Stadt Kempen Die Sternsinger ziehen wieder von Tür zu Tür

Stadt Kempen · Nicht drei, sondern gleich fast hundert Könige und Hirten bevölkerten am Samstagnachmittag den Kirchplatz. Sternsinger in Begleitung von Hirten, die in dieser Woche von Haus zu Haus gehen. Sie verteilen den Haussegen und bitten um Spenden.

 20*C+M+B*14 lautet der Segensspruch. Das bedeutet "Christus mansionem benedicat", übersetzt Christus segne dieses Haus.

20*C+M+B*14 lautet der Segensspruch. Das bedeutet "Christus mansionem benedicat", übersetzt Christus segne dieses Haus.

Foto: ACHIM HÜSKES

Simon (9), Angelina (10) und Miryam (9) sind schon zum zweiten Mal Sternsinger. Sie freuten sich schon auf die nächsten Tage, sagten sie. Große Vorbereitung brauchten sie nicht, denn sie haben ja schon Erfahrung. Die fünf Kinder der Familien Rey, Gleumes und Wittler waren auch nur zum Teil aufgeregt.

Denn die älteren der zwischen sechs und zehn Jahren alten Kinder waren ebenfalls schon mehrmals dabei. So werden sie die jungen Hirten in ihrer Gruppe einfach an die Hand nehmen. Zuvor gab es eine Aussendungsfeier in der Propsteikirche.

Propst Dr. Thomas Eicker sprach mit den Kindern über die Geschichte der Heiligen Drei Könige. Was denn die Gaben der drei bedeutet hätten? Das Gold Macht symbolisiert, wussten sie alle. Neu war ihnen, dass die kostbare Myrrhe ein Heilkraut ist. Und Weihrauch ein Harz, das auch immer wieder in der Kirche verbrannt wird und dann nach oben steigt. So wurden die Symbole der drei Gaben schnell und leicht erklärt. Symbolisch ist auch, dass die Könige aus Afrika, Asien und Europa kamen. "Sie stehen für die ganze damals bekannte Welt." Die Könige waren eigentlich Sterndeuter, nun wurden sie zu Sternsingern, so Eicker.

Die heutigen Sternsinger sind sozusagen Nachfahren, die den Segen Gottes in jedes Haus tragen und dabei für die drei Projekte der Gemeinden sammeln. Dies ist in St. Marien das Patenschaftsprojekt "Centro Thomas a Kempis" in Brasilien. Hier geht es um fundierte Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. In Christ-König wird auch in diesem Jahr für das Straßenkinderprojekt "Arbol de la Esperanza" in Quito gesammelt. In St. Josef ist es das Patenschaftsprojekt in Okatana in Namibia.

Die Inhalte der Projekte fanden sich in den Fürbitten der Kinder wieder. Sie galten allen Kindern, denen es an Bildungsmöglichkeiten fehlt, die krank und arm sind. Und den Kindern in den Krisengebieten der Welt. Anschließend wurde die Kreide gesegnet, mit der der Segensspruch in den nächsten Tagen an die Türen geschrieben wird. Danach zogen alle vor die Kirche. Um als Erstes an deren Tür den Segen zu schreiben. Dann ging es weiter zum Rathaus. Bürgermeister Volker Rübo schickte anschließend die Kinder auf ihren Marsch durch die Stadt: "Ihr seid die Könige und Königinnen von Kempen."

(sr)
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