Gemeinde Grefrath Dorenburg in neues Blickfeld gerückt

Gemeinde Grefrath · Das neue Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum des Kreises Viersen in Grefrath ist fertiggestellt. Es wird am kommenden Sonntag mit einem Museumsfest eröffnet. Der beeindruckende Neubau kostet 1,15 Millionen Euro.

 Stellten gestern das neue Eingangsgebäude des Freilichtmuseums vor (von links): Landrat Peter Ottmann, Herbert Verlinden (Kreis), Architektin Anne Rumetsch, Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen und Architekt Matthias Köppen.

Stellten gestern das neue Eingangsgebäude des Freilichtmuseums vor (von links): Landrat Peter Ottmann, Herbert Verlinden (Kreis), Architektin Anne Rumetsch, Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen und Architekt Matthias Köppen.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Landrat Peter Ottmann nannte das neue Eingangsgebäude zum Niederrheinischen Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath gestern "wohl gelungen". Und dabei untertrieb der Chef der Kreisverwaltung bei der Pressekonferenz zur Eröffnung des neuen Entrées.

Das neue Eingangsgebäude, das am kommenden Sonntag mit dem Museumsfest von 14 bis 18 Uhr in Betrieb genommen wird, ist ein architektonisches Meisterwerk von besonders hoher Güte. Verantwortlich zeichnen die beiden Nürnberger Architekten Matthias Köppen und Anne Rumetsch. Sie hatten im Herbst 2011 mit ihrem Entwurf einen Architektenwettbewerb gewonnen, den der Kreis für das neue Eingangsgebäude ausgerichtet hatte.

Das neue Gebäude liegt unmittelbar neben dem Grefrather Freibad, kann vom dortigen Parkplatz direkt erreicht werden. Es setzt bewusst einen Kontrapunkt zu den historischen Bauten — der Dorenburg und den mittelalterlichen Gehöften, die auf dem Gelände des Freilichtmuseums stehen. Das Haus — komplett massiv aus Holz gebaut und hell verklinkert — eröffnet dem Museumsbesucher einen völlig neuen Blick auf die Dorenburg, erschließt das Gelände von einer bislang eher stiefmütterlich behandelten Seite des Areals aus.

Beeindruckend ist der helle, lichtdurchflutete Innenbereich. Vom Eingang aus fällt der Blick sofort auf die Dorenburg, das Herzstück des Museumsgeländes. Noch beeindruckender ist der Blick durch das drei mal sechs Meter große Fenster des Multifunktionsraumes. Auch von dort hat der Besucher eine herrliche Aussicht auf die Dorenburg und das Gelände.

Der Raum soll künftig vor allem für museumspädagogische Zwecke genutzt werden. Kindergartengruppen und Schulklassen sollen hier von geschulten Mitarbeitern des Museums auf den Rundgang über das Gelände vorbereitet werden. Heimatkundeunterricht vor Ort lässt sich hier besonders beeindruckend gestalten.

Das neue, behindertengerechte Eingangsgebäude beherbergt neben dem Schulungsraum einen Museumsladen mit Kasse, Garderobe, Besuchertoiletten sowie Lager und Sozialräume für die Museumsmitarbeiter. Bei dem Neubau — veranschlagt mit rund 1,2 Millionen Euro — wurde der Kostenrahmen nicht nur eingehalten, sondern sogar um 500 000 Euro unterschritten. Die Hälfte der Baukosten übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen.

Der Rest kommt vom Landschaftsverband Rheinland sowie der Sparkassenstiftung "Natur und Kultur Kreis Viersen". Zu den finanziellen Förderern gehören außerdem der Museumsverein Dorenburg, die Gemeindewerke Grefrath (die betreiben das benachbarte Freibad) und die Sport- und Freizeit gGmbH, die das ebenfalls benachbarte Eissportzentrum betreiben. Den Haushalt des Kreises Viersen belastete der Neubau nicht. Der Kreis als Bauherr war durch Herbert Verlinden, Architekt und Leiter des Technischen Gebäudemanagements beim Kreis, sowie die Kreiskulturabteilung unter Leitung von Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen in das Projekt eingebunden.

Coenen, der auch Kreiskulturdezernent ist, lobte die gute Zusammenarbeit mit Architekten und beauftragten Handwerks- und Baufirmen. 75 Prozent der Unternehmen, die am Bauprojekt beteiligt waren, kommen aus der Region. Die Holzkonstruktion hat die Firma Derix in Niederkrüchten gefertigt. Montiert wurden die Holzteile von Mitarbeitern der Zimmerei Kastor aus Oberwesel am Rhein.

(RP/rl)
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