretter ein für allemal aus der Welt schafft. Eine andere Unterkonstruktion zu bohren, kommt aufgrund der darunter liegenden Dachhaut samt Fußbodenheizung nicht in Frage. Das von Werthschulte vorgeschlagene Silikongemisch findet Zustimmung. Kaum ist der Vorschlag abgenickt, lässt Werthschulte den Blick nach oben schweifen. "Stephan, du hast gesehen, dass da oben der Sender sitzt?", fragt er Stephan Lommes von Elektro Kranen, der gerade die Leiter bestiegen hat und mit Zollstock und Bleistift an der Holzdecke der Lounge markiert, wo die neuen Lichtspots hinkommen sollen. Ein Nicken von Lommes, der eine kurze Bestätigung der Absprache folgt, dass die Spots mittig über dem Gang und über dem Blumenbeet angebracht werden sollen. "Wir hatten die Spots in den Bodendielen. Aber diese Bodenstrahler waren andauernd kaputt. Warum, das weiß kein Mensch. Also verlegen wir das Licht jetzt nach oben", informiert Werthschulte, der schon in Richtung der Außendusche mit dem Kippeimer unterwegs ist, wo gerade die Armaturen zwecks Entkalkung ausgebaut werden und der defekte Schlauch des Kippeimers schon ausgetauscht wurde.

In den Innenduschen fehlen die Armaturen bereits komplett. Sie dümpeln in einer rosa Schüssel mit Entkalkerflüssigkeit vor sich hin. Im Tauch- und Solebecken glitzert derweil noch das Wasser. Das wird erst dann abgelassen und die Becken grundgereinigt, wenn die Handwerker komplett durch sind. Im Barbereich haben sich die Maler und Lackierer ausgebreitet. Die langen Bänke, Tische und Stühle verschwinden unter Plastikfolien. Schließlich soll kein Tröpfchen Farbe auf die elegante Einrichtung fallen, wenn die Pinsel und Rollen im Einsatz sind.

Ein bisschen vergessen wirkt die kleine Holztafel auf der Theke mit der Info, dass ein frisch gepresster Orangensaft drei Euro kostet. "Ein leckerer O-Saft wäre jetzt schon prima", scherzt einer der Handwerker. Aus der Eventsauna ist indes ein gleichmäßiges Schleifgeräusch zu hören. Marco Raem von der Firma Fegers kniet auf den Saunabänken und schmirgelt das Holz über dem Bereich der Aufgüsse ab. Durch den Nebel der Aufgüsse dunkelt es dort besonders nach. "Wenn man das nicht beihält, haben wir bald keine helle Sauna mehr, sondern eine dunkle Ecke", bemerkt Werthschulte und fügt schmunzelnd an, es seien 1000 Sachen, die im Moment anlägen und für die man einen Kopf haben müsse.

Wenn die jährliche Schließung der Sauna ansteht und genau zwölf Tage Zeit vorhanden sind, um Reparaturen, Veränderungen und die Grundreinigung durchzuführen, dann wird es schon einmal ein bisschen stressig. Aber eins steht fest, egal, was noch auf der vorab aufgestellten To-Do-Liste steht, am 1. August öffnet die Saunalandschaft in neuer Pracht wieder ihre Türen.

(tref)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort