Stadt Kempen Ein Verein zum Wohl der Kinder

Stadt Kempen · Vor drei Jahrzehnten wurde in Kempen ein Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes gegründet. Seine Ziele von damals sind auch heute noch aktuell: Engagement für Kinder und Jugendliche oder Eltern, die Hilfe brauchen.

 Besonders beliebt sind bei Jugendlichen auch die Babysitterkurse, die der Kempener Kinderschutzbund regelmäßig anbietet. Diese Aufnahme entstand vor einigen Jahren bei einem Kursus im Pfarrheim "Burse".

Besonders beliebt sind bei Jugendlichen auch die Babysitterkurse, die der Kempener Kinderschutzbund regelmäßig anbietet. Diese Aufnahme entstand vor einigen Jahren bei einem Kursus im Pfarrheim "Burse".

Foto: Kaiser

30 Jahre gibt es nun schon den Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbunds in Kempen. Am 18. September, zwei Tage vor dem Weltkindertag, wird dies mit einem großen Kinderfest rund um die Burg gefeiert. Aber bereits jetzt berichteten die Gründungsmitglieder Hiltrun Rohe und Renate Backes sowie die aktuellen Vorstandsmitglieder Karin Rupprecht und Marion Pluschke sowie Geschäftsführerin Margret Terhoeven über die Geschichte des Vereins in Kempen. Tatsächlich hatte der Ortsverband seine Höhen und Tiefen. Denn gerade bei der Wahl der Vorsitzenden hatte der Verein nicht immer Glück, erinnern sich alle. Aber inzwischen ist man auch da in ruhige Fahrwasser gelangt und die Zusammenarbeit läuft offensichtlich gut.

Angefangen hat alles mit einer Sendung über Tierschutz, erinnert sich Hiltrun Rohe. Sie, damals für die SPD im Kempener Stadtrat aktiv, interessierte sich dafür. Dann wurde sie darauf aufmerksam gemacht, dass es mehr Menschen gibt, die sich für die Rechte von Tieren einsetzen als solche, die sich für die Rechte der Kinder stark machen. So erhielt sie eine Einladung zum Kinderschutzbund in Krefeld. Und dachte sich recht bald, dass das auch etwas für Kempen wäre.

Im August 1985 gab es ein erstes Treffen, im Oktober desselben Jahres gleich das nächste. Es wurden acht Mitglieder gewonnen und bei Parteien sowie Vereinen und Verbänden um Unterstützung geworben. Am 11. September 1986 wurde dann der Ortsverband Kempen gegründet. Damals zählte er 24 Mitglieder, heute sind es 93. Ziel des Verbandes war und ist es, die Interessen von Kindern und Jugendlichen zu vertreten, außerdem ein Kinder- und Jugendtelefon einzurichten sowie die Berater entsprechend zu schulen und durch Supervision zu betreuen. Ferner sollten Arbeitskreise gebildet werden, die Kindern, Jugendlichen aber auch den Eltern in allen möglichen Lebenssituationen helfen.

Die erste Vorsitzende war Erika Bohmann. Zum Vorstand gehörten auch Hiltrun Rohe, Marita Mitterer und Angelika Thiel-Hedderich. Als erste Geschäftsstelle diente die Privatwohnung von Erika Bohmann. Später bot die Stadt dann ein kleines Haus hinter der Thomasstraße an - allerdings in einem ziemlich schlechten Zustand, wie sich Marion Pluschke erinnert. In Eigenleistung wurde alles renoviert. Später gab es noch weitere Stationen für die Geschäftsstelle - das alte Betriebsamt an der Thomasstraße und ein Büro am Donkring. Jetzt ist der Kinderschutzbund im "Haus für Familien - Campus" am Spülwall beheimatet. "Wir können nur immer nehmen, was uns die Stadt anbietet", sagt Marion Pluschke. Am Spülwall entstehen dem Verband zumindest noch Betriebskosten. Seit 1999 gibt es auch hauptamtliche Mitarbeiter, so eben zur Zeit Margret Terhoeven als Geschäftsführerin. Nur mit Ehrenamtlern wäre die umfangreiche Arbeit nicht mehr zu schaffen, da sind sich die fünf Frauen einig.

Neben dem Sorgentelefon gibt es Angebote wie den Babysitterkursus, der ein Selbstläufer ist. Jugendliche erhalten hier eine Grundausbildung zur Betreuung von Kindern. Und die Absolventen des Kurses werden reichlich nachgefragt, berichtet Margret Terhoeven. Lange Zeit gab es die "Rappelkiste", eine Kleinkindbetreuung, die aber eingestellt wurde, da auch Kleinstkinder einen Anspruch auf Betreuung im Kindergarten haben. Fester Bestandteil des Jahresprogramms ist der Kindertrödelmarkt, der inzwischen im Sommer stattfindet (Näheres dazu siehe Info-Kasten). Zum Weltkindertag wird regelmäßig ein Fest ausgerichtet. Dort geht es vor allem um Spiel und Spaß - kostenfrei und damit auch für sozial schwächere Familien ein Anziehungspunkt. Noch relativ neu ist ein so genanntes Naturerlebnis-Projekt für Kinder in besonderen Lebenslagen. Es richtet sich an Kinder aus Familien, bei denen es durch Krankheiten oder Ähnliches an der nötigen Aufmerksamkeit für den Nachwuchs fehlt. Darüber hinaus bietet der Kinderschutzbund immer wieder Vorträge und Kurse zu gerade aktuellen Themen an.

(sr)
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