Stadt Kempen Die Tüftelei mit den Stundenplänen

Stadt Kempen · Gut zwei Wochen dauert die Stundenplanerstellung am Kempener Gymnasium Thomaeum. Studiendirektor Udo Schieferstein ist der Verantwortliche dafür, dass mit Schulbeginn am morgigen Mittwoch alles läuft.

 Studiendirektor Udo Schieferstein vom Thomaeum arbeitet letzte Änderungen in die Stundenpläne für die Kempener Schule ein. Dabei ist das entsprechende Computerprogramm sehr hilfreich.

Studiendirektor Udo Schieferstein vom Thomaeum arbeitet letzte Änderungen in die Stundenpläne für die Kempener Schule ein. Dabei ist das entsprechende Computerprogramm sehr hilfreich.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die Tabellen auf dem Computerbildschirm sehen für den Laien verwirrend aus. Farben und Symbole wechseln sich ab und irgendwie scheint keinerlei System erkennbar zu sein. Doch für Udo Schieferstein ergibt alles einen Sinn. "Diese Maske zeigt mir die Klassen, die zweite die Lehrer und die dritte die Räume", erklärt der Studiendirektor und Verantwortliche für die Stundenplanerstellung am Kempener Gymnasium Thomaeum.

Derzeit laufen die letzten Arbeiten an den Stundenplänen fürs neue Schuljahr. Es müssen Lehrerwünsche eingearbeitet werden, wobei Schieferstein diese ins System eingibt und überprüft, was möglich ist und wo es aufgrund der Gegebenheiten einfach nicht machbar ist, die Wünsche zu berücksichtigen.

Am Gymnasium werden die Stundenpläne dabei mit dem Programm Untis erstellt. Wobei im Büro des Studiendirektors immer noch die beiden großen Stundenplan-Stecktafeln hängen und auch die orangefarbenen Kästen, gefüllt mit Steckern in verschiedenen Symbolen und Farben, stehen. "Das kommt auch nicht weg. Wenn es wirklich mal richtig kompliziert werden sollte, ist die Tafel unschlagbar", meint Schieferstein, der schon seit 1994 die Stundenpläne am Thomaeum miterstellt. War es früher reine Handarbeit an den Stecktafeln, so sind in den vergangenen Jahren die Computerprogramme für die Stundenplanerstellung immer mehr in den Vordergrund gerückt, weil sie kontinuierlich besser geworden sind.

Aber damit der Computer rechnen kann, muss er erst einmal mit Daten gefüttert werden und das passiert am Thomaeum schon vor den Sommerferien. Denn dann werden die Pläne für die Oberstufe erstellt. Das beginnt aufgrund der Oberstufenkooperation mit dem benachbarten Luise-von-Duesberg-Gymnasium so früh. "Ich bekomme die entsprechende Unterrichtsverteilung von unserem Schulleiter und gebe alles entsprechend ein", erklärt Schieferstein.

Das Gleiche gilt für die Unterrichtsverteilung für die Sekundarstufe I. Diese erfolgt dann in den Ferien. Schieferstein erhält die entsprechenden E-Mails von Schulleiter Edmund Kaum und macht sich danach an die weitere Bearbeitung. Es gilt, Klassen einzugeben, vorgegebene Stunden in den einzelnen Fächern zu hinterlegen sowie das Programm mit der Anzahl der Fachräume bis hin zu den Wünschen der einzelnen Lehrer zu füttern. Immerhin sind 75 Lehrer für den Unterricht von 690 Schüler aufzuteilen.

Dazu müssen weitere Angaben wie von der Stadtverwaltung vorgeschriebene Sporthallenzeiten berücksichtigt werden und auch die Stufenkoppelungen zum Beispiel im Fach Religion oder den Fremdsprachen gilt es zu beachten. Die Stundenpläne begleiten den Studiendirektor dabei sogar in den Urlaub. "Bei schlechtem Wetter habe ich im Urlaub auf dem Campingplatz am Laptop gesessen und gearbeitet", verrät Schieferstein. Zählt er die ganzen Stunden zusammen, so kommt er auf gut zwei Wochen Arbeit nur für die Erstellung dieser Pläne, die dann das neue Schuljahr bestimmen.

Wenn alles fertig ist, stellt der Studiendirektor die Stundenpläne auf die eigene Homepage, auf die alle Lehrer mit einem eigenen Passwort Zugriff haben. Per E-Mail informiert er seine Kollegen, ab wann die Pläne einsehbar sind. "Und dann hagelt es jede Menge Anmerkungen", meint Schieferstein schmunzelnd. Denn es gibt immer wieder Lehrer, die einen, für sie persönlich optimalen Stundenplan mit wenig Freistunden erhalten haben, und andere, die es nicht so gut angetroffen haben.

So richtig spannend wird es beim Schulstart am morgigen Mittwoch. Dann erst sieht Udo Schieferstein, ob alles funktioniert. "Es kann schon einmal passieren, dass ein Raum doppelt belegt wurde, weil weder der Computer noch ich dies bei der Kontrolle bemerkt haben. Es kommt selten vor, aber es kann sein", plaudert der Studiendirektor aus dem Nähkästchen.

(tref)
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