Stadt Kempen Diebesbande auf Rundreise durch mehrere Baumärkte

Stadt Kempen · In Kempen wurde ein 44-Jähriger festgenommen. Vor Gericht verweigert er die Aussage.

Zwei Männer und eine Frau wurden im Januar mit einem Kombi voller Diebesgut vor einem Baumarkt in Kempen festgenommen. Der Ladendetektiv eines anderen Baumarktes hatte den Wagen von Kamp-Lintfort bis nach Kempen verfolgt und die Polizei zum Ziel der mutmaßlichen Diebe gelotst. Die Beamten staunten nicht schlecht: In mehreren Tüten fanden sie typische Baumarktwaren im Wert von mehr als 7000 Euro. Vor dem Moerser Schöffengericht muss sich einer der Festgenommenen nun wegen bandenmäßigen Diebstahls verantworten. Die Mitangeklagte war nicht zum Termin erschienen. Sie hatte vor der Verhandlung ein Attest einer privaten psychiatrischen Praxis aus Polen geschickt.

Der 44-Jährige wolle sich vor den Vorwürfen nicht äußern Die ermittelnden Beamten der Kempener Polizeiwache wurden gehört. Es war an einem Nachmittag im Januar, als der Anruf eines Privatdetektivs einging, erinnerte sich einer der Zeugen genau. Der Detektiv hatte angegeben, drei Diebe in einem anderen Baumarkt beobachtet zu haben. Unter der Jacke und in einer Tasche sollten sie teure Werkzeuge und Maschinen versteckt und in ihr Auto gebracht haben. Farbe, Kennzeichen und Automarke haben gestimmt, sagte einer der Ermittler. Auf den ersten Blick sei zu erkennen gewesen, dass Neuware im Fahrzeug lag. "Es war eine Größenordnung, die bei einem einzigen Besuch auf keinen Fall herausgeschafft werden kann", sagte einer der Zeugen. Als der Angeklagte und seine Begleiterin aus dem Baumarkt kamen, wurden sie festgenommen. Der Fahrer habe versucht, sich eines Zettels zu entledigen, indem er ihn zusammenknüllte und wegwarf. Hier seien fünf weitere Baumärkte aufgelistet gewesen. Die Auswertung des Navigationsgerätes half, die Route des Fahrzeuges zurückzuverfolgen. Das Trio war aus Polen über das Münsterland an den Niederrhein gekommen. In unmittelbarer Umgebung von Baumärkten hatten sie 18 Mal für längere Zeit gehalten. Welche Waren wo abhanden kamen, konnte bisher nicht festgestellt werden.

Die Verhandlung vor dem Moerser Schöffengericht wird fortgesetzt.

(bl)
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