Stadt Kempen Ein Angriff auf die Lachmuskeln

Stadt Kempen · Sascha Korf gastierte am St. Huberter Forum und bekam reichlich Applaus.

Direkt zu Beginn der Vorstellungen am Montag und Dienstagabend im St. Huberter Forum machte Sascha Korf klar, dass er einen Angriff auf die Lachmuskeln seines Publikums plant. So heißt dann auch sein neues Programm "Wer zuerst lacht, lacht am längsten." Das Versprechen hielt er über volle zwei Stunden lang. Bereits zum zweiten Mal war er in St. Hubert zu Gast.

Gleich zu Beginn nimmt er sein Publikum im wahren Sinne des Wortes in sein Programm auf. Die Leute in der ersten Reihe wurden abgefragt, wer sie denn seien und was sie so machen. Und da wurde er schnell fündig für seine schlagfertigen Kommentare. Er entdeckte einen Manager einer großen Chipsfirma oder eine Schwiegermutter, die mit Schwiegersohn gekommen war. Er kitzelte aus ihr heraus, dass der eigene Gatte das Kegeln dem Abend im Kabarett vorgezogen hatte. Dieses Spiel zog er den ganzen Abend durch. Er fragt die Menschen und bekommt auch direkt Antwort. Dabei lobt er sein Publikum: " Sie da unten sind ja lustiger als ich."

Und so quasselt er sich durch den ganzen Abend. Da geht es um Ernährung oder auch das Dschungelcamp, welches doch nur abgehalfterte Prominente beherberge. Da würden sogar die Kakerlaken bereits protestieren. Ganz unauffällig gibt es dann auch schon mal einen Seitenhieb auf die Politik.

Ganz herrlich eine Parodie auf den Tatort. Der habe sich doch so verändert, was dann viel Zustimmung bei den Zuschauern hervorruft. Also muss Denise aus dem Publikum helfen, einen eigenen Tatort zu inszenieren. Sie schreibt Stichworte auf ein Plakat, die Korf aber nicht liest. Dann muss der Freund auch kommen und nur mit Handbewegungen helfen, Korf das Ganze zu erraten. Hat etwas von Kindergeburtstag, macht aber allen eine Riesenfreude.

Genauso wie die Aufgabe, aus Stichworten vom Publikum nach der Pause eine Geschichte zu machen. Steckrübe und Thermomix sollen es sein. Offensichtlich hat es gerade die Steckrübe dem Comedian angetan, zieht sie sich doch durch den ganzen zweiten Teil. So kann selbst, wiederum mit Hilfe aus dem Publikum, James Bond eine Heilige Steckrübe in Voesch finden. Dabei beweist Dustin aus den Besucherreihen ein ausgesprochenes Talent im Geräusche machen.

Korf ist so etwas wie ein Menschenfänger. Willig lassen sich die Besucher auf seine Späße ein. Er improvisiert, nimmt alles auf und verarbeitet es ganz spontan. Dabei ist er aber nie böse und respektiert auch, wenn ein Besucher nicht an seinen Späßen teilnehmen will. Man merkt ihm an, dass er seit über zwanzig Jahren bereits als Moderator, Komiker und Improvisationskünstler auf der Bühne steht. Wie er auf seine Zuschauer eingeht, zeigt eine große Menschenkenntnis. Aber auch, dass er Grenzen kennt, wie weit er gehen kann. So war dies ein richtig angenehm kurzweiliger Abend, der allerdings mit einem ernst gemeinten Appell endete, von seinem Wahlrecht in diesem Jahr Gebrauch zu machen.

(sr)
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