Gemeinde Grefrath Ein voller Erfolg für "Oedt räumt auf"

Gemeinde Grefrath · Rund 20 Säcke Abfall waren nach gut zwei Stunden von vier Trupps mit 20 Personen zusammen getragen worden. Trotz Glasverbot zu Karneval rund 200 kleine und größere Glasflaschen an der Johannes-Girmesstraße gefunden.

 Organisator Georg Fasselt teilt die Gruppe der freiwilligen Helfer, die sich am Gänsebrunnen getroffen haben, ein. Gegen Mittag brachten alle einen mehr oder weniger gefüllten Müllsack mit.

Organisator Georg Fasselt teilt die Gruppe der freiwilligen Helfer, die sich am Gänsebrunnen getroffen haben, ein. Gegen Mittag brachten alle einen mehr oder weniger gefüllten Müllsack mit.

Foto: ACHIM HÜSKES

Das Dutzend ist voll. Gemeint ist die beispielhafte Müll-Sammel-Aktion der "Perspektiven für Oedt", die erneut ein voller Erfolg wurde. Im Frühjahr 2011 begann die Aktion "Oedt räumt auf." Im ersten Jahr war man dreimal unterwegs. Fortan zweimal jährlich. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Müll ohne diese herausragende Bürgeraktion in Oedt noch läge. Am Samstag gab es bei der ersten diesjährigen Aktion noch eine Premiere, denn erstmals war an der Niers die NABU-Jugend mit Rolf Brandt im Einsatz.

Es ist 9.45 Uhr Samstagmorgen. Der Platz am Gänsebrunnen ähnelt schnell einem Platz, an dem sich die "Warmejackenmenschen" treffen. Allesamt ausgerüstet mal mit Besen, mal mit Picker, mal mit Eimer, mal mit Schaufeln. Cheforganisator Georg Fasselt teilt die Gruppen ein, die verschiedene Abschnitte begehen. Er freut sich, dass fast zwei Dutzend Ehrenamtler gekommen sind um Oedt "noch sauberer" zu machen. Immer wieder sieht man bekannte Gesichter, die seit Jahren sich nicht zu schade sind, den "Dreck der Anderen" wegzumachen.

Die erste Einschätzung von Georg Fasselt, "Heute werden wir wohl nicht ganz so viel Abfall finden", wird schon bald Makulatur sein. Genau das Gegenteil trat ein, denn: Es war ja der Nelkensamstagszug in Oedt. Dort hat es zwar durch ein Entsorgungsunternehmen aus Viersen eine Reinigung nach dem Zug gegeben. Offensichtlich war dies jedoch mehr eine "Reinigung der Straße", denn was die Sammler alles im Straßenbegleitgrün, in den Straßenrinnen, auf den Bürgersteigen fanden, das war schon ein kleiner Müllberg. Am Ende war man froh, dass Manfred Wolfers senior mit seinem großen Anhänger mit im Einsatz war, denn der war gut gefüllt mit rund 20 Säcken Abfall und der Krönung, gefunden an der Ortseinfahrt Tönisvorster Straße " ein kompletter Satz Autoreifen."

Hörte man nach dem Nelkensamstagszug, dass das Glasverbot eingehalten worden sei, so kann dies nur für den inneren Bereich rund um den Gänsebrunnen gelten, denn die Glas- und Flaschenfunde (groß und klein) vor allen Dingen an der Johannes-Girmesstraße sprachen eine völlig andere Sprache. Dort hatten sich offensichtlich die Zugteilnehmer, die von Mülhausen nach Oedt zogen, am Karnevalssamstag all ihrer mitgeführten Flaschen kurzerhand entledigt, in dem man sie einfach wegwarf. So kamen rund 200 kleine und große Flaschen zusammen.

Getränkebecher, Zeitungspakete in Hecken., Bonbons, Papier, Zigarettenschachteln, Herzen aus Glas. Die Liste des Mülls schien endlos zu sein. Stehengelassen haben die "Anpacker", darunter auch Flüchtlinge sowie der erste Vorsitzende des Oedter Heimatverein Karl A. Willmen, an der Johannes-Girmesstraße einen stattlichen Ohrensessel. Reste von Feuerwerkskörpern, Gummihandschuhe, Pommes in Tüten. Auch die Nachwuchsgruppe des NABU brauchte sich über Müll an der Niers nicht zu beklagen. Selbst in der neu gestalteten Anlage vor dem Haupteingang der Vituskirche und auch hinter der Vituskirche gab es genug Müll aufzusammeln, wie auch am Gebäude der früheren Firma Girmes. Die Bilanz am frühen Mittag an der Grillhütte am Parkplatz für Wohnmobile war ernüchternd, denn mit diesem Müllaufkommen hatte niemand gerechnet.

(mab)
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