Stadt Kempen Die Schulsozialarbeit soll in jedem Fall fortgesetzt werden

Stadt Kempen · Die Schulsozialarbeit in Kempen soll erhalten bleiben, auch wenn jetzt die Landesfördermittel dafür auslaufen. Darüber waren sich alle Fraktionen in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses einig.

Der zuständige Dezernent Michael Klee ist zuversichtlich, dass es nach der Landtagswahl weitere Fördergelder geben wird und lediglich eine Lücke von vier Monaten aus dem städtischen Haushalt bestritten werden muss. Etwas mehr als 32.000 Euro sind dafür im Etat angesetzt.

David Panasch und Michaela Haffmanns berichteten im Ausschuss von ihrer Arbeit. Panasch ist zu einem Teil seiner Arbeitszeit in der Schulsozialarbeit tätig. Darüber hinaus arbeitet er in Jugendfreizeiteinrichtungen. Das erschwert seine Arbeit zuweilen, da für die Schulsozialarbeit nur einige Stunden zur Verfügung stehen. Aber dies hat wiederum auch den Vorteil einer engen Verzahnung von Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen. Diese Verzahnung ist ganz im Sinne von Stadtverwaltung und Politik. Auch greift die Sozialarbeit schon in den Grundschulen - Pannasch ist an der Astrid-Lindgren-Schule tätig - und geht dann über in die weiterführenden Schulen. So haben die Kinder immer gleiche Ansprechpartner.

Michaela Haffmanns hatte dazu ein konkretes Beispiel. Im Schulzentrum der weiterführenden Schulen gab es eine Zeit lang verabredete Treffen, die regelmäßig in Gewalt verschiedener Gruppen untereinander endeten. Gemeinsam gelang es mit Lehrern, Eltern sowie dem Jugendamt, das Problem in den Griff zu bekommen. Zielsetzung bei den insgesamt vier Schulsozialarbeitern, die in Kempen tätig sind, ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket, um Kinder und Jugendliche dort zu erreichen, wo sie sich täglich aufhalten. So können frühzeitig sich abzeichnende Probleme angegangen werden. Dieses Vorgehen konzentriert sich nicht nur auf die Schule, sondern bezieht den Freizeitbereich ein. Dabei arbeiten die Schulsozialarbeiter auch mit Vereinen zusammen. Ein immer wichtigerer Punkt wird die Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Aus Sicht der Stadtverwaltung benötigt die Bewältigung all dieser Aufgaben mehr Zeit und Personal. Bei der vorhandenen Manpower müssen Arbeitsstunden wie in einem Puzzle hin und her geschoben werden, um alle schulischen Bereiche und zudem die regelmäßige Betreuung der Jugendfreizeiteinrichtungen gewährleisten zu können. Von daher ist es logisch, dass auch die Politik mehr Personal für diese wichtigen Aufgaben wünscht.

Mehr Personal ist aus Sicht der Stadt auch für Betreuung der Kinder in der Offenen Ganztagsschule (OGS) erforderlich. Denn es zeigt sich, dass immer mehr Betreuungszeiten im Grundschulbereich gebraucht werden - vor allem in der Zeit vor Unterrichtsbeginn und in den Nachmittagsstunden. Zudem werden von Eltern vermehrt OGS-Plätze für ihre Kinder nachgefragt. Waren es ursprünglich 236 Plätze, sind es nun 325 Plätze.

(sr)
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