Gemeinde Grefrath Dunkerhofstraße: Klagen der Anwohner

Gemeinde Grefrath · Zäher Verkehrsfluss, zugeparkte Einfahrten: Die Anwohner reden von einer Zumutung. Eine Regelung ist nicht in Sicht. Politiker waren inzwischen vor Ort und haben sich mit den Betroffenen unterhalten.

 Ein gewohntes Bild: Auf der Dunkerhofstraße geht es oft sehr eng zu, Von Verkehrsfluss kann meist keine Rede sein.

Ein gewohntes Bild: Auf der Dunkerhofstraße geht es oft sehr eng zu, Von Verkehrsfluss kann meist keine Rede sein.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Die obere Dunkerhofstraße zwischen Umstraße und Hohe Straße ist seit über zehn Jahren das Nadelöhr in Grefrath. Zu einer vernünftigen Entscheidung haben sich Rat und Verwaltung bisher nicht durchringen können. Garageneinfahrten werden ebenso zugestellt wie andere Einfahrten. Für Ältere und Eltern mit Kindern ist es schwer, die Straße zu überqueren. Radfahrer sind mit erheblichen Risiken konfrontiert. Einen Parkplatz zu finden, ist reine Glückssache.

Die Straße ist dicht bebaut. An diesem Teilstück der Dunkerhofstraße liegt die Volksbank mit eigenem Parkplatz, das Fitnessstudio im ehemaligen Corso-Lichtspieltheater mit eigenem nicht ausreichenden Parkplatz. Dort liegen das Pfarramt, eine Bäckerei, ein Damenoberkleidungsgeschäft und an der Ecke Hohe Straße auch noch die Sparkasse, die Marienapotheke, eine Anwaltskanzlei und eine Versicherungsagentur.

In einem Schreiben von Ende Januar verwiesen die Anwohner auf zugeparkte Grundstückszufahrten, aber auch auf Dauerparker und einen Verkehrsfluss, der diese Bezeichnung in den Stoßzeiten nicht mehr verdient. Auf einen einfachen Nenner gebracht: "Der jetzige Uustand ist für die Verkehrsteilnehmer und ganz sicher für die Anwohner eine Zumutung, die nicht mehr länger zu ertragen ist." Anwohner haben ihre Garagenzufahrten schon mit Ketten abgesperrt und Schilder aufgestellt, weil direkt vor den Garagen geparkt wurde.

Die Anwohner fordern eine Einbahnstraßenregelung, wie sie im politischen Raum auch bereits diskutiert wurde. Gut 100 Meter weiter ist die Rosenstraße als Einbahnstraße kein Problem und auch die "unechte Einbahnstraße" auf der Hohen Straße hat sich bewährt, ebenso die Einbahnstraßenregelung an der Ostseite des Marktplatzes, obwohl diese vielfach ignoriert wird.

SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Monhof meint: " Ein reibungsloser Verkehrsdurchfluss auf diesem Streckenabschnitt der oberen Dunkerhofstraße ist kaum gegeben, da sich auf beiden Seiten Parkzonen befinden und letztendlich nur eine einspurige Straße zur Verfügung steht." Monhof und die SPD finden die Situation für die Anwohner auch unzumutbar. Die Sozialdemokraten sind froh, dass jetzt die Anlieger tätig geworden sind. Die SPD wird in der kommenden Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die Einbahnstraßenregelung beantragen.

Die Grünen sind zu der gleichen Auffassung wie die Anwohner gelangt. Ratsmitglied Andreas Sonntag: "Hier werden ernsthafte Bedenken für die Verkehrssicherheit, besonders von Senioren und Kindern vorgetragen, die wir sehr ernst nehmen." Zwischen der Bahnstraße und der Dunkerhofstraße wurde durch Neubaumaßnahmen noch einmal eine Verdichtung des Ortskernes vorgenommen. Die Einfahrt von der Umstraße in die Dunkerhofstraße wird immer wieder zum Glücksspiel, denn bis an die Einfahrt der Umstraße ist die Dunkerhofstraße oftmals zugeparkt. Die Ausfahrt vom Parkplatz hinter der Volksbank auf die Dunkerhofstraße gleicht einem Balanceakt, denn auch dort kann der Verkehrsteilnehmer die Dunkerhofstraße kaum einsehen, weil zwar verboten, doch interessiert das nicht, alles zugeparkt ist. Für die CDU haben sich Andrea Wolters und Pascal Strux im Bereich Dunkerhofstraße umgesehen und mit zahlreichen Anwohnern über die aktuelle Situation und die Problemstellung geredet. In den Gesprächen ist, so Wolfers, deutlich geworden: "Es gibt nicht nur Anwohnerstimmen für eine Einbahnstraßenregelung, sondern seitens des Einzelhandels auch klare Stimmen dagegen." Kunden der anliegenden Geschäfte, die Privateinfahrten und Zufahrten blockieren, sorgen, so die CDU-Politikerin, ebenso wie teilweise überhöhte Geschwindigkeit für den Unmut der Anwohner. Als Ursache sehen die Anwohner beispielsweise fehlende oder nicht mehr erkennbare Parkplatzmarkierungen und zu wenig Geschwindigkeitskontrollen.

Für die Dunkerhofstraße gebe es verschiedene Ansätze, das Problem zu lösen: Das Einrichten einer Einbahnstraße mit beidseitiger oder einseitiger Parkmöglichkeit, das Optimieren der Parkplatzmarkierung oder die Vergabe von Parkausweisen für Anwohner. "Eine schnelle Lösung, die allen Interessen gerecht wird, liegt nicht unmittelbar auf der Hand", so Strux: "Sowohl die Anwohner als auch die Gewerbetreibenden erwarten zu Recht eine für alle sinnvolle Lösung." Nicht zuletzt jedoch bleibt es ebenso wichtig, den Ortskern zügig erreichen und verlassen zu können.

Die Rheinische Post hatte bereits vermeldet, dass die Politik die Situation nicht verändern wolle. Das kann nach der Eingabe der Bürger wohl keinen Bestand mehr haben, denn die müssen Tag für Tag mit dem Istzustand umgehen.

(mab)
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