Gemeinde Grefrath Einbahnstraße oder nicht ?

Gemeinde Grefrath · Die Diskussion über die Verkehrsregelung auf der Dunkerhofstraße läuft seit fast fünf Jahren. Am Montag steht das Thema wieder auf der Tagesordnung des Haupt- und Finanzausschusses.

 Die Dunkerhofstraße ist in beide Richtungen befahrbar. Ob das so bleibt, soll am Montag der Haupt- und Finanzausschuss entscheiden.

Die Dunkerhofstraße ist in beide Richtungen befahrbar. Ob das so bleibt, soll am Montag der Haupt- und Finanzausschuss entscheiden.

Foto: wolfgang kaiser

Die Diskussion über die Verkehrsregelung auf der Dunkerhofstraße nimmt und nimmt kein Ende. Erstmals hat sich der Haupt- und Finanzausschuss im März 2013 mit diesem Thema befasst. Am kommenden Montag, fast fünf Jahre später, steht es erneut auf der Tagesordnung. Konkret geht es um die Frage, ob man zumindest auf einem Teilstück eine Einbahnstraßenregelung einführt.

Dafür spricht sich ganz besonders die SPD aus. Ihr Antrag ist es auch, der am Montag zur Abstimmung steht. Die Sozialdemokraten sprechen sich für die Einrichtung einer Einbahnstraße zwischen der Einmündung Hohe Straße und der Einmündung Umstraße aus. Als der Ausschuss im Oktober vergangenen Jahres entscheiden sollte, meldete die CDU noch Beratungsbedarf an, woraufhin die Abstimmung verschoben wurde - eben auf den kommenden Montag.

Die Verwaltung plädiert dafür, es beim jetzigen Zustand zu belassen, "auch wenn gewisse Schwierigkeiten bleiben", wie es in der Vorlage heißt. Seit Oktober haben sich weitere Stimmen erhoben. Die Einzelhandelsgemeinschaft Grefrath InTakt steht einer Einbahnstraße sehr kritisch gegenüber, betont die Vorsitzende Eva Pomplun. Die großen Vorteile der Einzelhändler in Grefrath seien aktuell die gute Erreichbarkeit und die kurze Distanz zwischen Parkmöglichkeiten und Geschäften. Eine nur einseitig befahrbare Straße lade Autofahrer zudem ein, schneller zu fahren: "Damit wäre eventuell ein neuer Störfaktor auf der Dunkerhofstraße entstanden." Gerade in einer so dicht bewohnten und besuchten Straße sei eine schnelle Fahrweise nicht wünschenwert. Um den Verkehrsfluss zu vereinfachen, wurde innerhalb der Einzelhändler ein einseitiges Parkverbot als "interessanter Lösungsansatz" besprochen.

Auch die Volksbank Kempen-Grefrath spricht sich für eine Beibehaltung der jetzigen Situation aus. Die Einführung einer Einbahnstraße erachte er nicht als sinnvoll, teilte Vorstandsmitglied Helmut Thönes mit. Dieser Meinung ist auch das andere in Grefrath ansässige Geldinstitut: "Wir als Sparkasse sind der Meinung, dass die bisherige Verkehrsregelung beibehalten werden sollte", schreibt Florian Deimel an Ordnungsamtsleiter Norbert Franken.

Nach langer Diskussion und verschiedensten Stellungnahmen steht für die Verwaltung fest: Es sei nicht zu erkennen, dass eine Einbahnstraßenregelung zu einer Entschärfung der Verkehrssituation führen werde. Durch den Wegfall der Provinzial-Versicherung und der Bäckerei Stienges habe sich die Lage ohnehin entschärft.

In den Augen der Verwaltung hat die Einführung einer Einbahnstraße sogar Nachteile: Das Verkehrsaufkommen werde nicht reduziert. Vielmehr sei zu befürchten, dass der Verkehr im Ort zunimmt, weil oft weitere Strecken zu fahren sind, um die Ziele auf der Dunkerhofstraße zu erreichen. Eine geänderte Verkehrsführung, heißt es weiter, verlagere Verkehrsströme in den verkehrsberuhigten Bereich der Hohen Straße vor der Einmündung Dunkerhofstraße bis zum Bergerplatz.

Eine Verbesserung für Anwohner oder Fußgänger ist in den Augen der Verwaltung ebenfalls nicht zu erkennen. Sie könnten mit oder ohne Einbahnstraße die breiten und gut ausgebauten Bürgersteige nutzen. Zu Unfällen mit Fußgängern sei es bislang nicht gekommen.

Gegenüber den Wünschen der Einzelhändler müssten geringe Nachteile durch den Begegnungsverkehr zurücktreten. Zu bedenken sei außerdem, dass der Ortskundige sich dem Begegnungsverkehr nur dann aussetzen werde, wenn es sich nicht vermeiden lasse. Ansonsten werde er die Dunkerhofstraße meiden.

(RP)
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