Stadt Kempen Ein Dichter und die Liebe zum Tier

Stadt Kempen · Jupp Pasch hat in seinem Leben viele schöne Erlebnisse mit Tieren gehabt.

Der St. Huberter Mundartdichter Jupp Pasch hat sich in seinen zahlreichen Büchern schon mit allen möglichen Bereichen des alltäglichen Lebens beschäftigt - mal humorvoll, mal nachdenklich, mal traurig. In seinem gerade erschienenen neuen Werk wendet er sich einem neuen Thema zu. "Tiere - Geschöpfe uns zur Seite gestellt" heißt das Buch, das auf 126 Seiten zahlreiche Geschichten und viele Bilder enthält.

Er habe in seinem Leben so viele Begegnungen mit Tieren gehabt, schreibt Pasch im Vorwort, dass er nicht annähernd über alle berichten könne. Immer wieder aber habe es ihn erstaunt, auf welche Weise ein Tier Vertrauen und Zuneigung zu zeigen vermöge. Erste diesbezügliche Erfahrungen machte Pasch mit Katze Franzi, die sich immer zu ihm gesellte, wenn er von seinen Eltern bestraft worden war und still vor sind hin weinte. Da er kein sehr lieber Junge gewesen sei, habe die Katze ihn ziemlich oft trösten müssen: "Sie mochte mich nicht weinen sehen."

Auch mit Hunden hat Jupp Pasch so seinen Erfahrungen gemacht, etwa mit Wolfsspitz Benno, den sein Vater nach dem Krieg ins Haus brachte und der sich zu einem stolzen und klugen Tier entwickelte. "Er war ein ganz besonderer Hund, ein großartiger Hund, unser Benno", erinnert sich Pasch. Und dann war da auch noch Hund Max einer St. Huberter Apothekerin, der Pasch bei der ersten Begegnung seine schwarze Nase auf die Wange drückte: "Mit diesem Kuss war unsere Freundschaft besiegelt."

Unbedingt erwähnt werden muss Truthenne Bärbel, die nach der Währungsreform 1948 Einzug ins Haus Pasch hielt. Ein schönes Tier sei es nicht gewesen, schreibt Pasch, aber eine großartige Brüterin - egal welche Eier man ihr unterschob. Anschließend ließ sie die Jungen nicht aus den Augen.

Tiere spielen in den Augen Paschs die Begegnung mit der Schöpfung wider: "Sie tragen dazu bei, Finsternis in uns zu erhellen." Es bedeute so viel, wenn man mit Respekt und Zuneigung erreiche, dass einem ein wild lebender Igel aus der Hand frisst und einem ein frei fliegender Singvögel die Körner aus der Hand pickt. Als Pasch vot Jahren zur Palmweihe in Hüls war, war auf Wunsch von Pfarrer Paul Jansen ein leibhaftiger Esel dabei, um daran zu erinnern, dass Christus bei seinem Einzug in Jerusalem am Passahfest auf einem Esel ritt. Der Pfarrer fand liebevolle Worte für den Esel, der wegen einer Verletzung an einem seiner Vorderbeine einen Verband trug. "Diese liebe Geste gegenüber dem Tier gaben dem Geschehen eine besondere Natürlichkeit und Glaubwürdigkeit."

Allgemein betrachtet, berge das rechte Verhältnis zu Tieren, die uns als Geschöpfe zur Seite gestellt seien, ein Geheimnis große Glücks, "das für das Auge unsichtbar bleibt und das man nur mit dem Herzen zu empfingen vermag".

Das Buch "Tiere - Geschöpfe uns zur Seite gestellt" ist für 14,80 Uhr im Kempener Buchhandel erhältlich.

(RP)
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